Mit „First Man“ versucht Regisseur Damien Chazelle uns den Menschen Neil Armstrong näherzubringen. Wirklich überzeugend ist der Film aber in erster Linie in den Actionszenen.
Wahnsinnsgeschwindigkeit, immense Höhe, rasender Puls, freier Fall, Chaos – die ersten Minuten von Damien Chazelles „First Man“ setzen den Ton. Doch nicht nur das: Sowohl Kameraarbeit, Sounddesign als auch Spannungsdramaturgie geben einen guten Vorgeschmack auf die Qualität dieser Filmproduktion.
1967: Die Vorbereitungen für die erste Mondlandung laufen auf Hochtouren. Bei den teils lebensgefährlichen Tests tut sich besonders ein junger Astronaut hervor, der folglich zum Leader der Mission erklärt wird: Neil Armstrong (Ryan Gosling).
„First Man“ gibt einen detaillierten Einblick in die Zeit vor der Mond-Mission. Gezeichnet wird das Bild eines Mannes, den nichts, aber auch gar nichts, von seinem Ziel abhalten kann – weder physische noch psychische Strapazen. So unerlässlich Armstrongs eiserne Disziplin und emotionale Distanz für seinen Beruf auch sind, so sehr verhindern sie zugleich Nähe und Kommunikation mit seiner Ehefrau (Claire Foy) und seinen Söhnen.
In zahlreichen Sequenzen wird versucht, dem Publikum den Menschen „Neil“ näherzubringen, eine wirkliche emotionale Anteilnahme stellt sich aber lediglich in den alles andere in den Schatten stellende Actionszenen dar. Die dezidiert subjektive Kameraperspektive verfrachtet uns unmittelbar in Neils Erleben: Wir sitzen mit ihm im Cockpit, betreten mit ihm den Mond. Als visuelles Spektakel funktioniert der Film hervorragend, die zwischenmenschlichen Aspekte fallen dagegen ein wenig ab.
„First Man“ ist unterhaltsames, ambitioniertes Actionkino, mehr sollte man sich von diesem Film auch nicht erwarten.