Emails sind eine feine Sache in einer kurzlebigen Welt. Wo früher Umlaufmappen von Büro zu Büro wanderten, um die Belegschaft über diese oder jene organisatorische Frage in Kenntnis zu setzen, reicht heute ein Klick auf das Arbeitsgruppen-Pseudo, um die KollegInnen zu informieren. Doch so praktisch das Instrument Email ist, es ist auch mächtig gefährlich. Gerade beim Weiterleiten passiert eines nur allzu oft: Die mehr oder weniger vertrauliche Information geht schon mal an die halbe Welt. Ist die Email einmal abgezischt, gibt es kein Zurück mehr. Früher soll es ja Leute gegeben haben, die stundenlang am Postbriefkasten ausharrten, um den kompromittierenden Brief, den sie dann doch nicht mehr abschicken wollten, bei der Entleerung abzufangen. Oder man setzte den gelben Kasten kurzerhand in Brand. Doch das Internet lässt sich nicht so einfach lahm legen. Also versucht mensch über den gleichen elektronischen Weg die Empfänger zu bitten, die eben erhaltene Email zu „ignorieren“. Doch damit wird das Chaos nur größer, denn mitunter erreicht die Berichtigung auch Leute, die die erste Mail gar nicht erhalten haben – zum Beispiel, weil das angewandte Pseudo je nach Computer ganz andere Personen erreicht. Also schreibt mensch ein Dementi zum Dementi – und wünscht sich die gute alte Zeit zurück.
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