Der Arbeitsmarkt bleibt eine der wichtigsten Instanzen, die es Flüchtlingen und Migrant*innen, erlaubt, vollständig Teil der Gesellschaft zu werden, in der sie angekommen sind. Nun hat der „Lëtzebuerger Flüchtlingsrot“ (LFR) eine „Offensive zugunsten der Beschäftigungsfähigkeit von Flüchtlingen“ lanciert. Darin werden fünf Prioritäten genannt, die es ermöglichen sollen, dass Neuankömmlinge rasch einen Arbeitsplatz erhalten. Es sei nötig, sämtliche Fristen für den Zugang zu einer befristeten Beschäftigungserlaubnis aufzuheben, damit Flüchtlinge sofort nach ihrer Ankunft im Land einer geregelten Arbeit nachgehen können. Unabdingbar daher auch, dass alle Flüchtlinge vollumfänglichen Zugang zu den Angeboten der Arbeitsagentur Adem erhalten. Dies soll nicht nur Personen mit vorübergehendem Schutzstatus, wie er derzeit Flüchtlingen aus der Ukraine zugestanden wird, vorbehalten sein. Wichtig sei zudem, hiesigen Unternehmen vor Augen zu führen, wie sehr sie von der Beschäftigung der Betroffenen profitieren. Die Luxemburger Regierung verfüge schlicht über kein kohärentes Programm zur Integration von Schutzsuchenden in den Arbeitsmarkt, fasst der LFR bedauernd zusammen. Und verweist auf die Situation in Deutschland, wo 70 Prozent der Syrer*innen, die zwischen 2015 und 2019 angekommen seien, in einem Arbeitsverhältnis stünden. Laut dem dortigen „Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung“ sind sogar 86 Prozent aller geflüchteten Männer trotz zahlreicher Hürden nach acht oder mehr Jahren Aufenthalt in Deutschland erwerbstätig. Das liegt deutlich über der durchschnittlichen Quote der männlichen Gesamtbevölkerung.
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