Luxembourg in Transition: Letzte Phase

Am vergangenen Montag stellte Landesplanungsminister Claude Turmes (Déi Gréng) die letzten vier verbleibenden Gruppen des Konsultationsprozesses „Luxembourg in Transition“ vor. Das Projekt hatte im Sommer 2020 mit einer europäischen Ausschreibung begonnen. 30 multidisziplinäre Gruppen hatten sich beworben, zehn wurden zurückbehalten. Nach der nun abgeschlossenen zweiten Phase, an der sechs Projektgruppen beteiligt waren, sind deren nun noch vier übrig. Neben den Architekturbüros MVRDV (Niederlande) und AREP Ville (Frankreich) wurden auch die zwei Luxemburger Gruppen zurückbehalten: Jene der Architekt*innen von „2001“ und jene der Uni Luxemburg, die auch Akteur*innen der Zivilgesellschaft einbezieht. Am Auswahlprozess waren ein wissenschaftlicher und ein konsultativer Beirat beteiligt. Die Qualität aller abgegebenen Arbeiten der sechs Gruppen wurde als hervorragend bewertet. mehr lesen / lire plus

Im Forum: Wie halten wir es mit China?

Die Februarnummer des Magazins Forum hat sich ein heikles Thema zur Brust genommen: Luxemburgs Beziehungen mit China in Hinsicht auf die Menschenrechte. Für das Dossier hat die Redaktion mit der NGO Acat (Action des chrétiens pour l’abolition de la torture) zusammengearbeitet, die sich schon seit Jahrzehnten gegen Menschenrechtsverletzungen im Reich der Mitte einsetzt. Die Einführung ins Dossier und der Artikel zur Situation in der Region Xinjiang von Mareile Aldinger, einer ehemaligen politischen Beraterin im EU-Parlament, erlauben einen tiefen Einblick in das System der politischen Repression und das Schweigen der westlichen Partner. In ihrem Artikel verdeutlicht die EU-Abgeordnete Isabel Wiseler-Lima die doch sehr beschränkte Manövrierfähigkeit der Union. mehr lesen / lire plus

Zahl der Grenzgänger*innen in der Großregion hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt

Der Interregionale Parlamentarier*innenrat (IPR) hat eine Studie präsentiert, die die Mobilität in der Großregion untersucht hat. 250.00 Pendler*innen arbeiten in der Großregion, die Mehrheit von ihnen in Luxemburg.

Die Grafik zeigt, wie viele Personen aus welcher Region wohin pendeln. (Grafik: Interregionaler Parlamentarierrat)

2000 gab es ungefähr 126.450 Grenzgänger*innen in der Großregion, die stellten ein Drittel der luxemburgischen Arbeitnehmer*innen dar. 2019, also beinahe zwei Dekaden später, waren es 250.000. Eine Sonderauswertung, die der IPR in Auftrag gegeben hat und die am 2. Februar veröffentlicht wurde, hat sich mit dieser Entwicklung auseinandergesetzt. Von den 250.000 Pendler*innen arbeiten 197.000 in Luxemburg, die 45 Prozent der hiesigen Arbeitskräfte darstellen. mehr lesen / lire plus

Bürger*innenkomitee nimmt Arbeit auf

Im Rahmen der landesplanerischen Konsultation „Luxembourg in Transition“ hat das „Biergerkommitee Lëtzebuerg 2050“ diese Woche seine Arbeit aufgenommen. Bei Luxemburg in Transition handelt es sich um eine Initiative des Landesplanungsministeriums. Zehn verschiedene Teams erarbeiten dabei Entwürfe für ein nachhaltigeres Luxemburg. Am 22. Januar endet die erste Phase, danach sollen noch maximal sechs Teams zurückbehalten werden. Die Auswahl, welche Entwürfe in die nächste Runde kommen, liegt bei mehreren Expert*innengremien. Auch das „Biergerkommitee Lëtzebuerg 2050“ darf nun ein Wörtchen mitreden. Für das Komitee wurden aus insgesamt 250 Kandidaturen 30 Menschen ausgewählt, die einen repräsentativen Querschnitt der Gesellschaft darstellen sollen. Ihre Arbeit wird von der Kommunikationsagentur Stoldt Associés sowie den Forscher*innen Léonie de Jonge (Uni Groningen) und Raphaël Kies (Uni Luxemburg) begleitet. mehr lesen / lire plus

Liser-Studie: Tägliches Pendeln ist ein großer Stressfaktor

Eine Studie des Luxembourg institute of socio-economic research (Liser) hat das Mobilitätsverhalten von Grenzgänger*innen untersucht und ist dabei zum Schluss gekommen, dass Bahnfahrende generell zufriedener sind.

(Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), France-Luxembourg border Dudelange A 31-A 3-0038, CC BY-SA 4.0)

Die tägliche Mobilität, gerade bei langen Strecken, kann zu einem großen Stressfaktor werden. Das ist nicht unbedingt eine neue Erkenntnis, wurde jedoch jetzt vom Liser-Forscher Philippe Gerber bestätigt. 20 Familien mit mindestens zwei Kindern aus den französischen Orten Voiron (bei Grenobel) und Thionville wurden interviewt. Alle Teilnehmer*innen hatten einen Arbeitsweg von mindestens 60 Kilometern. Da die Interviews qualitativ ausgewertet wurden, ist die geringe Teilnehmer*innenzahl normal. mehr lesen / lire plus

Luxembourg in Transition sucht Mitglieder für den Bürger*innenrat

Für die Landesplanungskonsultation „Luxembourg in Transition“ werden Mitglieder für den Bürger*innenrat gesucht. Ihre Meinung soll dazu beitragen, die Landesplanungspolitik der nächsten Jahrzehnte zu gestalten.

Bereits Ende Juli berichtete die woxx über „Luxembourg in Transition“. Mehrere Teams sollen dabei eine Vision von einem nachhaltigen Luxemburg im Jahr 2050 entwickeln. In drei verschiedenen Etappen werden immer weniger Teams zurückbehalten, um ihre Ideen zu vertiefen. Damals lief zwar bereits eine Ausschreibung, der Öffentlichkeit hatte Raumplanungsminister Claude Turmes (Déi Gréng) das Projekt jedoch noch nicht vorgestellt.

Im Oktober wurde das nachgeholt, dabei wurden auch einige Änderungen präsentiert: So wurde auch ein Bürger*innenkomitee in Aussicht gestellt. mehr lesen / lire plus

Podcast: Am Bistro mat der woxx #118 – Ëmmer nach vill Onkloerheete ronderëm „Luxembourg in Transition“

All Woch bitt d’woxx Iech an hirem Podcast en Abléck an hir journalistesch Aarbecht a beliicht d’Hannergrënn vun engem Artikel.

Däerf een um Enn vum Landesplanungscasting „Luxembourg in Transition“ een Duett mam Claude Turmes sangen? Och wann déi Fro sech relativ einfach beäntwerte léisst, so bleiwen och no der offizieller Präsentatioun vill oppe Froen, wat et mat dem Projet genee op sech huet. De Joël Adami an d‘Isabel Spigarelli maachen de Resumé vun deem, wat sech zanter Juli geännert huet. Verschidden Ongereimtheete stinn allerdéngs ëmmer nach am Raum, besonnesch wat de Rôle vun der Fondatioun Braillard ugeet. An d‘woxx-Journalist*innen kucken sech un, wat dann am Endeffekt um Schluss vun dem Prozess kéint erauskommen. mehr lesen / lire plus

„Luxembourg in Transition“: Landesplanungscasting 
mit offenen Fragen

Die Landesplanungskonsultation „Luxembourg in Transition“ ist gestartet und wurde offiziell vorgestellt. Viele Fragen bleiben weiterhin offen – unter anderem, was konkret herauskommen soll.

Lange Zeit wurde die Landesplanung Luxemburgs von internationalen Teams vorangetrieben – die Prioritäten lagen damals jedoch leicht anders als heute, wie diese Karte von 1744 zeigt. 
(Illustration: British Library)

Landesplanungsminister Claude Turmes (Déi Gréng) twittert nicht oft. Meistens verbreitet er Presseberichte oder Fotos von sich bei Solar- oder Windkraftanlagen, die er gerade eingeweiht hat. Am 31. Juli war das anders: Turmes schrieb gleich vier Tweets zur Konsultation „Luxembourg in Transition“. Das, nachdem die woxx am gleichen Tag einen Artikel zu dem Projekt veröffentlicht hatte. mehr lesen / lire plus

Méco gegen Fage (2/3): Relokalisieren, aber wen?

