Die Weltgesundheitsorganisation ruft dazu auf, strenger gegen hohen Alkoholkonsum vorzugehen.
In EU-Ländern, Norwegen und der Schweiz trinken Menschen, die älter sind als 14 innerhalb einer Woche im Schnitt das Äquivalent von zwei Weinflaschen. Zieht man Nicht-Trinker*innen ab, liegt der Wert sogar bei drei Flaschen pro Woche. Dies ist eine der Erkenntnisse, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem neuen Bericht vorstellt. Damit führt Europa die Liste des weltweit höchsten Alkoholkonsums an.
Laut Bericht gaben 30,4 Prozent der Befragten an, in den letzten 30 Tagen an mindestens einer Gelegenheit Getränke mit dem Äquivalent von mehr als 60 Gramm reinen Alkohol konsumiert zu haben. Dies entspricht mehr als fünf Getränken. Zu solchem Binge-Drinking neigen mehr Männer (47,4 Prozent) als Frauen (14,4 Prozent) und vor allem Menschen aus den baltischen Staaten, der Tschechischen Republik und Luxemburg.
Im Jahr 2016 sind laut Bericht 290.000 Menschen an Ursachen gestorben, die auf Alkoholkonsum zurückgeführt werden können. Bei 76,4 Prozent davon handelt es sich um Krankheiten wie Krebs, Leberzirrhose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen; 18,3 Prozent der Tode resultieren aus Verletzungen, Suizid oder Ermordungen.
Wie sehr Alkoholkonsum der persönlichen Gesundheit schadet, wird stark von Risikofaktoren wie Ernährung, Armut und Gesundheitssystem beeinflusst. Die WHO ruft die untersuchten Länder dazu auf, durch entsprechende Maßnahmen bezüglich dieser Faktoren Gleichheit innerhalb der Bevölkerung zu schaffen. Zudem sollten Preise alkoholischer Getränke erhöht, ihre Verfügbarkeit reduziert und ihre Bewerbung verboten werden.