Ihr Erfolg ist zurzeit kaum zu bremsen: Edelmetall-Ehrungen für ihre Platten, Grammy-Nominierungen – Ellie Goulding ist auf dem Überflug. Mit dem neuen Album „Delirium“ im Gepäck, macht die Pop-Sängerin auf ihrer Welttournee am 29. Februar auch in der Escher Rockhal eine Zwischenlandung.
Als 2009 ihre erste Single „Under the Sheets“ erschien, wurde die damals 22jährige Britin noch als Geheimtipp gehandelt. Sie hatte kurz davor ihr Studium geschmissen, um sich ganz ihrer Musikkarriere zu widmen. Das hätte natürlich schiefgehen können, doch die talentierte Miss Goulding landete mit Unterstützung des Top-Produzenten Starsmith schnell einen Hit nach dem anderen. Ihr Debüt-Album „Lights“ setzte beeindruckende Maßstäbe für ihre künftige Karriere, als es gleich an die Spitze der UK-Charts stürmte und bis heute zweimal Platin-Status erreichte. Damals schon war ihre Vorliebe für eingängige Elektro-Beats und spritzige Songs erkennbar. Ihr Nachfolge-Album „Halycon“ (2012) war nicht mehr ganz so unbeschwert, sondern wirkte nachdenklicher, reifer. Goulding traute sich darauf mit Liedern wie „Figure 8“ oder „Explosions“ größere musikalische, aber auch stimmliche Diversität zu. Ein Jahr später wurde das Album, mit zehn zusätzlichen Tracks, unter dem Namen „Halycon Days“ neu herausgebracht. Es wird zwar in Zahlen nicht ganz so erfolgreich wie sein Vorgänger, trotzdem scheint der Weg nach oben geebnet: Sie nimmt Lieder auf mit namhaften Kollegen, wie dem EDM-Guru Calvin Harris oder mit Skrillex, sammelt Nominierungen und Preise und ist auf den Soundtracks von Blockbustern wie „The Hunger Games: Catching Fire“ und dem Finale der „Twilight“-Saga zu hören.
Einem weiteren Film ist zu verdanken, dass Gouldings Karriere 2015 regelrecht durch die Decke ging. Auf dem Soundtrack des Skandälchen-Streifens „Fifty Shades of Grey“ erscheint die von ihr gesungene Elektropop-Ballade „Love Me like You Do“. Das Lied wurde dies- und jenseits des Atlantiks zum Top-Ten-Stürmer und zuletzt gleich für zwei Grammys nominiert. Im November 2015 ist ihr nun drittes Studioalbum „Delirium“ erschienen, das sich wieder deutlich in die Elektrobeat-Tradition des Debüt-Albums stellt. Ellie Goulding bezeichnet „Delirium“ als ihre „most fun and exciting venture yet“, und Spaß und Tanzfreude sind definitiv die Schlagworte ihres neuesten Werkes. Zahlreiche große Namen der Pop-Musik haben das Album mit produziert, unter vielen anderen ihr Langzeit-Produzent Jim Eliot, Calvin Harris, oder auch Greg Kurstin, der auch an Adeles jüngstem Mega-Hit „Hello“ beteiligt war. Die Britin hatte also für dieses Album Leute hinter sich, die wissen, wie man tanzbare und eingängige Songs produziert. In Interviews bekräftigt sie immer wieder, dass das Album in Teamarbeit entstanden ist und sie keineswegs vorgefertigte Hits zum Nachsingen vorgesetzt bekam. Sie bleibt also ihren Anfängen als Singer-Songwriter treu. Manch einer wird vielleicht das Gewagte, das Unbequeme ihres zweiten Albums vermissen; Fans der elektropoppigen Unterhaltung werden aber sicher ihren Spaß an „Delirium“ haben – auch live.
Als Opening Act tritt die New Yorker Wahlberlinerin Sara Hartman auf; auch sie kombiniert Elektro-Beats mit akustischen Sounds – womit der angemessene Einstieg in den hoffentlich tanzfreudigen Abend wohl gesichert ist.