DROGENKONSUM: Mehr Designerdrogen

von | 02.01.2014

Der nationale Drogenbericht bescheinigt Luxemburg zwar einen leichten Rückgang beim Konsum konventio-neller harter Drogen. Hingegen sind neue synthetische Drogen in Umlauf.

Während die Wellen hoch schlagen wegen des Rauchverbots in Luxemburger Kneipen, sieht der Relis-Drogenbericht 2013, eine Bestandsaufnahme über den Konsum von unerlaubten Rauschmitteln in Luxemburg, wenig Anlass zur Besorgnis. Cannabis bleibt die noch immer weltweit am meisten konsumierte Droge. Insgesamt 180,6 Millionen Menschen und damit etwa vier Prozent der Bevölkerung weltweit nutzen die einstmalige Protest-Droge. Der Konsum von Amphetaminen stieg auf etwa 0,7 Prozent, während die Ecstasy-Einnahme auf etwa 0,4 Prozent sank und der Konsum von Opiaten mit 16,5 Millionen Menschen relativ stabil geblieben ist – so die globale Tendenz.

Luxemburg: Spiegelbild des EU-Trends

In Europa ist die Situation ähnlich: Etwa drei Millionen Europäer zwischen 15 und 64 nehmen fast täglich Cannabis. Während die Zahl der Cannabis- und Kokainkonsumenten in einigen Ländern rückläufig ist, bleiben Amphetamine und Ecstasy die beliebtesten Drogen. Daneben wird ein neuer Trend deutlich, dessen Dimension sich noch nicht abschätzen lässt: der Konsum so genannter „Designerdrogen“. 73 solcher künstlich hergestellter Rauschmittel wurden laut EU-Drogenbebachtungsstelle (EBBD) 2012 entdeckt. In Europa steigen Anzahl und Zugänglichkeit dieser synthetischen Drogen stetig. Seit 1997 wurden der Drogenbeobachtungsstelle rund 300 solcher Drogen gemeldet. Das Internet erleichtert den Vertrieb der synthetischen Rauschmittel, die unter harmlosen Namen wie „Räuchermischung“ in Form von Pillen oder als Pulver auf den Markt geworfen werden. Da bislang keine Studien hierzu existieren, dürfte die Dunkelziffer der KonsumentInnen hoch sein.

Dem Bericht zufolge spiegelt die Entwicklung in Luxemburg im Wesentlichen den allgemeinen EU-Trend wieder. Der Konsum harter klassischer Drogen sei leicht sinkend. Das Durchschnittsalter der KonsumentInnen sei angestiegen. Männer nehmen noch immer häufiger Drogen, als Frauen. Jugendliche experimentieren jedoch zunehmend mit Kokain, während der Cannabiskonsum als Einstiegsdroge leicht zurückging.

Suchtkranke werden durch die vorhandenen Strukturen wie etwa den als „Fixerstuff“ bekannten Drogenkonsumraum Abrigado in Bonneweg, gut betreut. Dort werden ihnen neben der wichtigen Möglichkeit des „cleanen“ Konsums, auch Alternativen zum Spritzen von Heroin angeboten. Wohl deshalb starben in den letzten Jahren deutlich weniger Menschen an einer Überdosis. Die medizinischen Anlaufstellen bestätigen, dass zwischen 1992 und 2012 fast alle Todesfälle, die auf einen Heroinkonsum zurückgingen, mit dem Konsum anderer Drogen einhergingen. Außerdem hatten wesentlich mehr Suchtkranke einen festen Wohnsitz, ihre Arbeitslosigkeit blieb mit 63 Prozent stabil und der Anteil der zurückgegebenen gebrauchten Nadeln lag bei 95 Prozent. Auch die HIV-Infektionsrate blieb stabil. So scheinen einige der staatlichen Präventionsmaßnahmen zu greifen.

Dagegen gab es gegen Jugendliche mehr Strafprozesse wegen Drogenhandels. Auch die Anzahl der Einweisungen in den Strafvollzug ist noch immer hoch: 950 im Jahr 2012. Laut Bericht haben sich die Verkaufstrategien geändert, steigt die organisierte Drogenkriminalität. Cafés oder Bars sind wenig sichtbare Orte, an denen Drogen zunehmend verkauft werden. Die neue Regierung wird wohl versuchen, den Drogenhandel, vor allem im Bahnhofsviertel, einzudämmen. Noch Ende des Jahres hatten die AnwohnerInnen der Rue de Strasbourg ihrem Unmut wiederholt Luft gemacht; das Phänomen wurde beim Namen genannt, die damit einhergehende Kriminalisierung der Dealer wie der KonsumentInnen jedoch auch ein Stück weit verschlimmert. Die größte Herausforderung dürfte allerdings die Prävention des Vertriebs synthetischer Drogen darstellen. Entgegen den – durchaus umstrittenen – althergebrachten Methoden der Drogenbekämpfung fehlt es noch an jeglicher Strategie. Frühe Aufklärung kann hier sicher helfen. Nach wie vor bedarf es vor allem einer Sensibilisierung gegen die Stigmatisierung Suchtkranker als „Junkies“. Und es muss klar werden: Vor Sucht ist niemand gefeit.

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