Unter dem Namen „Identité Nationale“ stellt Alexis Peskine seine neuen Werke in der Galerie Nordine Zidoun in Luxemburg aus. Im Mittelpunkt steht die Frage der Identität der immigrierten Population in der westlichen Gesellschaft.
Alexis Peskine, geboren am 29. September 1979, hat wahrlich einen multikulturellen Hintergrund; als Sohn eines französisch-russischen Vaters und einer afro-brasilianischen Mutter wuchs er in Paris auf. Peskine hat viele Rassenkonflikte miterlebt und verarbeitet diese in seiner Kunst, gleichzeitig will er seine Betrachter zum Nachdenken anregen.
Das Besondere an Alexis Peskines Kunst ist, dass er Elemente des Grafikdesigns mit der bildenden Kunst kombiniert. Laut Peskine sorgen die Elemente des Grafikdesigns für direkte Klarheit, aber kombiniert mit der bildenden Kunst, wird viel Raum für eigene Interpretationen geschaffen. Die bildliche Darstellung nähert sich der Serigrafie, daher ähneln einige seiner Werke der Pop Art Bewegung.
Aber das ungewöhnlichste Merkmal seiner Bilder ist ihre Dreidimensionalität; Nägel verschiedener Größen ergeben einen sehr starken visuellen Effekt. Sie sind in verschiedenen Tiefen eingeschlagen, um seinen Werken eine topographische Oberfläche zu verleihen. Die Nägel repräsentieren die Erhabenheit des Kampfes der dunkelhäutigen Bürger in der europäischen oder amerikanischen Gesellschaft, so der Künstler in einem Interview. Sie stehen einerseits für den Schmerz, jedoch auch für die Schöpfung. In diesem Fall entstehen aus den Nägeln die Personen die auf Alexis Peskines Werken abgebildet sind.
Die Gemälde Peskines haben eine sehr starke Wirkung auf den Betrachter; sie werden oft als provokant, zynisch und nachdenklich stimmend bezeichnet. Jedoch sind seine Werke vor allem ästhetisch. Peskine benutzt bewusst Schönheitsideale die die Massen ansprechen da er sich viel mit der Ideologie der Konsumgesellschaft und der Massenproduktion auseinandersetzt.
Viele seiner Werke behandeln ernste Thematiken, jedoch will Peskine auch den positiven Aspekt des Konfliktes seiner Vorfahren in der westlichen Gesellschaft zeigen: Die Kreativität und Energie die im Kampf geboren sind.
Insgesamt ist die Ausstellung „Identité Nationale“ wegen der interessanten Darstellungsweise mit der Alexis
Peskine arbeitet sehenswert. Obschon die Anzahl der ausgestellten Werke klein ist, kommen die Bilder in der Galerie Nordine Zidoun gut zur Geltung. Hier geht es nicht um Quantität sondern um Qualität. Die Ausstellung hinterlässt einen starken Eindruck beim Betrachter.
Noch bis zum 26. Februar.
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