Forum 439: Auf Zeit

Drei Stunden Zeit braucht eine Person, um das gesamte Heft durchzulesen, schreibt die forum-Redaktion in ihrer neuen September-Ausgabe. Nach den Dossiers „Reichtum‟, „Armut‟ oder „Renten‟ sei es nur logisch gewesen, so das Team, sich dieses Mal dem Aspekt „Zeit‟ zu widmen ‒ und gibt sich mit Vergnügen den vielen Wortspielen hin, die das Thema anbietet. Ob Zeit nun linear oder doch im Kreis verläuft oder warum die Zeit auf einem Berg schneller vergeht als an der Küste, wird nicht erklärt. Physikalisch geht es trotzdem zu, etwa in der Einleitung. Vor allem wird aber der Wert der Zeit und ihr Zusammenhang mit dem Leben in unserer digitalen Gesellschaft erforscht. mehr lesen / lire plus

Wahlen in Ostdeutschland: Schiefe Bahn nach rechts

In den beiden ostdeutschen Bundesländern Thüringen und Sachsen finden am kommenden Sonntag Landtagswahlen statt. Sollte die rechtsextreme „Alternative für Deutschland“ so gut abschneiden wie prognostiziert, wären die gesellschaftlichen Folgen in ihrer Drastik kaum absehbar.

Wer kopiert wen? Wahlkampfplakat der rechtsextremen „Alternative für Deutschland“ im sächsischen Dresden. In Sachsen und Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. (Foto: EPA-EFE/CLEMENS BILAN)

„Es ist aktuell unerlässlich, demokratische Positionen auf allen Ebenen sichtbar zu machen und damit gegen völkischen Nationalismus und Autoritarismus einzustehen“, sagt Anke Miebach-Stiens, „deshalb müssen wir Räume für die Jugend erhalten“. Sie ist Geschäftsführerin der „Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachsen e.V.“, (AGJF), die sich für die Rechte geflüchteter Kinder und Jugendlicher einsetzt. mehr lesen / lire plus

Über den Zustand von „déi Lénk“: Am Scheideweg

Die politische Linke steht nach den Ergebnissen der letzten drei Wahlgänge vor einer Richtungsentscheidung. Der Glaube, dass durch die Ausrichtung auf Parlamentsmehrheiten gemeinsam mit der Sozialdemokratie und ökoliberalen Parteien reale politische Fortschritte zu erreichen sind, hat sich als Illusion erwiesen.

Primat der Parlamentsmehrheiten oder Systemopposition? Der Diskussionsbeitrag sieht déi Lénk vor einer grundsätzlichen Entscheidung. (Foto: Chambre des Députés / Flickr / CC BY-ND 2.0)

Die Versuche, mit begrenzter Kritik und Reformvorschlägen die gesamte Linke, ausgehend von einer Stärkung ihres linken Randes, schrittweise zu dynamisieren, sind in Luxemburg wie in ganz Europa gescheitert. Der vermeintlich sichere Weg hat sich erneut als Sackgasse entpuppt. mehr lesen / lire plus

Weltmusik in der Saison 2024/25 in Luxemburg: Zu Hause die Welt musikalisch entdecken

Die großen Kultur- und Konzerthäuser im Land haben ihre Programme für die nächste Saison veröffentlicht. Wie immer finden sich dort auch eine Reihe sehr interessanter Konzerte, die Zuhörer*innen die Möglichkeit eröffnen, unterschiedliche lokale Formen von Musik aus aller Welt zu entdecken oder erneut zu genießen.

Die 56-jährige Sängerin Oumou Sangaré ist ein malischer Superstar. (FOTO: Holly Whittaker)

Die Philharmonie Luxemburg bietet wie bisher das breiteste Angebot, das unter den Rubriken „Autour du monde“ und „Festival atlântico“ und – neu – „World Sessions“ zu finden ist. Den Auftakt sollte bereits am 21. September 2024 Oumou Sangaré aus Mali machen, doch aus gesundheitlichen Gründen findet die Veranstaltung nicht statt – nach einem Ausweichtermin wird derzeit gesucht (genaue Informationen erhalten Sie auf der Website der Philharmonie). mehr lesen / lire plus

