Aus der zweiten Allokationsperiode des europäischen Emissionshandels (2008-2012) soll ArcelorMittal einer Studie des britischen Thinktanks Sandbag zufolge als größter Gewinner hervorgehen: das Unternehmen verfüge über ungenutzte Zertifikate, die es zur Emission von 139 Millionen Tonnen CO2 berechtigten. Vom Verkauf der ihm gratis zugestellten Zertifikate könnte das Unternehmen über 1 Milliarde Euro einheimsen – 172 Millionen Euro Cash seien bereits kassiert worden. Die „Carbon Fat Cats“-Studie ist bereits im Juni erschienen, sie erhält angesichts der geringen Produktionsauslastung und den Schließungen mehrerer Werke in Europa jedoch neue Würze. Der grüne Europaabgeordnete Claude Turmes vermutet, dass die Schließungen in Luxemburg absichtlich als provisorisch erklärt würden, weil ungenutzte Emissionsrechte in dem Fall zurückerstattet werden müssten. Zu dem Vorwurf wollte der Sprecher von ArcelorMittal keine Stellung nehmen. In einer Mitteilung rechtfertigte das Unternehmen das Horten von Zertifikaten damit, dass es diese in der dritten, weniger großzügigen Handelsperiode (2013-2020) brauche. Schließlich leide der Stahlsektor darunter, dass höhere Reduktionsziele in Europa „zu einer Verzerrung der Wettbewerbssituation“ auf dem Weltmarkt führten.
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