JOHANNES-PASSION: Leiden vertont

An diesem Sonntag findet im großen Auditorium der Philharmonie ein Passionskonzert statt. Zur Aufführung kommt die berühmte Johannes- Passion von Johann Sebastian Bach für Soli, Chor und Orchester.

Zweifelsohne ist die Johannes-Passion eine der großartigsten kirchenmusikalischen Werke Bachs. Geschrieben wurde sie im Laufe seines ersten Jahres als Kantor in der Leipziger Thomaskirche. Aufführende sind das Alte-Musik-Ensemble Le Concert Lorrain, der Nederlands Kamerkoor, sowie ein herausragendes Sängerensemble bestehend aus Ruth Ziesak (Sopran), Andreas Scholl (Alt), einer der besten Countertenöre unserer Zeit, James Gilchrist (Tenor), Eric Stokloßa (Tenor), Dietrich Henschel (Bass) und Yorck Felix Speer (Bass) unter der Leitung von Christoph Prégardien.

Erstmals aufgeführt wurde die Johannes-Passion am Karfreitag 1723 in Leipzig. Obwohl lange Zeit in Vergessenheit geraten, gehört sie dennoch zu einer der anspruchsvollsten, vielgestaltigsten und modernsten der insgesamt 26 verfassten Passionswerke. Dies zeigt sich vor allem darin, dass Bach die Rezitative nicht nur mit einer herausragenden sinnlichen Ausdruckskraft komponiert hat, die man so vorher nicht kannte, sondern auch darin, dass neben den Arien, die instrumentalen Teile von ebenso großer Bedeutung sind. Einerseits dank der Verwendung der grandiosen Klangfarben der Flöten, Oboen, Hörner und Trompeten, die so ein strahlendes Kolorit ergeben, andererseits dank der exzellenten Auslegung des Textes.

Bei der über zweistündigen Aufführung der Johannes-Passion handelt es sich mit Sicherheit nicht um eine kurze und knappe Vertonung der Leidensgeschichte Christi. Zudem ist die solistische Besetzung aller instrumentaler Partien durch die Verwendung historischer Instrumente gewährleistet. Somit bleibt die unverwechselbare klangliche Ausrichtung wie von Bach vorgeschrieben vollständig erhalten, da man für alte Instrumente wie zum Beispiel die Viola d’amore, die Gambe oder die Laute in modernen Orchestern nur schwer eine Entsprechung findet. Diese besitzen jedoch eine unverkennbare, andersartige instrumentale Klangfarbe, sowie ein reichhaltigeres Klangspektrum, durch das die solistische Instrumentalbesetzung zusätzlich noch an Durchsichtigkeit und Beweglichkeit gewinnt. Die Verwendung des alten barocken Kammertones verleiht der Johannes-Passion zudem eine einzigartige Expressivität.

Das Ensemble Le Concert Lorrain wurde im Jahr 2000 von Anne-Catherine Bucher gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Erbe Lothringens zur Geltung zu bringen. Durch die Originalität seiner Programmgestaltung wurde das Ensemble schnell über die Grenzen ihrer Region hinaus bekannt und beliebt. Le Concert Lorrain, das eine Partnerschaft mit dem Konzerthaus Arsenal in Metz pflegt, war bereits in Nancy, Luxemburg, Berlin und Paris zu hören, sowie auf vielen international bedeutenden Festivals. Außerdem wurden bereits mehrere Konzerte und speziell dem Ensemble gewidmete Radiosendungen von France Musique und Radio Classique übertragen.

Der Nederlands Kamerkoor besteht aus professionellen Sängern, die nicht nur vorzüglich ausgebildet, sondern darüber hinaus noch bereit sind, hinter den strengen Ansprüchen eines harmonischen Ganzen zurückzustehen. So verfügt dieses renommierte Ensemble, das zu den besten Chören Europas zählt, über einen sehr ausgewogenen und prachtvollen Klang und eine musikalische Ausdrucksbandbreite, die ihresgleichen sucht.

Im Arsenal, Metz an diesem Freitag, dem 23. März und in der Philharmonie am 25. März.


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