Globaler Süden: Impfstoff für alle… in 57 Jahren

Länger als ein halbes Jahrhundert würde es beim derzeitigen Impftempo dauern, ehe auch die gesamte Bevölkerung der armen Länder die nötigen Vakzin-Dosen für eine Vollimmunisierung erhalten hat.

Impfstoff für den globalen Süden nur tröpfchenweise: Eine Vakzinlieferung aus dem Covax-Programm wird auf dem Flughafen der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica entladen. (Foto: gov.me, 2021 / EC – Audiovisual Service)

Während global inzwischen mehr als 1,7 Milliarden Impfdosen verabreicht wurden, sind nur 0,3 Prozent davon in den ärmeren Ländern gelandet, wie die „People’s Vaccine Alliance“, ein Zusammenschluss verschiedener Gesundheits- und Menschenrechtsorganisationen, ermittelt hat. Mehr als 4,6 Millionen Impfdosen werden in den sieben größten Industrienationen (G7) derzeit täglich verabreicht. mehr lesen / lire plus

Globale Impfstoffverteilung: Umsonst ist nur der Tod

Wie erwartet, hat der globale Süden bei der Impfstoffverteilung das Nachsehen. Das schafft Spielraum für geopolitische Manöver.

Demonstration vor einem Werk des Impfstoffherstellers Johnson & Johnson im südafrikanischen Kapstadt: Die Koalition „People’s Vaccine Campaign of South Africa“ (PVC-SA) fordert von dem Unternehmen, den Patentschutz für sein Covid-19-Vakzin aufzuheben. PVC-SA verlangt außerdem einen fairen und gleichberechtigten Zugang zu Vakzinen und wirft den westlichen Industrienationen „Impfstoffimperialismus“ vor. (Foto: EPA-EFE/Nic Bothma)

„Jenseits von herzzerreißend“ – mit diesen Worten hat der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, die Situation in Indien charakterisiert. In dem südasiatischen Land mit einer Bevölkerung von knapp 1,4 Milliarden Menschen sieht man sich derzeit mit weit über 300.000 Corona-Neuinfektionen täglich konfrontiert. mehr lesen / lire plus

Corona-Impfstoff für den globalen Süden: „Covax ist ein moderner Ablasshandel“

Beim Gerangel um den Impfstoff gegen eine Covid-19-Erkrankung haben die ärmeren Länder das Nachsehen, denn das Vakzin ist bislang nicht nur knapp, sondern auch teuer. Wirklich helfen würde eine Aussetzung der Patentrechte, doch die wird auch von der EU abgeblockt. Mit tödlichen Folgen, so Anne Jung von „medico international“.

Sieht das politische Handeln auch der Europäischen Union durch die Gewinninteressen der Pharmaindustrie mitbestimmt: Anne Jung, Gesundheitsreferentin bei „medico international“. (Foto: J. Schaaber/medico international)

woxx: In vielen Ländern der EU wird derzeit über Impfstrategien und die Beschaffung von ausreichend Impfstoff gestritten. Wie stellt sich die Lage in den ärmeren Ländern außerhalb der EU und insbesondere im globalen Süden dar? mehr lesen / lire plus

Computerspielsucht: Alles im Griff?

Die Regierung plant bei der Förderung von E-Sport, die Notwendigkeit von Suchtprävention mitzudenken. Das geht aus einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage hervor. Darin hatte Marc Georgen von den Piraten von Gesundheitsminister Etienne Schneider unter anderem wissen wollen, weshalb Computerspielsucht hierzulande noch nicht offiziell anerkannt sei und wie die Regierung entsprechende Risiken zu reduzieren gedenke. Die Fragen wurden im Kontext einer laut Koalitionsprogramm anvisierten Förderung des E-Sports gestellt. Dabei handelt es sich um Wettkämpfe, die mithilfe von Computerspielen ausgetragen werden. 2018 wurden „Gaming Disorders“ von der Weltgesundheitsorganisation ins Krankheitsregister ICD-11 aufgenommen. In den Mitgliedstaaten soll diese neue Klassifikation ab 2022 implementiert werden, wie Etienne Schneider in seiner Antwort erklärt. mehr lesen / lire plus

WHO: Gesundheitliche Ungleichheiten halten an

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals einen „Health Equity Status Report“ veröffentlicht. Dieser legt offen, dass die Unterschiede in puncto Gesundheit in den 53 untersuchten Ländern gleich geblieben sind oder sich sogar verschlimmert haben. Als Faktoren, die die Gesundheit negativ beeinflussen, hat die WHO Einkommenssicherheit und soziale Absicherung, Lebensbedingungen, Sozial- und Humankapital, Qualität und Zugänglichkeit der Gesundheitsversorgung sowie Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen identifiziert. In der Gruppe der sozial schwächsten Menschen ist die Lebenserwartung von Frauen 7 und die von Männern 15 Jahre niedriger als in wohlhabenderen Kontexten. In der ersten Kategorie klagen doppelt so viele Menschen über Krankheiten, die ihre Fähigkeit, Alltagsaktivitäten nachzugehen, einschränken als in der zweiten. mehr lesen / lire plus

Alkoholkonsum in Europa am höchsten

Die Weltgesundheitsorganisation ruft dazu auf, strenger gegen hohen Alkoholkonsum vorzugehen.

