Die Studierendengewerkschaft Unel hat sich zu den Nachbesserungen des Stage-Gesetzes geäußert. Trotz einiger Verbesserungen sieht sie ihre zentralen Forderungen nicht umgesetzt.
Anfang Juli veröffentlichte die Chambre des Salariés ihr positives Gutachten zu den Nachbesserungen des von Arbeitsminister Nicolas Schmit gemeinsam mit der Acel (Association des cercles d’étudiants luxembourgeois) ausgearbeiteten Stage-Gesetzes. Laut dieser Änderungen sind Praktika nach Abschluss des Studiums nicht erlaubt, für solche Fälle gibt es schon spezifische Kontrakte. Nun wird auch eine Prozedur eingeführt, die eingehalten werden muss, wenn der Vertrag vorzeitig gekündigt wird. Der ursprüngliche Text schloss durch die Art seiner Formulierung Praktika bei Firmen mit weniger als zehn Mitarbeiter*innen gänzlich aus. Nun dürfen diese zumindest einen Praktikumsplatz anbieten. Außerdem wurde die Länge eines Vertrags bei einem einzigen Arbeitgeber auf sechs Monate begrenzt.
Doch für die Unel (Union nationale des étudiant-e-s du Luxembourg) gehen diese Nachbesserungen nicht weit genug: „Zentrale Forderungen wurden nicht umgesetzt. Der Staat entzieht sich immer noch jeglicher Verantwortung bei der Umsetzung des Gesetzes und es gibt keine Qualitätskontrolle für die angebotenen Praktika. Wird man nach 6-monatigem Praktikum bei einer Firma eingestellt, beginnt das Arbeitsleben mit einer weiteren Période d’Essai und der dazugehörigen Unsicherheit. Zwischen freiwilligen und Pflichtpraktika herrscht immer noch Ungerechtigkeit. Der Prekarisierung der Arbeit für junge Menschen wird hier weiterhin freien Lauf gelassen.“, so Lisa Kersch, Pressesprecherin der Unel.
Die Unel fordert weiterhin „Keine Arbeitsleistung ohne Bezahlung“ und organisiert am 22. August auf der Place Guillaume das Event „Een Worf an d’Prekaritéit“ zur Veranschaulichung der möglichen Konsequenzen solch eines Gesetzes auf Praktikant*innen.
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