Die woxx überrascht ihre Leser*innen in Krisenzeiten mit neuen Inhalten statt Trübsal zu blasen. Das gilt besonders für die Agendaseiten. Das Team versteckt sich nicht vor neuen Herausforderungen – und das seit über dreißig Jahren. Diese Widerstandsfähigkeit wächst aber nur durch Unterstützung.
Erste Covid-19-Infektion in Luxemburg, Luxembourg City Filmfestival 2020 abgesagt, Schließung der Kulturinstitutionen, Lockdown – Schlagworte, die die woxx-Redaktion, wie den Rest des Landes, in Atem hielten. Das war im März 2020. Die sanitäre Krise brach aus. Ihre Folgen setzten die Redaktion unter Druck. Generell, aber vor allem auch wegen dem Kulturkalender. Die woxx stand Kopf – und das nicht, weil die Leser*innen die Zeitung zur Lektüre der Agenda umdrehen müssen. Vielmehr stellte sich die Frage: Über was sollen wir schreiben, wenn nichts läuft? Wie füllen wir die Seiten, ohne Inhalt? Auswege gab es zwei: Die Leser*innen auf unbestimmte Zeit vertrösten oder umdenken.
Wer die woxx kennt, weiß, dass das Team selten den bequemen Weg wählt. Das beweisen nicht nur die Inhalte und das Konzept der Selbstverwaltung, sondern auch die Entstehungsgeschichte der Kooperative. Die woxx gibt nicht auf. Nicht wegen kräftezehrenden Kämpfen um staatliche Pressehilfe, nicht wegen des digitalen Wandels und auch nicht wegen einer sanitären Krise. Kopf hoch, Brust raus, Lösungen suchen: Das ist die Devise. Seit über 30 Jahren. Die Agendaseiten ausfallen lassen? Keine Option. Ausstellungen auf Google Art auflisten, digitale Angebote großer Häuser zusammensuchen und abdrucken? Das können alle. Das ist leicht – zu leicht für die woxx.
Unser Team begab sich stattdessen auf die Suche nach queeren, feministischen, politischen, gesellschaftskritischen, historischen und umweltbezogenen Kulturbeiträgen im Netz. Das kostet Zeit. Das erfordert Einsatz. Beides hat das woxx-Team geleistet. Damit hat es vor allem eins gezeigt: Kultur online ist nicht gleich schlecht gemachte Bildergalerie, stotternde Virtual-Reality-Tour oder ausschließlich Wohnzimmerkonzert per Webcam. Bevor Künstler*innen und Institutionen um die Wette streamten, durchforstete die woxx das Netz nach nationalen und internationalen Kulturangeboten, die nicht Mainstream sind – denn es ist das, was die woxx ausmacht: Sie ist „déi aner Wochenzeitung“.
Während die Welt still stand, mauserte sich die woxx-Agenda in den letzten Monaten vom großregionalen Kulturkalender zur Fundgrube internationaler, digitaler Kulturbeiträge. woxx-Leser*innen wurden zu Krisenzeiten nicht mit einem Kulturkalender in blanko oder mit langweiligen Kulturartikeln abgespeist. Sie bekamen sogar mehr als sonst: Die woxx führte im Zuge der Umgestaltung der Agendaseiten Rezensionen zu Serien und Filmen „on demand“ sowie regelmäßige Sonderseiten mit Empfehlungen zu Podcasts, Spielen, E-Books und anderen Inhalten ein. Was anfangs wie das Todesurteil für die Agendaseiten wirkte, entpuppte sich als Nährboden für neue Ideen. Ideen, die zum Zeitgeist passen und der Lebensrealität vieler unserer Leser*innen entsprechen. Nicht alle haben Zeit, Lust oder die Möglichkeit, sich für Kulturerlebnisse aus den eigenen vier Wänden zu bewegen. Auch sie haben ein Recht auf Kultur.
Die Ausgangssperre ist inzwischen aufgehoben, die Kulturinstitutionen wieder geöffnet. Die woxx bietet deshalb nun auf ihren Agendaseiten eine „gemischte Kulturplatte“: Es gibt Beiträge zu digitalen und analogen Kulturbeiträgen, aber auch Informationen rund um Kino, Theater und Events. Das Umschalten zu Krisenzeiten zeigt, was die woxx kann und wie viel Potenzial in ihr steckt. Das Team scheut sich nicht vor Herausforderungen. Die Resilienz der woxx wächst nur durch Unterstützung. Geben Sie uns Rückendeckung. Wie, das erfahren Sie auf woxx.lu/support.
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