Déi-Lénk-Strategiedebatte: Weiter gegen den Strom

Obwohl die breite Bevölkerung unter den Auswüchsen des Systems leidet, hat die radikale Linke wenig Zulauf. Eine Analyse von Ursachen und Gegenmitteln vom Déi-Lénk-Mitglied Alain Sertic.

Wider das System, aber wie? (Pixabay; Roland Steinmann)

Die Parlamentswahlen im Oktober finden für die Linke in einer denkbar schlechten politischen Konjunktur statt. Viele negative Ereignisse sind in den letzten vier Jahren weltweit auf die Menschheit heruntergeprasselt, ohne direkte Aussicht auf eine schnelle Besserung. Die Hoffnung auf sozial gerechte Lösungen ist für viele Menschen derzeit nicht erkennbar, während diverse Krisen des Systems scheinbar unaufhaltsam voranschreiten und immer bedrohlicher werden.

Warum profitiert die radikale Linke nicht von den Krisen? mehr lesen / lire plus

Verkehrspolitik und Tice: Das Ende des Beamtenstatutes?

Der privatrechtliche Rahmen von LuxTram könnte Schule machen und das Beamtenstatut gefährden, insbesondere beim Tice, warnt der Gewerkschafter Alain Sertic.

Beamtenstatut unter Beschuss: Gehört es, wie die alten Busse, ins Museum? (Wikimedia; MMFE; CC BY-SA 3.0)

Im vergangenen November wurde das Präsidium des Tice vom Regierungsbeschluss in Kenntnis gesetzt, dass die jährliche Subvention für das Bus-Syndikat der Südgemeinden um satte neun Millionen Euro gekürzt wird. In einer Unterredung mit dem Transportminister wurde dies dem Büro des Tice bestätigt und mitgeteilt, dass der bestehende Staatsvertrag gekündigt und die Finanzierung in der bisherigen Höhe nur noch bis 2025 gesichert sei. Entweder die Gemeinden bezahlen ab dann den fehlenden Betrag aus eigener Tasche oder sie müssen ihre Dienstleistungen entsprechend kürzen. mehr lesen / lire plus

Ökosozialismus radikal: Eine Alternative aufbauen

Ökologische Reformen im von Kapitalismus und Imperialismus gesetzten Rahmen führen in die Klimakatastrophe, warnt Alain Sertic.

Zum Ökosozialismus gehört auch die soziale Transformation. Graffiti in Santiago de Chile, Dezember 2019. (Foto: RK)

In den letzten drei Jahren haben ökologische Krisen die wissenschaftlichen Prognosen zur Erderwärmung eindeutig bestätigt. Gewaltige Waldbrände, vermehrte Überschwemmungen, extreme Stürme sowie Dürrekatastrophen sind die Anzeichen dafür, dass wir uns schon mitten im ersten Akt der Klimakrise befinden. Der letzte IPCC-Bericht vom August bestätigt alle Befürchtungen und überrascht nur durch das angekündigte Ausmaß und die Schnelligkeit der Veränderungen – wohl erst ein Vorgeschmack von dem, was noch bevorsteht.

Ungeachtet der vielen Gipfeltreffen und COP-Konferenzen der letzten 30 Jahre liegt der Ausstoß von Treibhausgasen heute um 60 Prozent höher als 1990, und dies mit steigender Tendenz. mehr lesen / lire plus

Meinung: Zur Rolle der „alternativen Linken“ in der aktuellen Rezession

Ökologische und keynesianische Wiederaufbauprogramme? Wenn sie das System wiederherstellen, sind sie inakzeptabel, findet der Déi-Lénk-Aktivist Alain Sertic.

Chile 2020. (lm)

Auch die alternative Linke wird durch die von der Corona-Pandemie gezündeten Rezession vor eine neue Realität gestellt. Hatte man sich gerade erst mit einer notwendigen Entschleunigung der Wirtschaft angefreundet, so wurde man nun aus heiterem Himmel mit dem Zurückschalten der industriellen Produktion konfrontiert. Zwei Monate später folgten dann milliardenschwere Konjunkturprogramme, um genau diese Industrien wieder anzukurbeln. Die Stabilitätskriterien der EU, der Fiskalpakt und die Schuldenbremsen wurden im Handumdrehen über Bord geworfen, und die weltweiten „Rettungspakete“ übersteigen das Volumen der Bankenrettung von 2008 und alles, was es bisher in dieser Art gegeben hat. mehr lesen / lire plus

Zukunft von Déi Lénk: Ein linker Rückblick auf eine verlorene Wahl

Die Opposition zur Maastricht-EU abschwächen und auf Koalitionen mit Sozialdemokratie und Grünen setzen, damit schaden linke Parteien sich selbst – auch in Luxemburg, meint der Déi-Lénk-Aktivist Alain Sertic.

Große Hoffnungen am Vorabend der Wahlen. (Facebook-Seite von Déi Lénk)

Die Linke musste bei den letzten EU-Parlamentswahlen europaweit teil-
weise herbe Verluste einstecken. Nachdem Déi Lénk bei den Wahlen im Oktober 2018 noch minimal hinzugewann, musste sie nun ebenfalls einen Verlust von fast einem Prozentpunkt hinnehmen und liegt nun unter 5 Prozent. Dieser Trend bestätigt vor allem, dass die Krise der sozialdemokratischen Parteien keinesfalls automatisch zu einer Stärkung der radikaleren Linken führt.

Völlig richtig kommentiert Luc Caregari in der woxx Nr. mehr lesen / lire plus