Communes : inégalités Nord-Sud sur les salaires

(Photo : Ru Dur/Unsplash))

Les rémunérations des fonctionnaires communaux sont fixées par la loi et sont uniformes dans tout le pays. Il n’en va en revanche pas de même pour celles des salarié·es des communes, qui sont négociées par des conventions collectives. À la base de leur grille salariale se trouvent deux points d’indice : le point inférieur et le point supérieur. Cette distinction est née en 1999 avec la réforme des pensions des fonctionnaires et l’introduction du point indiciaire supérieur en compensation de l’augmentation de la cotisation de pension qui en a résulté. La différence entre les deux points est de 5,6 %. mehr lesen / lire plus

Der letzte linke Kleingärtner, Teil 63: Kartoffeln und ihre Fressfeinde

Unser letzter Kleingärtner lässt uns mal wieder mit gewohnter Lässigkeit an seinem Fachwissen partizipieren. Und erinnert an gesamtdeutsche Verschwörungstheorien.

Achtung Baby! Mit der Wühlmaus ist nicht gut Kartoffeln essen. (Foto: Frank Vsassen/Wikimedia/CC BY 2.0)

„Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln.“ Wer kennt nicht diesen Spruch? Schließlich wird er auch in dieser Kolumne hin und wieder bemüht. Dann natürlich auf absolut kompetente Art und Weise – ich kenne schließlich mein Metier. Meist jedoch wird er von männlichen Bescheidwissern zum Besten gegeben, die damit ihre Umwelt auf ihre Kompetenz und ihr überbordendes Wissen über die Geheimnisse der Pflanzenwelt aufmerksam machen wollen.

Dass die meisten dieser Akteure mit Landwirtschaft rein gar nichts am Hut haben und schlichtweg ahnungslos sind: geschenkt. mehr lesen / lire plus

LGBTIQA-Rechte in Bulgarien

Was Rechte und Konservative in Luxemburg erzwingen wollen (siehe den Artikel „So net „queer“!“ in woxx 1798), wurde in Bulgarien diesen Monat in Windeseile durchgepeitscht: Seit 15. August sind an allen Schulen des Landes sämtliche Inhalte, die über queere Lebensumstände informieren wollen, gesetzlich verboten. Das reformierte Bildungsgesetz untersagt unter anderem die Verbreitung von Ansichten jenseits „traditioneller sexueller Orientierungen“. Während von der EU-Kommission noch keine Kritik an dem Gesetz zu vernehmen war, machen verschiedene Fraktionen des Europaparlaments dagegen mobil. Die liberale Fraktion „Renew“ etwa fordert die Einhaltung rechtsstaatlicher Normen. Die Kommission müsse „dringend zu untersuchen“, ob das Gesetz mit den rechtlichen Standards und Werten der EU vereinbar sei. mehr lesen / lire plus

Ein Schild sorgt für Sicherheit

„Ein großer Fortschritt für die Sicherheit auf den Straßen“, so präsentierte Mobilitätsministerin Yuriko Backes (DP) am vergangenen Montag der Öffentlichkeit eine Neuerung im Straßenverkehr. Es handelt sich nicht um ein neues Tempolimit innerorts oder um ein Konzept, wie Luxemburg schnell zu mehr baulich getrennten Radwegen kommt – bei dem „großen Fortschritt“ handelt es sich um ein Schild. Das weist auf eine gesetzliche Regelung hin, die bereits seit 2018 existiert: den obligatorischen Abstand von 1,5 Metern, wenn ein motorisiertes Gefährt einen oder mehrere Radfahrer*innen überholt. Das weiße Hinweisschild, das auf diese Regelung hinweist, wird nun überall dort aufgestellt, wo ein Abschnitt einer nationalen Radverbindung über eine Straße führt, ohne dass es einen baulich getrennten Radweg gibt. mehr lesen / lire plus

Integration: Die falsche Debatte

Ein terroristischer Angriff in Deutschland sorgt für Forderungen nach Messerverboten und Abschiebungen. Doch weder das eine noch das andere schützt vor Terror.

