Wer genug vom „Fest der Liebe“ hat und endlich mal wieder härtere Klänge als „Jingle Bells“ hören möchte, sollte sich am Samstag nach Tetingen in die Schungfabrik zum Metal-Festival „Hate Night“ aufmachen, wo acht Bands aus Luxemburg dem Publikum die Weihnachtsstimmung austreiben werden.
Seit Monaten steigt die Spannung in der Luxemburger Metal-Szene – das „Hate Night“-Festival in Tetingen steht bevor, mit dem das musikalische Jahr würdevoll zu Ende gebracht werden soll. Das Line-Up mit acht lokalen Bands wird das breite Metal-Spektrum gut abdecken und jedem Fan strammer Gitarrenriffs und heftiger Schlagzeugdonner etwas bieten. Aus dem nahen Noertzingen kommt die Trash-Metal-Band Fusion Bomb, deren erstes Album „Pravda“ im September 2016 erscheinen soll. Die jungen Musiker arbeiten mit Muschel Productions aus Hostert zusammen – kein Wunder also, dass sie nicht zum ersten Mal mit Mindpatrol, deren Gitarrist zum Produzententeam gehört, die Bühne teilen. Die Hosterter Post-Hardcore-Band brachte erst vor wenigen Wochen ihr zweites Album „The Marble Fall“ heraus, in dem sie den Sündenfall neu interpretieren. Aus der ursprünglich zweiköpfigen Studioband ist nun ein gereifter Liveact geworden, der aus jungen, aber erfahrenen MusikerInnen besteht. Die Escher Awakening The Seasons hat zwar auch einige Besetzungswechsel hinter sich, dürfte aber dennoch ihrem gewohnten Metalcore-Sound treu geblieben sein, mit dem sie es bereits zweimal ins Line-Up der Screaming Fields in der Rockhal geschafft hat.
Mit Heaven’s Scum geht eine Band an den Start, die seit 2012 zu den Unausweichlichen der Luxemburger Metal-Szene gehört. Sänger und Bassist der Band ist übrigens kein anderer als Festivalorganisator „Big Ben“ Reichling. 2014 erschien das erste, langersehnte Album „It All Ends in Pain“. Lange warten mussten auch die Fans von Feradur, die 2015 mit „Epimetheus“ ihren ersten Langspieler herausbrachten. Die Band mischt Old School Death Metal-Elemente mit Melodic Death Metal und zieht ihre lyrische Inspiration aus dem Verfall des menschlichen Geistes. Melodic Black bzw. Thrash Metal werden Dreadnought servieren, wobei sie mit ihrem Sound die Kraft und die Atmosphäre beider Genres verbinden wollen. Bereits seit 2006 ist das Quintett von Bricherhaff im Rennen, hat ein Demo-Album und eine EP herausgebracht und arbeitet zurzeit am nächsten Album. Ihre Nachbarn von Sublind fehlen ebenfalls nicht bei diesem vielfältigen Line-Up. Die „Humpeknupper“, die erst 2014 ihr erstes Album „Thrashing Delirium“ herausbrachten, werden kommendes Jahr in der Kulturfabrik zehn Jahre Bestehen feiern und versprechen gestern wie heute „Maximum Decadence“.
Der mittlerweile bekannteste Namen des Line-Ups dürfte Scarlet Anger sein. Die Trash-Metal-Band aus Bridel schaut auf eine achtjährige Karriere zurück und bringt internationale Tour-Erfahrung mit. Die mittlerweile beim deutschen Label Dust on the Tracks gezeichnete Band gehörte bereits zweimal zu den Finalisten der legendären Wacken Metal Battle. Ihr 2012 erschienener Longplayer „Dark Reign“, das von niemand geringerem als Jeff Waters von Annihilator gemastert wurde, erhielt weltweit positive Kritiken.
Haters gonna hate, wahre Metal-Fans aber wissen wo sie am Freitag hingehen müssen, insbesondere, wenn sie den Wunsch haben, die lokale Szene zu unterstützen.