Erste Eindrücke, flüchtige Alltagsbegegnungen und die gewöhnliche Face-to-Face-Kommunikation werden oft durch kulturell geprägte Vorurteile und klischeehafte Bilder, welche die Wahrnehmung des Gegenübers überlagern, mitbestimmt. Die Freiluft-Ausstellung „Les stéréotypes en textes et en images“ auf der Place de Strasbourg in Luxemburg-Stadt weist auf diese Realität hin, indem sie auf Informationstafeln die Erfahrungsberichte von Einwohner*innen Luxemburgs ausstellt, die in dem meisten Fällen aus Ländern außerhalb der Europäischen Union stammen. Wurden die Betroffenen in einer bestimmten Situation diskriminiert? Fühlen sie sich wohl in ihrer Wahlheimat? Jeder Auszug erzählt eine andere Geschichte, die sich zwischen den Polen Zugerhörigkeit und Alterität aufspannt. Ein großes Manko der Ausstellung ist allerdings ihre Einsprachigkeit. Jedes Zitat ist ausschließlich auf Französisch abgedruckt, obwohl die Tafeln, hätte man sie anders gestaltet, auch Platz gelassen hätten für eine englische, deutsche oder luxemburgische Übersetzung. Das wäre gerade bei dem Thema der Ausstellung, die für mehr Inklusion und Offenheit plädiert, ein wichtiges Signal gewesen.
Spielplatz auf der Place de Strasbourg, noch bis Ende September.