Kulturkadaver

+++ Der erste Diskussionsabend in der Reihe „Casino Debating“ widmete sich am 20. Mai der Reise der Gëlle Fra nach Shanghai und ergänzte den ewigen Streit über die Bedeutung des umstrittenen Denkmals um ein unterhaltsames Kapitel. Für Kunstkurator Jo Kox hat die sinnfreie Aktion die Gëlle Fra zum Dekorationsobjekt degradiert: „Dass die patriotischen Organisationen dies gutheißen, unterminiert ihre Glaubwürdigkeit auch rückblickend auf die Debatte um Lady Rosa.“ Robert Goebbels wollte von der Problematik nichts wissen: „Sowieso weiß ich nicht, was die Symbolik der Gëlle Fra sein soll.“ Der Psychiater Paul Rauchs schlug vor, die Gëlle Fra gar nicht als Symbol zu verstehen, sondern als reines Symptom sich wandelnder luxemburgischer Befindlichkeiten. mehr lesen / lire plus

Guillotine parlementaire

La majorité parlementaire se plaît à reprocher aux partis d’opposition de n’avoir « aucune proposition concrète ». Mais lorsque l’opposition fait son travail de la manière la plus consciencieuse qui soit – c’est-à-dire en déposant une proposition de loi, la majorité n’est pas satisfaite non plus. La démonstration risque d’en être donnée jeudi prochain au parlement. A cette date, la Chambre va se prononcer sur le déclenchement de la procédure parlementaire pour la proposition de loi déposée en novembre dernier par le député André Hoffmann (déi Lénk). Le texte, accueilli avec bienveillance par l’OGBL, prévoit d’empêcher des licenciements dans les entreprises bénéficiaires. Or, la commission du travail et de l’emploi, présidée par le socialiste Lucien Lux, a émis un avis négatif. mehr lesen / lire plus

EU-Klimaschutz: Glas drei viertel leer

Wie die jüngste Erklärung der EU-Kommission zur Klimapolitik zu bewerten ist, darüber scheiden sich die Geister. Greenpeace gibt sich begeistert darüber, dass ein Reduktionsziel von 30 Prozent CO2 bis 2020 als wirtschaftlich machbar ausgewiesen werde. Erstaunlicherweise ist auch der Stahlindustrie-Verband Eurofer zufrieden: Zwar sprach sich die Klimakommissarin Connie Hedegaard für 30 Prozent aus, sagte aber, jetzt sei nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Damit bleibt es bei der bisherigen Verpflichtung der EU, ohne Vorbedingungen 20 Prozent CO2 einzusparen. Die Chance, dass die EU mit einem unilateralen 30-Prozent-Engagement vor der Klimakonferenz in Cancún auftrumpft, ist gering: Hedegaard musste nämlich aufgrund des Drucks der deutschen und französischen Regierung klein beigeben. mehr lesen / lire plus

privatsphaere@woxx.lu

Selten wird in den Sitzungen Privates diskutiert. Diese Woche lief es jedoch anders: In der Mittwochsitzung schlug Redakteurin X das „soziale“ Netzwerk „Facebook“ als Thema vor, nachdem dessen Gründer Mark Zuckerberg kürzlich ein viel beachtetes Mea Culpa über mangelhaften Datenschutz hingelegt hatte. Schon allein das Thema „Facebook“ vermochte es, den woxxies ein breites Grinsen zu entlocken. Dass einige unter ihnen sich längst dort eine Seite zugelegt haben, ist ein offenes Geheimnis. Trotzdem staunte die Versammlung nicht schlecht, als auch Redakteur Y sich einmischte. „Was? Duuuuuu hast Facebook?“, staunten alle entsetzt und so manchem ging sicher auch die bange Frage durch den Kopf: „Warum nur hat er MICH nicht als Freund geaddet?“. mehr lesen / lire plus

Hoppla!

Beim City Breakfast wirkten Bürgermeister Paul Helminger und der erste Schöffe der Stadt Luxemburg, François Bausch, von den Ereignissen überrumpelt. Die Vertagung des Baubeginns der Tram stellt die Stadt vor einige Probleme. Ratlos sehen ihre Politiker dem nach Fertigstellung der Nordstraße zu erwartenden Verkehrskollaps auf Kirchberg entgegen, den sie vorerst mit anderen Mitteln abwenden müssen. Im Sommer wird die Baustelle im Autobahntunnel Howald, der gar nicht im Stadtgebiet liegt, dort für ein Verkehrschaos sorgen. Helminger und Bausch sehen sich hier als Opfer einer schlechten Kommunikationspolitik: Wenngleich die Tageszeitungen den Autofahrern freundlich erklärt hätten, wie man sich richtig von zwei Spuren auf eine einfädelt, würde es Stau geben und die genervten Pendler auf andere Straßen ausweichen. mehr lesen / lire plus

