Bereits im Mai berichtete die woxx über das Kiezprojekt „Friedel 54“ in der deutschen Hauptstadt. Seit Mai war dem Sozialen Zentrum, das im Viertel Neukölln liegt, gekündigt worden – die AktivistInnen hatten die Immobilie darauf hin besetzt. Der Besitzer, eine Immobilienfirma namens „Pinehill“, eingetragen auf einen gewissen Frédéric Gautier-Winther mit Briefkasten auf Limpertsberg, wollte auf keinen der Vermittlungsvorschläge der Mieter eingehen. Am vergangenen Donnerstag, dem 29. Juni, bereiteten 500 Einsatzkräfte der Berliner Polizei der Besetzung ein Ende. Mit dabei ausgerechnet jene PolizistInnen, die vorher vom G-20 Gipfel wegen alkoholisierter Sexparties abgezogen worden waren. In dem Kiez war ihnen jedoch nicht zum Feiern zumute, denn die Räumung ging äußerst gewaltsam vonstatten, auch MedienvertreterInnen wurden teils brutalisiert. Kirsche auf dem Kuchen: Die Polizei verbreitete die Nachricht, die im Gebäude verschanzten AktivistInnen hätten den Türknauf unter Strom gesetzt. Das war eine Unwahrheit, wie die Polizei bald einräumen musste, aber als die Berichtigung veröffentlicht wurde, hatte sich der Boulevard schon satt gefressen an Hasskommentaren gegen die „Chaoten“.
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