Nachdem der Proactif Generaldirektor Romain Schmit Ungereimtheiten in der Buchführung der Beschäftigungsinitiative eingeräumt hatte, wurde er am Freitag vom Dienst suspendiert. Durch seine Aussagen hatte er dem Präsidenten seines Verwaltungsrates, Robert Weber, widersprochen, der noch tags zuvor behauptet hatte, die im, vom Arbeitsminister in Auftrag gegebenen, Audit aufgeführten Unregelmäßigkeiten beruhten auf einer falschen Interpretation der Proactif-Buchhaltung. Inzwischen hat auch Robert Weber „nicht bewusst“ gemachte Fehler eingestanden und das Handtuch geworfen. Allerdings nicht als Proactif-Präsident, sondern als Vorsitzender der christlichen Gewerkschaft LCGB. Pikanterweise bleibt Weber, der ebenfalls CSV-Abgeordneter und Spitzenkandidat seiner Partei in Roeser ist, als Gewerkschaftssekretär Angestellter des LCGB – um sich fortan um die Sanierung von Proactif zu kümmern. Da auch der LCGB mit Finanzproblemen zu kämpfen hat, wurden vor Monaten die CSV-Abgeordneten Spautz und Kaes zwangsweise beurlaubt, weil sie ja nicht mehr in vollem Umfange der Gewerkschaft zur Verfügung stünden. Andererseits hatte Weber betont, seine Aktivität bei Proactif sei vollkommen ehrenamtlich. Wenig begeistert zeigte sich auch Arbeitsminister Nicolas Schmit, der laut Tageblatt-Bericht inzwischen die Justiz eingeschaltet haben soll.
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