Les brumes se lèvent

Dans l’affaire Diekirch, qui avait soulevé un vent de manifestations et de déclarations de solidarité inouïes au grand-duché, les choses se clarifient. Après l’annonce, il y a quelques mois, qu’un nébuleux « groupe d’investisseurs » qui souhaitait rester anonyme, avait trouvé un accord avec la brasserie et la multinationale InBev qui en est le propriétaire, les noms de ces cavaliers blancs viennent enfin de tomber. Il s’agit d’une société anonyme « Saphir Capital Partners », créée en décembre 2009 et regroupant trois autres sociétés: Edison Capital Partners, Otago S.A. et ECP Holdings S.A. C’est surtout cette dernière qui paraît intéressante : comme on peut le lire au mémorial C, cette holding est domiciliée aux British Virgin Islands, paradis fiscal par excellence. mehr lesen / lire plus

Woxxenende 2010

Es gibt Betriebe, in denen es dazu gehört, die Wochenenden in Weiterbildungskursen zu verbringen, mit dem Besuch von Konferenzen oder gar mit Mutproben für Manager. Nicht so bei der woxx. Nicht etwa, dass die Redaktion auf Fortbildung allergisch reagiert, aber am liebsten verbringen wir unsere gemeinsamen Wochenenden in Belgien bei viel Bier und gutem Essen. Dieses Jahr traf es die belgische Ardennenhauptstadt Stavelot. Malerische Kulisse, gutes Kirschbier, eine als Jugendherberge fungierende Brauerei als Rückzugsort: Das verlängerte Wochenende war Erholung pur. Und lieferte dennoch einige Erkenntnisse. So können sich Satiriker auch ohne billigen Whisky einen Brummschädel einhandeln, die Konter-Bier-Methode funktioniert auch nicht immer, grausige Dorfdiscos werden nicht besser wenn sie in tausendjährigem Gemäuer stattfinden und nein, auch die letzte Kriek vom Fass ist immer noch nicht die Totale… mehr lesen / lire plus

Forward to the past?

Ce fut un des symboles de la coalition « sociale-libérale » – le seul gouvernement d’après-guerre sans CSV – entre 1974 à 1979 : le Lycée Nic. Biever à Dudelange. Le ministre socialiste de l’éducation nationale, Robert Krieps, secondé par son camarade, le secrétaire d’Etat Guy Linster, avaient alors choisi ce lycée pour y expérimenter le « tronc commun », qui devait regrouper dans un seul ordre d’enseignement les trois premières classes de l’enseignement secondaire. Mais l’arrêté ministériel de 1979 qui avait donné le coup d’envoi à ce début de révolution scolaire fut sabordé un an plus tard par le gouvernement successif, la coalition CSV-DP de Pierre Werner. mehr lesen / lire plus

Lach dich grün!

Greenpeace hat ein großes Herz, nicht nur für Robbenbabys, sondern auch für Schwarzspechte. So versucht die Umwelt-NGO seit Wochen, die Bauarbeiten für eine neue Hochspannungsleitung zu stoppen, weil diese quer durch ein bei Differdingen gelegenes Vogelschutzgebiet führen soll. Bei der jüngsten Aktion am vergangenen Montag berief sich Greenpeace gar darauf, dass die Bauarbeiten von der Gemeinde nicht genehmigt und deshalb illegal seien – eine Einschätzung, die der NGO von der Polizei mittlerweile bestätigt wurde. Grund genug zum Lachen, jedoch nicht zum Triumphieren! Denn eigentlich geht es bei diesen Aktionen nicht um den Schwarzspecht, sondern um den Luxemburger Strommix. Die seit Jahren umstrittene Hochspannungsleitung, auch als Cattenom-Leitung bekannt, soll nämlich das hiesige Stromnetz an das französische anbinden. mehr lesen / lire plus

Reconstructing the Author

Celles et ceux qui ont lu attentivement le numéro du woxx de la semaine dernière, et surtout l’article sur la construction identitaire de notre cher petit grand-duché, se sont peut-être rendu-e-s compte d’un petit manque. D’un manque d’identité en plus, car l’article en question n’était pas signé. Circonstance aggravante : même notre (auto-)critique hebdomadaire n’avait pas déniché cette coquille. En tout cas, les spéculations de nos lecteurs fusaient, presqu’au point où l’on en venait à évoquer de sinistres complots venu des fins fonds de l’université du Luxembourg – l’éditrice du livre critiqué dans l’article. Mais nous pouvons rassurer notre lectorat : même si elle-même ne croit pas au concept de l’identité, l’auteure en a néanmoins une, nominale, en tant que Renée Wagener. mehr lesen / lire plus