In seiner Stellungnahme zum Fage-Rückzug spricht sich der Mouvement écologique für Relokalisierung und „Gestaltung der Großregion“ aus. Der zweite Teil unserer Analyse ist dem Verhältnis Luxemburgs zum Rest der Welt gewidmet.

Luxemburg ist keine Insel … sondern ein Pol. (Wikimedia; EPei, Staatskanzlei des Saarlandes; CC BY-SA 3.0)

„Welche Schritte sind geboten, um – wie aufgrund der Covid-Pandemie angekündigt – den Wirtschaftsstandort resilienter zu gestalten und unabhängiger vom Weltmarkt?“ Die Forderung nach mehr „Unabhängigkeit“ hat man in den vergangenen Monaten häufig gehört: Belgien, Deutschland, ja, Europa soll unabhängiger werden vom Rest der Welt. Doch die Spielräume für die gewünschte Relokalisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten sind für einen Kontinent, ein großes Land und einen Kleinstaat nicht die gleichen. mehr lesen / lire plus

Luxembourg Overshoot (3): Kleines Land in der Prärie

Warum die Einwanderer*innen, die Kühe und der Import von Klopapier nicht das Problem sind, wenn Luxemburg nachhaltiger werden soll.

Entwicklung des Luxemburger Pro-Kopf-Fußabdrucks 2008-2018. Obwohl der Bevölkerungszuwachs hier nicht einberechnet wird, geht es klar in die falsche Richtung. (CSDD)

Obst statt Joghurt, Schweine und Hühner statt Kälber, das soll Luxemburg produzieren, wenn es nach dem CSDD geht. Genauer gesagt: Der Nachhaltigkeitsrat stellt den Schwerpunkt der Luxemburger Landwirtschaft, der zurzeit auf Rindfleisch und Milchprodukten liegt, in Frage. Die Empfehlung ist Teil der Vorstellung einer Studie über den ökologischen Fußabdruck des Landes am „Earth Overshoot Day“ (siehe online-woxx: „Sechs Monate Vorsprung!“). Die Forderung, so sinnvoll sie sein mag, ergibt sich allerdings nicht direkt aus der Studie. mehr lesen / lire plus

„Luxembourg in Transition“: Raumplanung ohne Öffentlichkeit

Die Regierung schreibt ein weitreichendes Raumplanungsprojekt aus, ohne die Bevölkerung zu informieren. Eine schweizerische Stiftung und ein Label, das sonst niemand hat, machen das Projekt noch merkwürdiger.

Wie soll Luxemburg 2050 aussehen? Die Konsultation „Luxembourg in Transition“ will sich dieser Frage annehmen – doch warum bloß kommuniziert die Regierung nicht darüber? (Foto: Bdx/Wikimedia)

Eigentlich ist die luxemburgische Regierung nicht besonders öffentlichkeitsscheu. Natürlich haben sich einige Minister*innen während der Covid-19-Krise dezent im Hintergrund gehalten, aber seit Beginn des „Déconfinement“ wird auch wieder viel über Projekte kommuniziert, die keinen unmittelbaren Zusammenhang mit der Pandemie haben. Energie- und Landesplanungsminister Claude Turmes (Déi Gréng) stellt da keine Ausnahme dar: Seit Beginn der Pandemie wurden von seinem Ministerium zehn Pressemitteilungen verschickt und auf drei Pressekonferenzen geladen. mehr lesen / lire plus

Hassliebe zwischen den Grenzen

Die Asti und TNS Ilres veröffentlichen die letzte von drei Umfragen zum kulturellen Miteinander in Luxemburg. Dieses Mal im Fokus: Grenzarbeiter*innen und ihr nicht ganz eindeutiges Verhältnis zu Luxemburg.

CC BY Littlemonday SA 4.0

Wie empfinden Grenzgänger*innen ihre Arbeit in Luxemburg? In einer Umfrage der Asti und TNS Ilres haben 500 Grenzarbeiter*innen – 259 aus Frankreich, 131 aus Belgien und 129 aus Deutschland – ihre Eindrücke geschildert. Nach Angabe des Soziologen Charles Margue, ist es die erste Umfrage überhaupt, die den Empfindungen der Grenzarbeiter*innen nachgeht. Bis dato habe es hierzu nur Hypothesen gegeben. Es ist die letzte der drei Umfragen, die TNS Ilres für die Asti zum „Vivre ensemble“ in Luxemburg durchgeführt hat. mehr lesen / lire plus

Caritas-Sozialalmanach 2019: Aufstieg und Fall des Wachstums

Eine Woche vor der Rede zur Lage der Nation leistet der Sozialalmanach einen wichtigen Beitrag zur Wachstumsdebatte in Luxemburg.

