Déi Gréng: Der lange Weg zur Gleichberechtigung

Selbst die Grünen hatten nicht erwartet, dass es 36 Jahre bis zur Geschlechterparität in Regierung und Fraktion dauern würde.

Photos : woxx/rg

Eine Folge der „grünen Krise“, ausgelöst durch den tragischen Herzinfarkt des Justizministers Félix Braz und den doppelten Rücktritt von Roberto Traversini, wurde anlässlich der kurzfristig durch das grüne Präsidium für Mittwoch einberufenen Pressekonferenz nicht einmal erwähnt.

Wenn Henri Kox demnächst seinen Eid als Minister ablegt, dann wird die grüne Fraktion mehr Frauen als Männer umfassen. Es wird überhaupt das erste Mal sein, dass im Parlament eine Fraktion das Paritätssoll übererfüllt.

Seitdem die „Gréng Alternativ“ sich 1984 erstmals Wahlen stellten, taten sie es immer mit paritätischen Listen. mehr lesen / lire plus

Thers Bodé (1954-1989)

Am 3. Juli 1989 verstarb die GréngeSpoun-Mitarbeiterin Thers Bodé.

Unerschrocken – der Begriff kommt mir als erstes in den Sinn. Thers Bodé war unerschrocken. In einer Parlamentsrede zur Prostitution, die sie für einen grün-alternativen Abgeordneten geschrieben hatte, meinte die engagierte Feministin 1984: „Et geet schliisslech dorëm, dass mer musse léieren anescht d’Léift ze maachen, net nëmmen, well et da wierklech Loscht versprécht amplaz pervers Befriddegung, mee och well et en Deel vun engem Liewen ass ouni Haass a Gewalt.“

Solche Aussagen wirkten in den Parlamentsdebatten der 1980er schockierend – vielleicht täten sie es heute noch? Als Thers Bodé Ende 1988 zum Team des GréngeSpoun stieß – dem Vorläufer der heutigen woxx -, hieß ihr erster Beitrag „100 Jahre Frau auf der Kühlerhaube“, eine deutliche Kritik an der traditionellen Darstellung von Frauen auch in der Frauenzeitschrift „Carrière“. mehr lesen / lire plus