Kulturkadaver

+++ Es ist mal wieder so weit. Die woxx-Redaktion hat die Kadaver wieder ausgegraben und zieht unverschämt über vergangene kulturelle Highlights und nicht so hoch fliegende Events her +++ Hedda Gabler im TNL: Der Ibsen-Klassiker „Hedda Gabler“ ist zurzeit in einer Inszenierung von Klaus Weise, Intendant am Schauspiel Bonn, im Theatre National du Luxembourg (TNL) zu sehen. Mag das Bühnenbild noch so schick erscheinen und mit seinen schrillen Farben an den Wänden im Popart-Stil erfrischend modern daherkommen, die Inszenierung selbst ist es nicht. Vielmehr tritt beim Zuschauer nach viel atemlosen Herumgeturne zwischen weißen Ikea-Regalen, sehr vordergründigen Dialogen und hysterischem Gekreische rasch Ermüdung ein. mehr lesen / lire plus

Begegnung mit Fatou Diome

In kleiner Runde war die senegalesische Schriftstellerin Fatou Diome im Lycée Aline Mayrisch zu Gast. Nachdem sie in Schulklassen aus ihrem Erstlingsroman „Der Bauch des Atlantiks“, gelesen hatte, fand am Abend eine von der Asti und dem Lycée organisierte Begegnung statt, bei der sich Diome den Fragen der ZuhörerInnen stellte. Die charismatische Autorin rezitierte Auszüge aus ihrem Roman, erzählte vom „Ankommen“ in Europa und begeisterte das Publikum mit Humor und ihren schillernden Beschreibungen. Im Dialog mit den Zuhörern ging es etwa um die Wahrnehmung Europas in Afrika. Diome schilderte greifbar, wie groß im Senegal die Sehnsüchte nach einem besseren Leben in Europa sind. mehr lesen / lire plus

Hieren 100,7

Il était temps que la seule station publique du grand-duché passe à la radio à la demande, à l’instar de sa concurrence privée qui a emprunté ce chemin depuis bien longtemps. Cette semaine donc, la radio 100,7 a inauguré son service « mäin 100,7 ». Malheureusement, tout n’est pas bien qui finit bien : si l’idée de proposer à l’internaute un login personnel afin de fidéliser la clientèle est plutôt bonne, même si elle n’est pas originale, les modalités de la page et son layout laissent à désirer. Ainsi, se retrouver dans la grille des programmes requiert des capacités visuelles extraordinaires et – hic supplémentaire – les liens dans la grille ne mènent pas directement aux enregistrements, qu’il faut chercher sous un autre menu. mehr lesen / lire plus

Selbstbestimmung der Frau

„Wir sind ein unterentwickeltes Land“ meinte Danielle Igniti im Rahmen einer Veranstaltung von Attac Luxemburg, bei der sie die Situation der Frauen in Luxemburg in Zahlen skizzierte. Obwohl das Gesetz von 1978 vorsieht, dass die Regierung Familienberatungszentren einrichtet und diese subventioniert, ist das Planning Familial noch immer die einzige Institution, die den Bedürfnissen der Bevölkerung im Bereich der Sexualaufklärung gerecht wird. Seit 2009 werden dort im Rahmen des Gesetzes auch Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen. Bisher gab es 457 Fälle, 80 davon wurden ins Ausland verwiesen. Die ungewollte Schwangerschaft betrifft fast jede Frau einmal im Leben. Eine Abtreibung nehmen Frauen aller gesellschaftlichen Schichten vor. mehr lesen / lire plus

Mauvaises notes à l’examen environnemental

L’Organisation de coopération et de développement économiques (OCDE) a évalué les efforts du Luxembourg face à ses objectifs de protection de l’environnement. Parmi les faits marquants, les auteurs de l’étude notent que les habitants du grand-duché produisent les plus importantes quantités de CO2 et de déchets des 30 pays membres de l’OCDE. La qualité de l’air est régulièrement en dessous de la valeur limite pour la protection de la santé. Pire encore, la qualité de l’eau : en 2015, 40 pour cent des surfaces d’eau n’atteindront toujours pas les valeurs requises par les normes européennes. Le Luxembourg se trouve même dans l’illégalité, vu qu’il ne protège pas toutes ses sources d’eau potable. mehr lesen / lire plus

