Stärker könnte der Kontrast kaum sein: Während Bundeskanzlerin Merkel im vergangenen Herbst noch die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken forderte, hält sie den Atomausstieg nun für eine „riesige Chance für kommende Generationen“ und kündigte ihn für 2022 an. Noch ist das Fundament für den Atomausstieg jedoch nicht gefestigt, denn schon rückt die Atomlobby mit altbekannten Argumenten an. Eines davon ist die Gefahr angeblicher Versorgungslücken, die eine stärkere Import-Abhängigkeit zur Folge hätten. Doch liegt es in der Natur der Sache, dass wenig fundierte Argumente zumeist auch recht einfach widerlegt werden können. Dies zeigte der Schweizer Wissenschaftsjournalist Marcel Hänggi, der den Atomkonzernen in der Zeitung Woz das „kleine Einmaleins des Marktes“ erklärte. Die Preiselastizität führt dazu, dass bei sinkendem Energieangebot, die Energiepreise steigen, was einen Rückgang der Nachfrage zur Folge hat. Dies wiederum scheint ungefährlich, denn allein durch eine effizientere Energienutzung ließen sich bis zu 85% Energie sparen, so Energieökonom Eberhard Jochen. Zudem sei der Anreiz, erneuerbare Energien weiter zu entwickeln so deutlich größer. Entsprechend realistisch scheint auch die Meinung vieler Experten, ein Atomausstieg in Deutschland sei bis 2017 machbar.
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