Eröffnung der neuen Nationalbibliothek

Morgen öffnet die neue Nationalbibliothek der breiten Öffentlichkeit ihre Türen. Vorab schon ein kleiner Vorgeschmack darauf, was Sie in dem hochmodernen Gebäude erwartet.

© BNL

Nach fünf Jahren Bauzeit und einem viermonatigen Umzug wurde heute das neue Gebäude der Nationalbibliothek auf Kirchberg eingeweiht. Bereits vor der offiziellen Zeremonie am Nachmittag konnten die Mitglieder der Presse an einer Führung durch das Gebäude teilnehmen, dessen öffentlich zugängliche Fläche ganze 8.570 Quadratmeter umfasst.

Bei der Planung des Gebäudes wurde auf möglichst große Flexibilität geachtet, da man nicht nur aktuellen Anforderungen gerecht werden wollte, sondern auch Raum für Anpassungen an zukünftige Entwicklungen lassen wollte. Wie Direktorin Monique Kieffer zu Beginn der Besichtigung erklärte, sei man nach dem Prinzip „lessons learned“ verfahren: Defizite, die im vorherigen Gebäude festgestellt wurden, sollten im Neubau vermieden werden.

Ein zentrales Anliegen habe darin bestanden, potenzielle Hemmschwellen zu reduzieren. „Der Zweck einer Bibliothek besteht nicht nur darin, Wissensinhalte zu sammeln, sondern diese auch möglichst attraktiv zu gestalten“, erklärte Kieffer. Aus diesem Grund sei das Gebäude so angelegt, dass man von draußen hineinsehen kann und die Bibliotheks-Brasserie in den Eingangsbereich der BNL übergeht. Die Zuständigen hoffen, dadurch die Lust auf einen Bibliotheksbesuch zu steigern.

Bei Betreten des Gebäudes erwartet die Besucher*innen die „große Terrassenlandschaft“. „Es war uns wichtig, dass man nicht gleich von Bücherregalen erschlagen wird, sondern von der untersten Etage aus, auch die oberen sehen kann“, begründete Kieffer die architektonische Entscheidung. Anders als es im alten Gebäude vorgekommen sei, habe man vermeiden wollen, dass Besucher*innen sich ohne Anleitungen des Personals nicht zurechtfinden können. „Der Eingang der Bibliothek soll Besucher*innen dazu veranlassen, durch das Gebäude zu spazieren und Dinge zu entdecken, nach denen sie nicht zwangsläufig gesucht haben.“ In den nächsten Wochen wird eine App veröffentlicht werden, die es Besucher*innen noch leichter machen soll, sich in dem Gebäude zurechtzufinden.

© BNL

In dem sich auf drei Etagen erstreckenden Lesebereich sind rund 200.000 Werke aus unterschiedlichsten Themenbereichen vorzufinden. Der Bestand, der zudem E-Bücher und E-Journals umfasst, kann jederzeit auf dem Portal a-z.lu eingesehen werden. Werke können über die zahlreichen Automaten ausgeliehen und über diejenigen außerhalb des Gebäudes sogar rund um die Uhr wieder zurückgegeben werden.

Das Gebäude ist insgesamt mit rund 470 Sitzplätzen ausgestattet, wovon es sich bei den meisten um Arbeitsplätze, bei manchen jedoch um Sofas oder Sessel handelt. Neben elf Räumen, die für Gruppenarbeiten online gebucht werden können, verfügt das neue Gebäude zudem über ein Familienzimmer, einen Musikraum samt Klavier, Kopierräume, eine Außenterrasse und einen speziellen Lesesaal, in dem wertvolle Dokumente konsultiert werden können. Auf dem ersten Stock befindet sich zudem eine 20.000 Dokumente (u.a. DVDs, CDs und Partituren) umfassende Mediathek. Dort können Besucher*innen sich Kopfhörer ausleihen und auf einem von insgesamt sechs Bildschirmen DVDs anschauen. Teil des Gebäudes sind zudem Konferenz- und Weiterbildungsräume, die über eine Treppe im Eingangsbereich zu erreciehn sind und auch von externen Akteur*innen gebucht werden können.

© BNL

Beim Bau wurde darauf geachtet, das Gebäude möglichst energieeffizient zu gestalten: Über die zahlreichen Fenster gelangt natürliches Licht ins Innere; für eine angenehme Temperatur sorgen unter anderem Kühltürme, Geothermie und bewegliche Sonnenschutzvorrichtungen.

Das neue Gebäude ist am leichtesten mit der Tram zu erreichen, deren Haltestelle „Nationalbibliothéik“ sich direkt vor dem Haupteingang befindet. Es verfügt jedoch auch über eine PKW-Tiefgarage sowie überdachte Stellplätze für Fahrräder.

Die BNL hat dienstags bis freitags von 10 bis 20 Uhr geöffnet, und samstags von 10 bis 18 Uhr.

Am Samstag, dem 5. und Sonntag, dem 6. Oktober lädt die BNL zum Tag der offenen Tür.


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