Die Philharmonie mal anders. Alljährlich zeigt das „Rainy Days“-Festival die klassische Musik von ihrer experimentellen Seite. In diesem Jahr stehen Zeitreisen auf dem Programm.
Zur Eröffnung des Festivals „Rainy Days“ am 19. November sollte es besser nicht regnen. Geplant ist nämlich, das Gassatim-Konzert der zeitgenössischen Komponistin Olga Neuwirth in der Luxemburger Altstadt uraufzuführen. Rund hundert MusikerInnen werden dabei eine Collage von Musikstücken aus 250 Jahren aufführen – von Joseph Haydn bis Jimi Hendrix.
„Star guest“ beim diesjährigen Festival ist Helmut Lachenmann, bekannt dafür, den Musikinstrumenten Geräusche statt Töne zu entlocken. Besonders gespannt darf man darauf sein, wie der Komponist am 26. November dem Philharmonie-Publikum die Verbindung zwischen Mozarts Klarinettenkonzert und seinem eigenen Orchesterstück Accanto hörbar macht. Tags drauf feiert er seinen 75. Geburtstag mit einem Programm, das Werke Lachenmanns klassischen Vorbildern gegenüberstellt: neben Stücken von Bach und Debussy auch das wunderbare „sofferte onde serene“ von Luigi Nono.
Das Motto der diesjährigen „Rainy Days“ lautet denn auch „Back to Future“ – alle MelomanInnen sind eingeladen, sich auf Zeitreisen einzulassen. So führen am 21. November das Auryn Quartett und das Arditti Quartet Haydns „Sieben letzte Worte“ und „Monadologie IX – The Anatomy of Disaster“ deren Verarbeitung durch Bernhard Lang auf.
Die Philharmonie will bei dieser Reise auch Kontinente jenseits der alten und neuen Klassik erkunden, und so kann man während der Dauer des Festivals im Casino Luxembourg eine Klanginstallation namens „InfoLab“ des DJ „Spooky that Subliminal Kid“ besichtigen. Gemeinsam mit John Oswald, Philip Jech und Wolfgang Mitterer wird Spooky dann zum Abschluss des Festivals am 28. November ein elektronisches und experimentelles Feuerwerk von „klassischen“ Stücken abschießen.
Details: www.rainydays.lu