ARCELOR: Ende des Dornröschenschlafs

Der geplante Stellenabbau des Stahlkonzerns Arcelor kann als weiteres Signal für ein raueres soziales Klima im Großherzogtum gedeutet werden. Zweifel am Fortbestand des Luxemburger Modells sind wohl berechtigt.

Stahl made in Luxemburg? (Foto: Archiv)

Für die Stahlindustrie brechen glänzende Zeiten an. So sieht es zumindest Dieter Ameling. „Der Werkstoff Stahl ist gegenwärtig gefragt wie nie zuvor in seiner langen Geschichte“, stellt der Präsident der Düsseldorfer Wirtschaftsvereinigung Stahl fest und spricht sogar von einem „weltweiten Hunger nach Stahl“, ausgelöst durch den wirtschaftlichen Aufholprozess in vielen Schwellenländern. Nach einem Anstieg der globalen Rohstahlproduktion im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf 964 Millionen Tonnen rechnen Branchenkenner dieses Jahr mit einem weiteren Zuwachs auf mehr als eine Milliarde Tonnen. mehr lesen / lire plus

THEATER: Die Grenzgängerin

Marion Poppenborg bewegt sich zwischen Regie und Schauspielerei hin und her, zwischen Stücken in deutscher und französischer Sprache. Erstmals steht sie mit der Gruppe Maskénada auf der Bühne.

Ein gern gesehener Gast in Luxemburg: Zurzeit spielt Marion Poppenborg mehrere Rollen in Frédéric Frenays
Inszenierung von „The Elephant Man“ in der Escher Kulturfabrik.

Mrs. Kendal weiß, dass sie Illusionen verkauft. Als Schauspielerin hat sie ein Gespür dafür, dass vieles im Leben nur Maskerade ist. In dem „Elefantenmenschen“ John Merrick entdeckt sie einen verletzlichen, sensiblen Menschen. In den Augen der anderen ist er dagegen ein Monster – oder das Objekt wissenschaftlicher Studien.

Mrs. mehr lesen / lire plus

FATIH ATKINS: Provokation ist Programm

„Gegen die Wand« ist eine radikale Geschichte von Liebe und Rebellion. Und nicht nur das: Fatih Akins Film ist ein Stück deutsch-türkischer Realität, ausgezeichnet mit dem „Goldenen Bären“.

„Willst du mich heiraten?“, fragt Sibel den Alkoholiker Cahit in der Psychiatrie. Mit Liebe hat das nichts zu tun.

„Warum ich? Ich bin ein Penner«, brüllt der heruntergekommene Alkoholiker Cahit (Birol Ünel) durch den Bus. „Weil meine Eltern dich akzeptieren würden. Du bist Türke.“ Die wesentlich jüngere Sibel (Sibel Kekilli) sitzt ihm schräg gegenüber, heulend und Blut verschmiert. Zum zweiten Mal hat sie sich die Pulsader aufgeschnitten.

Sibel meint es Ernst. Sie will raus aus dem Gefängnis ihres traditionsbewussten Elternhauses, einer türkischen Enklave in Hamburg. mehr lesen / lire plus

JEAN-JACQUES ARNAUD: Deux frères

„Was für ein Blick!“ und „Oh wie süß!“ dürfte den meisten beim Anblick der zwei Hauptfiguren in Jean-Jacques Annauds neuestem Film „Deux frères“ in den Sinn kommen. 20 halbwegs zahme Zirkustiger und eine exzellente Kameraführung machen dieses Märchen um zwei gestreifte Brüder möglich, die – zunächst vom Schicksal getrennt – sich eines Tages in einer Arena gegenüberstehen.

Im Utopolis mehr lesen / lire plus

ETAT-PROVIDENCE: Subsidiarité contre solidarité

Faire payer plus aux riches permettrait-il de renflouer les caisses de l’assurance maladie? En considérant la valeur symbolique d’une telle mesure, cela apparaî t comme une fausse bonne idée.

Lancée par Jean-Claude Juncker il y a quelques semaines, l’idée d’une franchise pour les gens aisés au niveau des remboursements de l’assurance maladie soulève la question du pourquoi et du comment de l’Etat-providence („Sozialstaat“).

A première vue, rien de plus juste qu’une telle mesure. L’assurance maladie, en butte à des difficultés financières, se tourne vers ceux et celles auxquel-le-s on peut demander de payer plus. Les gens à revenus modestes continuent à être entièrement couverts et les riches sont couverts contre les grands risques qui entraî nent des coûts supérieurs à la franchise. mehr lesen / lire plus