Als letzte Woche ein Luxemburger Messengerdienst namens Luxchat angekündigt wurde, waren viele Details unklar. Die woxx hat nachgefragt, auf welchem Standard der Dienst beruhen wird – es handelt sich nicht um eine Eigenentwicklung.
Der staatliche Messengerdienst Luxchat wird auf dem Opensource-Standard „Matrix“ basieren. Am 16. November hatte Digitalisierungsminister Marc Hansen (DP) im Rahmen der Luxembourg Internet Days angekündigt, dass der Staat demnächst eine eigene Messengerapp namens Luxchat veröffentliche. Um es Beamt*innen und staatlich Angestellten zu ermöglichen, sicher untereinander zu kommunizieren, sei eine derartige Lösung notwendig. In einem zweiten Schritt soll gemeinsam mit LU-CIX und der Chambre de commerce auch der breiten Öffentlichkeit eine Version zur Verfügung gestellt werden. Auf Nachfrage der woxx hin bestätigte das Digitalisierungsministerium, dass es sich bei dem verwendeten Standard nicht um eine Eigenentwicklung handelt, sondern „Matrix“ benutzt wird.
„Der Matrix-Standard wird auf internationaler Ebene von vielen Instant-Messaging-Diensten benutzt und wird von einer internationalen Gemeinschaft von Firmen und Entwicklern weiterentwickelt. Eine hohe Sicherheit (End-to-End Encryption) und Interoperabilität mit anderen Systemen ist garantiert“, so Paula Almeida vom Digitalisierungsministerium der woxx gegenüber. Bei „Matrix“ handelt es sich um einen offenen Standard, der Chat- sowie Video- und Audiofunktionen ermöglicht. Es gibt keine zentralen Server und mehr als eine einzige App, sodass Nutzer*innen große Wahlfreiheit haben. „Matrix“ unterstützt auch die Kommunikation mit vielen anderen Messengerdiensten, wobei die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung dabei nicht mehr gewährleistet wird. Die Regierung will Luxchat „in den nächsten Monaten“ veröffentlichen. Wie die Moderation des öffentlichen Dienstes gestaltet wird, ist noch in Ausarbeitung.
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