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Ob in der Schule, der Pflege, der Kultur, im Sport oder bei Feuerwehr und Rettungsdienst – die Möglichkeiten, sich in Luxemburg ehrenamtlich zu engagieren, sind zahlreich. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Menschen, die sich freiwillig einbringen, zufriedener sind, und sich stärker in die Gesellschaft eingebunden fühlen. Doch ehrenamtliches Engagement ist mehr als nur eine persönliche Bereicherung: Sie hat auch eine enorme wirtschaftliche Dimension. Viele Strukturen, besonders im Sozial- und Gesundheitswesen, sind auf ehrenamtliche Arbeit angewiesen. Organisationen wie Hut oder das Croix-Rouge könnten ohne den Einsatz unzähliger Freiwilliger viele ihrer Angebote kaum aufrechterhalten. Der Staat müsste immense Summen aufbringen, um hier einen Ausgleich zu schaffen. Was sagt die Vereinslandschaft also über die Luxemburger Gesellschaft aus? Das Dossier der aktuellen Forum-Ausgabe untersucht Vereine als Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen und fragt, ob wir in Zeiten zunehmender Demokratieverdrossenheit – wie es die Polindex-Studie Ende Februar feststellte (woxx1826, „La confiance dans la démocratie s’étiole“) – mehr Engagement brauchen. Wo ermöglicht das Vereinswesen echte Teilhabe und wo gibt es Barrieren? Jenseits des thematischen Dossiers wirft unter anderem Michel Pauly einen kritischen Blick über Luxemburg hinaus und zeigt in seinem Artikel „ ‚Nie wieder‘ huet et 1945 geheescht. An haut?“ die besorgniserregenden, antidemokratischen Entwicklungen in den USA auf.