Hilfsorganisationen warnen, dass sich die Situation in den kommenden Monaten zusätzlich verschlimmern könnte. Sie appellieren an die internationale Gemeinschaft, jetzt zu handeln.
Laut einem am heutigen Donnerstag veröffentlichten Bericht von Unicef und Save the Children leben zurzeit weltweit 1,2 Milliarden Kinder in Armut – das sind 150 Millionen, beziehungsweise 15 Prozent mehr als noch vor der Covid-19-Krise. Der Bericht dokumentiert multidimensionale Armut: Diese schließt den mangelnden Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung, Wohnraum, Nahrung, Hygiene und Wasser ein. Analysiert wurden insgesamt 70 Länder mit geringen oder mittleren Durchschnittseinkommen.
“Families on the cusp of escaping poverty have been pulled back in, while others are experiencing levels of deprivation they have never seen before“, erklärt Unicef-Chefin Henrietta Fore in einem Schreiben. Sie warnt, dass sich die alarmierende Situation mit Fortschreiten der Pandemie weiter verschlimmern wird.
Die beiden Organisationen appelieren an nationale Regierungen sowie die internationale Gemeinschaft, marginalisierte Kinder und ihre Familien jetzt verstärkt zu unterstützen. Sie erinnern daran, dass bei Analysen rund um Armut nicht nur das Monatsgehalt zu berücksichtigen ist und Hilfsmaßnahmen unbedingt sektorenübergreifend sein müssen: Kindergeld, eine Sozialversicherung und qualitative Gesundheitsversorgung würden ebenso dazuzählen wie Kinderbertreuung oder die für den Fernunterricht notwendige technische Ausstattung. „Making these critical investments now can help countries to prepare for future shocks“, so Fore.
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