Kulturkadaver

+++„If I can’t dance, I Don’t Want To Be Part Of Your Revolution“. So nennt sich eine sporadische Ausstellung, die im beigefarbenen Achtzigerjahre Klotz an der Schelde in Antwerpen zu sehen ist, liebevoll MuHKA (Museum of Contemporary Art Antwerp) genannt. Dieser Ausspruch der US-amerikanischen Anarchistin und Friedensaktivistin Emma Goldman benennt das Thema, mit dem sich verschiedene KünstlerInnen befasst haben: Es geht um Ablehnung eines gewissen Status quo und um Feminismus. Gezeigt wird etwa „Plastered“ von Monica Bonvicini, eine aus Rigipsplatten bestehende Bodenfläche, die unter den Schritten der Besucher zerbrochen ist. Ihr Werk behandelt Architektur und männliche Machtstrukturen. Neben noch unbekannten KünstlerInnen, fällt vor allem die eigenwillige Hängung des MuHKA ins Auge: Gemälde und Fotos sind in unterschiedlichen Höhen an der Wand befestigt, mehrere Installationen befinden sich in einem Raum. Aber dieses noch übersichtliche Chaos stört nicht weiter – im Gegenteil, es passt zu den teils subversiven Ausstellungsstücken. Für einen Kurzbesuch lohnt das MuHKA sich allemal.+++

+++Auch die Welt der Kultur bleibt von Übernahme-Kriegen wie jenem zwischen Mittal und Arcelor nicht verschont. Beim Wettbewerb um die Leitung der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth wird mit harten Bandagen gekämpft. Der 88-jährige Wieland Wagner favorisiert die Kandidatur seiner Enkelin Katharina – von ihren Widersachern ob ihrer Haarfarbe und ihres Auftretens „Bayreuth-Barbie“ getauft. Um ihrem Anspruch mehr Gewicht zu geben, hat sich die 29-Jährige mit dem Kulturmanager Peter Ruzicka und dem Dirigenten Christian Thielemann verbündet. Letzterer wird am 25. November die konzertante Aufführung von Ring-Auszügen in der Luxemburger Philharmonie dirigieren. Die Musikologin Nike Wagner (62), Nichte von Wieland und ebenfalls Anwärterin auf den Posten, tut die Bemühungen ihrer Konkurrentin mit einem „alter Wein in jungen Schläuchen“ ab. Auch die dritte Kandidatin ist eine Wagner: Wielands in Ungnade gefallene Tochter aus erster Ehe Eva. Sie war bereits 2001 von der Richard-Wagner-Stiftung als Nachfolgerin designiert worden, worauf Wieland sich geweigert hatte, den Posten zu räumen – bis heute. Für die Vorstandssitzung des Stiftungsrats am vergangenen Dienstag hatten sich viele eine Klärung der Nachfolgefrage erhofft. Doch Wieland Wagner ließ sich vertreten, und der Vorstand einigte sich nur darauf, eine inhaltliche Diskussion über die Konzepte der Bewerberinnen zu führen. Der Inhalt wird – hoffentlich – auch am
25. im Vordergrund stehen, denn das wichtigste an Bayreuth ist immer noch die Musik.+++

+++ « Qu’aurait pensé Cioran ? » – cette question est revenue plus d’une fois dans la tête du spectateur pendant le spectacle Mansarde à Paris avec vue sur la mort. Certes, la grande salle de la Kulturfabrik était pleine à craquer et à la fin, la troupe multinationale a même été gratifiée de quelques standing ovations. Ce qui n’a pas empêché le spectacle d’être parfois un peu gratuit, voire même incompréhensible. Dommage, alors que – comme le metteur en scène Radu Afrim l’avait confirmé dans son interview donné au woxx : « Tout le monde peut comprendre Cioran » +++


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