Am Mittwochabend hält Max Koch, Professor an der Universität Lund (Schweden), einen Vortrag zur Wachstumsdebatte aus sozialer Sicht.
Mouvement écologique in Zusammenarbeit mit der ASTM, Caritas, CELL, Eis Epicerie Zolwer, equilënster, Greenpeace, Initiativ bedéngungslost Grondakommes, Kooperativ vun der Atert, Life und Solidaresch Landwirtschaft laden zu einer Konferenz am Mittwoch, dem 12. Dezember 2018 um 20 Uhr (Hôtel Parc Belle-vue, 5, av. Marie-Thérèse, Luxemburg), die sich einreiht in eine ganze Abfolge von Veranstaltungen, die sich mit dem Thema Wachstum beschäftigen. Stand bisher die Frage, inwiefern aus ökologischer und ökonomischer Sicht ein stetes Wachstum machbar und sinnvoll ist, im Vordergrund, so soll diesmal die Perspektive vor allem auf die soziale Frage gerichtet werden. Warum sind so viele Menschen Befürworter des steten Wachstums? Wie kann die Debatte in die verschiedensten Bevölkerungskreise hineingetragen werden?
Nachhaltige Wohlhahrt
Max Koch führt in den Begriff der nachhaltigen Wohlfahrt („sustainable welfare“), als Teil der Postwachstumsdebatte, ein. Zentrales Anliegen ist, wie menschliche Grundbedürfnisse für alle innerhalb planetarischer Grenzen und unabhängig vom wirtschaftlichen Wachstum befriedigt werden können. Es geht dabei auch um die Frage der Verteilungsgerechtigkeit, der Finanzierung des Sozialsystems, losgelöst vom Wachstumszwang. Eine Fragestellung der angesichts der jüngsten Ereignisse in Frankreich eine unverhofft große Aktualität zukommen dürfte.
Der Referent wird auch die vielfältigen und komplexen Zusammenhänge zwischen Wachstum, den politischen Institutionen und dem sozialem Handeln thematisieren: Welche Rolle sollen der Staat bzw. demokratische, partizipative Foren im Hinblick auf eine gesellschaftliche Transformation spielen?
Postwachstumsgesellschaften
Max Koch ist Professor für Sozialpolitik an der Universität Lund in Schweden. In seiner Forschungsarbeit beschäftigt er sich mit dem Zusammenhang zwischen kapitalistischer Entwicklung und Veränderungen in den Sozialstrukturen, in den Wohlfahrtssystemen und in der Umwelt. Er thematisiert dabei auch Degrowth- und Postwachstumsgesellschaften. Jüngste Buchveröffentlichungen: Capitalism and Climate Change, Theoretical Discussion, Historical Development and Policy Responses (Palgrave 2012); Non-standard Employment in Europe: Paradigms, Prevalence and Policy Responses (Mitherausgeber mit Martin Fritz; Palgrave 2013); Sustainability and the Political Economy of Welfare (Mitherausgeber mit Oksana Mont; Routledge 2016) and Postgrowth and Wellbeing: Challenges to Sustainable Welfare (mit Milena Büchs; Palgrave 2017).
Nach dem Vortrag findet eine Diskussion mit dem Publikum statt, die sich anschließend bei einem „Patt“ in kleiner Runde fortführen lässt.
Une traduction orale directe en français sera assurée par l’Agence Interculturelle de l’ASTI.
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