In Solingen trauern die Menschen um die Getöteten, während im Rest von Deutschland eine Debatte um Geflüchtete tobt. Die geht am Wesentlichen vorbei. (Foto: EPA-EFE/CHRISTOPHER NEUNDORF)

Am 23. August tötete im deutschen Solingen ein syrischer Geflüchteter, der sich davor der Terrororganisation Daesh, dem sogenannten „Islamischen Staat“, angeschlossen hatte, drei Menschen. In Deutschland wird nun über das Für und Wider von Messerverboten diskutiert. Der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz forderte einen generellen Aufnahmestopp für Geflüchtete aus Syrien und Afghanistan. Wer über sichere Drittstaaten einreise, solle in Deutschland kein Bleiberecht erhalten. mehr lesen / lire plus

Économie : Un horizon nuageux

Pour mener à bien sa politique de baisse fiscale, appliquer son budget et conserver le sacro-saint triple A, Luc Frieden parie sur une croissance conséquente du PIB. Mais ses attentes pourraient être douchées par un ralentissement économique, prévient le Statec. La menace vaut pour toute l’Europe, dont la croissance est en bonne partie tirée vers le haut par l’économie espagnole.

(Photo : Gerd Altmann/Pixabay)

Bien malin celui ou celle qui saura décrypter clairement le message du Statec sur le futur proche de l’économie luxembourgeoise dans le « Conjoncture Flash » du mois d’août, publié il y a quelques jours par l’institut statistique. Le pari d’une croissance de 2 % du PIB en 2024 sera-t-il tenu ? mehr lesen / lire plus

Agriculture durable : 2.000 m2 pour manger

L’agriculture est le troisième plus gros émetteur de gaz à effet de serre au Luxembourg, après les transports et le logement. Pour réduire son empreinte carbone, le pays doit donc aussi envisager de revoir le contenu de son assiette. Le projet « Champ du monde », visible à Kockelscheuer, permet d’appréhender quelle agriculture saine et respectueuse de l’environnement pourrait être développée pour y parvenir.

Le chef de projet de natur&ëmwelt Tom van den Bossche sur le site. (Copyright: Tatiana Salvan.)

2.000 m2 : c’est la surface dont chaque être humain dispose théoriquement pour faire pousser tout ce dont il a besoin pour vivre (sa nourriture, la nourriture pour le bétail, le coton pour des vêtements, etc.). mehr lesen / lire plus

Les stéréotypes en textes et en images

(Foto: woxx)

Erste Eindrücke, flüchtige Alltagsbegegnungen und die gewöhnliche Face-to-Face-Kommunikation werden oft durch kulturell geprägte Vorurteile und klischeehafte Bilder, welche die Wahrnehmung des Gegenübers überlagern, mitbestimmt. Die Freiluft-Ausstellung „Les stéréotypes en textes et en images“ auf der Place de Strasbourg in Luxemburg-Stadt weist auf diese Realität hin, indem sie auf Informationstafeln die Erfahrungsberichte von Einwohner*innen Luxemburgs ausstellt, die in dem meisten Fällen aus Ländern außerhalb der Europäischen Union stammen. Wurden die Betroffenen in einer bestimmten Situation diskriminiert? Fühlen sie sich wohl in ihrer Wahlheimat? Jeder Auszug erzählt eine andere Geschichte, die sich zwischen den Polen Zugerhörigkeit und Alterität aufspannt. Ein großes Manko der Ausstellung ist allerdings ihre Einsprachigkeit. mehr lesen / lire plus

Dans les salles : Fremont

(Foto: Focus Features, LLC)

Dans une tonalité sobre et une merveilleuse mise en scène en noir et blanc, le réalisateur anglo-iranien Babak Jalali dresse avec délicatesse le portrait d’une traductrice afghane en exil, travaillant désormais dans une biscuiterie californienne. Accablée d’un sentiment de culpabilité pour avoir réussi à fuir son pays, Dunya (interprétée par Anaita Wali Zada, dont c’est le premier rôle ‒ elle excelle) est incapable de trouver le sommeil et vit au jour le jour derrière une façade impassible. Rythmées par des silences qui suscitent l’espoir, les interactions entre Dunya et les personnages qui l’entourent dévoilent peu à peu un humour subtile, voire absurde et finissent par créer un récit empathique et d’une simplicité touchante. mehr lesen / lire plus