Bekämpfung von Internetrassismus: ein Eiertanz

Über 930 Leserbriefe und – als Reaktion darauf – um die 36.000 Kommentare seien 2009 über das Internet-Forum von RTL verbreitet worden, so der Internet-Journalist Luc Marteling anlässlich eines Rundtischgesprächs des „Centre pour l’égalité“ am Montag. Während die Leserbriefe „gefiltert“ würden, sei es materiell schlicht unmöglich, Kommentare auf ihren – eventuell rassistischen – Inhalt hin zu überprüfen. Als Journalist habe man dabei die Wahl, sich entweder dem Vorwurf der Zensur auszusetzen, oder jenem, rassistische Aussagen zuzulassen. Zudem sei es schwierig, die Grenze zu ziehen zwischen Aussagen wie „Ech wëll mäi Croissant gär op Lëtzebuergesch kafen“ und regelrechten rassistischen  Ausfällen. Serge Kollwelter, der mit Rassismus-Beispielen von Luxemburger Facebook-Gruppen aufwartete, plädierte für eine Aufhebung des Anonymats, um die Gesprächskultur im Internet zu verbessern. Ein Vorschlag, mit dem sich Marteling jedoch nicht anfreunden konnte: Damit würden Debatten im Keim erstickt. „Ich mache kein Hehl daraus“, setzte er jedoch hinzu, „dass wir gerne so viele Beiträge wie möglich hätten“. RTL fordere dagegen auch mal LeserbriefschreiberInnen auf, ihre Texte umzuändern – oder bringe sie erst gar nicht, wenn man sich rassistische Reaktionen erwarte. Ein Praxis die im Publikum als zweifelhaft kritisiert wurde.


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