Die 5G-Debatte im Parlament war ein Armutszeugnis

Die luxemburgischen Abgeordneten machten am Dienstag vor, wie man nicht mit Verschwörungsschwurbler*innen umgehen sollte. Das Thema: die Petition gegen 5G.

Befremdlich: Über beinahe sämtlichen Parteigrenzen hinweg gratulierten die Abgeordneten Valvason für ihr Engagement und ihren Erfolg. (Foto: Chambre des Députés)

Nachdem sie monatelang Falschinformationen (siehe woxx 1585: Neuer Mobilfunkstandard 5G: Hype und Verschwörung) verbreitet und gefühlt jede zweite Straßenlaterne im Land mit Stickern beklebt haben, durften die Petitionär*innen von „Stop 5G Luxembourg“ am 6. Oktober im Parlament über ihre Forderungen reden. Concetta Valvason, die bei der Adem arbeitet und mehrmals auf Wahllisten für Déi Lénk kandidierte, sprach dabei von einer „digitalen Diktatur“ und erzählte sonst vor allem jene Märchen, die unter den Anti-5G-Verschwörungsschwurbler*innen beliebt sind: Die Technologie sei komplett unerprobt, es gäbe keine unabhängigen Studien über die Folgen der Strahlung und deshalb könne niemand vorausahnen, was für Auswirkungen 5G auf Mensch und Umwelt hätte. mehr lesen / lire plus

Neuer Mobilfunkstandard 5G: Hype und Verschwörung

Eine Petition gegen 5G ist so erfolgreich, dass sie im Parlament diskutiert werden muss. Luxemburg wollte eigentlich ein Vorreiterland bei der Einführung des neuen Standards sein – die Vergabe der Frequenzen hat sich allerdings verzögert.

Dieses 5G-Telefon dürfte sogar den verbittertsten Kritiker*innen schmecken: Es ist aus Lebkuchen und strahlt garantiert nicht. (Foto: CC-BY Karlis Dambrans)

Wer in letzter Zeit in Luxemburg-Stadt unterwegs war, wird sie gesehen haben: Aufkleber, die gegen die Einführung des neuen 5G-Mobilfunkstandards Stimmung machen. Sie weisen auf eine Petition hin, die 7.272 Unterschriften auf der Website des luxemburgischen Parlaments erhielt. Damit qualifiziert sie sich für eine Anhörung in der Chamber. mehr lesen / lire plus

Verschwörungstheorien: Das Schwurbel-Virus

Mobilfunk, Genlabore oder Bill Gates – Verschwörungstheorien rund um den „wahren“ Ursprung von Covid-19 gibt es wie Sand am Meer. Auch in Luxemburg wird fleißig geschwurbelt.

Ein Aluhut schützt weder vor Covid-19, noch vor Verschwörungstheorien. (Foto: CC-BY-SA piratenmensch/flickr)

Am vergangenen Wochenende mussten einige Einwohner*innen Birminghams in der Quarantäne ohne mobiles Internet zurechtkommen. Der Grund für den Ausfall des Mobilfunknetzes war der Brand eines Mastes. Ähnliche Feuer ereigneten sich in Liverpool und Melling. Die Mobilfunkmasten waren angezündet worden, weil Verschwörungstheoretiker*innen einen Zusammenhang zwischen der neuen 5G-Funktechnologie und Covid-19 vermuteten.

Rund um 5G ranken sich schon länger solche Theorien: Würde das neue, schnellere Netzwerk installiert, würden Bäume sterben, Vögel vom Himmel fallen und eigentlich alles Leben zerstört. mehr lesen / lire plus

Brüssel gegen 5G – und Luxemburg?

Strenge Grenzwerte blockieren das 5G-Projekt in Brüssel. In Luxemburg stellt sich eine Petition gegen die neuen Mobilfunknetze.

Warnsymbol für nicht ionisierende Strahlung. (PD)

Das 5G-Mobilfunk-Pilotprojekt in Brüssel wurde gestoppt, meldete am Dienstag das Newsportal heise.de. Brüssel habe die strengsten Strahlungsvorschriften der Welt, die das 5G-Projekt möglicherweise nicht einhalten könne. 5G bezeichnet den Mobilfunkstandard der fünften Generation, der in den kommenden Jahren Qualitätsverbesserungen für die Telefonnetze ermöglichen soll. Der heise.de-Beitrag verweist auf Berichte von Fierce Wireless und Brussels Time über das umstrittene Vorhaben.

Brüssel sollte, im Hinblick auf den künftigen EU-5G-Binnenmarkt, als erste Stadt in Belgien 5G-tauglich werden. Allerdings gilt dort ein Emissionsstandard von 6 Volt pro Meter, 50-mal strenger als internationale Standards. mehr lesen / lire plus