Robert Urbé, Marie-Josée Jacons und Carole Reckinger bei der Vorstellung des Caritas-Sozialalmanachs. (Foto: woxx)

Qualitatives Wachstum! Schon 2003 hatte Jean-Claude Juncker die Idee lanciert, „Unternehmen ins Land zu holen, die weder personalintensiv sind, noch viel Fläche verbrauchen, dafür aber die öffentlichen Finanzen stärken“. Und schon damals ging es um den Bevölkerungszuwachs, genauer gesagt, die weit entfernt scheinende Perspektive des „700.000-Einwohner-Staates“. Mittlerweile steuert das Land auf über eine Million Einwohner zu und die Antwort von Junckers Nachfolger*innen auf diese Herausforderung ist die gleiche geblieben: Her mit dem guten Wachstum, das Geld einbringt, weg mit dem schlechten, das die Umwelt zerstört und mit Verkehrsstaus, Platzmangel und Überfremdung einhergeht. mehr lesen / lire plus

Mouvement: Gegen Steinwolle, für Debatte

Statt sich über die Ansiedlung der Steinwollefabrik in Frankreich zu ärgern, sollten Politik und Patronat endlich mit der Diskussion über die nachhaltige Ausrichtung der Wirtschaftspolitik beginnen, findet der Mouvement.

(Illu: hwww.knaufinsulation.ch)

Als vor kurzem bekannt wurde, dass die Steinwollefabrik der Firma Knauf nicht nach Luxemburg kommt, sondern nach Frankreich, haben wohl mancherorts die Sektkorken geknallt. Zwar nicht bei Étienne Schneider, der seinen Ärger per Tweet öffentlich machte (woxx-Edito: „Laine vilaine“). Dafür haben sich aber Déi Gréng und der Mouvement écologique gefreut. Die Umwelt-NGO hat in einer Stellungnahme erklärt, warum sie Knauf kritisch gegenübersteht und dass die Diskussion über die wirtschaftliche Entwicklung immer noch aussteht. mehr lesen / lire plus

Logement
 : Tous frontaliers

Dans le contexte de la crise du logement, la région frontalière pourrait devenir le laboratoire d’une solidarité nouvelle entre salariés locaux et expatriés.

« Le duché de Luxembourg divisé en françois et espagnol. Par le Sr. Sanson », 1689 (Bibliothèque nationale de France – domaine public)

En voyant la carte du Luxembourg projetée sur le mur ce soir-là, on pense à une catastrophe naturelle, au rayon de dévastation ou de contamination causé par l’éruption d’un volcan ou un accident nucléaire. Mais non, rien de tel : elle ne fait qu’indiquer que le « gradient du prix de l’immobilier en fonction de l’éloignement » du Luxembourg, comme le précise Samuel Carpentier, maître de conférences à l’université d’Aix-Marseille, lors d’une table ronde lundi dernier, intitulée : « Coût du logement : faut-il vivre en dehors du Luxembourg ?  mehr lesen / lire plus

Wachstumsdebatte: Die drei Paradiese

Sowohl-als-auch-Antworten auf die Wachstumsfrage können nicht überzeugen. Eine bessere Zukunft verspricht einzig eine radikale Entschleunigung oder aber ein neues Wachstumsparadigma. Oder …?

Arbeitsplätze, gesellschaftlicher Zusammenhalt, Lebensqualität. Diskutiert man über diese zentralen Themen, so gelangt man schnell zur Wachstumsfrage, die im Wahlkampf eine herausragende Rolle spielen wird. Viele Politiker*innen flüchten vor dem Dilemma in eine unglaubwürdige Sowohl-als-auch-Haltung. Interessant sind deshalb die Plädoyers für einen klaren Ausweg aus der Zwickmühle.

Kein Wachstum, keine Probleme, so könnte man die erste mögliche Lösung zusammenfassen. Ihr hängen die Rechtspopulist*innen an, die vor allem die „Überfremdung“ fürchten. Doch auch beim Mouvement écologique, der sich klar von diesen Zirkeln abgrenzt, scheint die Ansicht Überhand zu gewinnen, dass Luxemburg dem seit Jahrzehnten gewohnten Wachstum den Rücken kehren sollte. mehr lesen / lire plus