© rawpixel.com

In EU-Ländern, Norwegen und der Schweiz trinken Menschen, die älter sind als 14 innerhalb einer Woche im Schnitt das Äquivalent von zwei Weinflaschen. Zieht man Nicht-Trinker*innen ab, liegt der Wert sogar bei drei Flaschen pro Woche. Dies ist eine der Erkenntnisse, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem neuen Bericht vorstellt. Damit führt Europa die Liste des weltweit höchsten Alkoholkonsums an.

Laut Bericht gaben 30,4 Prozent der Befragten an, in den letzten 30 Tagen an mindestens einer Gelegenheit Getränke mit dem Äquivalent von mehr als 60 Gramm reinen Alkohol konsumiert zu haben. mehr lesen / lire plus

Welt-Aids-Tag: Luft holen, weitermachen

35 Millionen Menschen sind bis heute an den Folgen von Aids verstorben. Die Zahlen sind rückläufig. Ein Grund zum Aufatmen, ist das nicht.

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Unter dem Slogan „Connais ton status!“ beteiligt Luxemburg sich an dem 30. Welt-Aids-Tag. 2018 steht der Aktionstag im Zeichen der Prävention, der Früherkennung und der medizinischen Behandlung von HIV. Alles längst „supposé connu“? Jein. Wer denkt, dass der Großteil der Weltbevölkerung ausreichend über die Krankheit, HIV-Tests und Behandlungsmöglichkeiten informiert sei, täuscht sich.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das „Centre européen de prévention et de contrôle des maladies“ (ECDC) gehen davon aus, dass rund 75 Prozent aller Aids-Infizierten nichts von ihrer Krankheit wissen. mehr lesen / lire plus

LGBTIQA-Rechte: Ein wichtiger Schritt

Kurz vor Ende der Legislaturperiode gibt es für die LGBTIQA-Community gute Nachrichten aus dem Parlament – allerdings auch einige Wermutstropfen.

(Foto: CC-BY-SA Ted Eytan)

Am Mittwoch, dem 25. Juli, war es endlich so weit: Das Gesetz über eine einfachere Anpassung des Vornamens und des Geschlechtseintrags für trans und intergeschlechtliche Personen wurde vom Parlament verabschiedet. Damit macht Luxemburg einen weiteren wichtigen Schritt für die Gleichstellung von LGBTIQA-Personen. Es ist sehr zu begrüßen, dass die komplizierte juristische Prozedur, die ärztliche oder psychologische Gutachten erforderte, abgeschafft wurde. Für die Betroffenen bedeutete dies oft einen jahrelangen Spießrutenlauf. Nun ist die Änderung des Vornamens und des Geschlechtseintrags eine einfache administrative Prozedur, bei der lediglich ein Nachweis erbracht werden muss, dass man unter dem gewünschten Namen und Geschlecht bekannt ist. mehr lesen / lire plus

Glyphosat-Debatte
: Strategien der Verharmlosung

Je nach durchgeführter Studie ist Glyphosat mal hochgefährlich, mal bloß halb so schlimm. Wir haben nachgefragt, wie es zu den Studienergebnissen kommt und welche Interessen hinter ihnen stecken.

Die Agrarökologin Angelika Hilbeck forscht und lehrt am Institut für Integrative Biologie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. 
Sie hat am 2008 erschienenen Weltagrarbericht mitgearbeitet. (Foto: Edvard Kristiansen / edvardk.com)

Die Agrarökologin Angelika Hilbeck forscht und lehrt am Institut für Integrative Biologie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. 
Sie hat am 2008 erschienenen Weltagrarbericht mitgearbeitet. (Foto: Edvard Kristiansen / edvardk.com)

woxx: Ende Juni läuft die EU-Zulassung für Glyphosat aus. Es herrscht Uneinigkeit in Europa, ob sie verlängert werden soll. Was meinen Sie, gehört Glyphosat aus dem Verkehr gezogen?


Angelika Hilbeck: Mir reicht die wissenschaftliche Evidenz, die sich aus peer-reviewed Studien ergibt, um zu sagen: Weder Glyphosat noch Roundup noch ihre Abbauprodukte gehören in unsere Nahrung und in die Natur. mehr lesen / lire plus