Démocratie en minuscule dans la capitale

Le décompte des signatures pour déclencher un référendum local sur la privatisation des réseaux d’énergie de la capitale n’émeut pas que les syndicats (voir woxx 1056). Dans une question parlementaire adressée au ministre de l’Intérieur, le député Marc Spautz (CSV) lui demande d’« indiquer les raisons précises » qui ont amené les responsables de la capitale d’invalider 4.105 signatures sur les 9.456 recueillies, faisant ainsi rater le quorum de 6.185 signatures nécessaires pour provoquer le référendum. Selon nos renseignements, l’origine de cette décision réside dans l’interprétation mesquine de la majorité DP-Gréng du règlement grand-ducal fixant le cadre de la collecte de ces signatures: celui-ci précise que l’ensemble des données doivent être écrites à la main. mehr lesen / lire plus

Soleil de Chine

Jolie photo que celle publiée la semaine dernière, montrant une longue file de Chinois-es ornée de parapluies bigarrés. Pour une pré-visite du pavillon luxembourgeois, ils et elles avaient supporté des temps d’attente de plus de trois heures … « sous la pluie », avait écrit le rédacteur Z. Une fois arrivé à Shanghai, il s’est rapidement rendu compte de la bourde : il n’y avait pas eu de pluie – en Chine, c’est pour se protéger du soleil que sont utilisés couramment les parapluies. Ayant oublié le sien et subissant la chaleur étouffante du jour d’ouverture de l’Expo, Z. a couru vers la « Box for Water » sur la terrasse du pavillon. mehr lesen / lire plus

Alternative Anlaufstelle für Missbrauchsopfer

Am Mittwoch hat sich in Luxemburg ein neu gegründeter Verein vorgestellt: die unabhängige Anlaufstelle von Missbrauchsopfern der Katholischen Kirche „Association de défense des intérêts des victimes dabus sexuels et/ou physiques de la part de l‘Eglise catholique“ vorgestellt. Der Verein geht zurück auf eine Initiative des 52jährigen Romain Heusburg und etwa einem Dutzend Betroffener. Heusburg selbst ist nach eigenen Worten viele Jahre in verschiedenen Heimen Luxemburgs missbraucht worden. Der Präsident des Vereins übte deutliche Kritik an der von der katholischen Kirche eingerichteten Stelle. So monierte er etwa die langen Wartezeiten bei der Hotline.
Als Betroffener, der lange geschwiegen habe, wolle er mit allen Kräften versuchen die Taten aufzudecken und den Opfern Gehör verschaffen. mehr lesen / lire plus

Deuxième round

Après avoir déposé cette semaine les 9.46 signatures réclamant la tenue d’un référendum local sur la privatisation des réseaux d’énergie (voir woxx 1055), auprès du bourgmestre de la capitale Paul Helminger (DP), les syndicats et délégations du personnel de la ville ont reçu une douche froide. Car la ville fait savoir que d’après le décompte des signatures, effectué par ses services, le quorum d’un cinquième des citoyens, soit 6.185, n’aurait pas été atteint. Seules 5.351 signatures seraient valables. La réponse des instigateurs de l’initiative référendaire ne s’est pas fait attendre. Ils soulignent que toutes les signatures récoltées sont authentiques et qu’ils étaient conscients que 1.981 signatures émanaient de citoyen-ne-s étranger-ères non encore inscrit-e-s sur les listes électorales. mehr lesen / lire plus

„Tragikkomödie“ und „Tinitus“

Bisweilen schleichen sich gewissermaßen durch die Hintertür Rechtschreibfehler ein. Die woxx bemüht sich zwar darum, jeden umfangreicheren Text mehreren Korrekturen zu unterziehen, doch hin und wieder passiert es dann doch: grobe Rechtschreibfehler, manchmal sogar im Titel, die der woxx-Redaktion erst freitags bei ihrer Heftkritik ins Auge springen. Die JournalistInnen raufen sich dann die Haare und versuchen zu rekonstruieren, wie so etwas passieren konnte. Mal fällt die Schuld zurück auf die KorrektorInnen, die schon mal Texte „verschlimmbessern“, bisweilen auf die AutorInnen selbst, sowie letzte Woche im Falle der „Tragikkomödie“, die natürlich eine „Tragikomödie“ ist. Nicht weiter tragisch, aber doch ärgerlich. Um Fehler dieser Art zu vermeiden, waren wir in dieser woxx-Ausgabe besonders wachsam. mehr lesen / lire plus