(lm) – „Alle internationalen Unternehmen und Institutionen werden das Land verlassen, viele Grenzgänger werden auf ihre dann sowieso nicht mehr finanzierbaren Renten verzichten und nicht zur Arbeit erscheinen, (…) einen Immobilienmarkt wird es nicht mehr geben …“ Nein, es geht in der diese Woche erschienenen Forum-Nummer nicht um das Ende des Finanzplatzes, sondern um die Möglichkeit eines verheerenden Atomunfalls – und, hiervon ausgehend, um den Umgang mit Cattenom und der Atomenergie. Dabei geht es durchaus pluralistisch zu – im mit „Was wäre wenn?“ überschriebenen Beitrag outet sich immerhin ein zuständiger luxemburgischer Beamter als „EDF-Versteher“. Dagegen erläutert ein Umweltökonom, wie Frankreich das Großherzogtum zum Narren hält – Nogent bei Paris sei das sicherste, Cattenom das unsicherste Kraftwerk im „hexagone“. Hervorzuheben ist auch das ausgezeichnete „Kleine Einmaleins der Atomkraft“ und das zum Nachdenken anregende Interview mit einem Risikoforscher. Neben Experten lässt Forum auch Akteure zu Wort kommen, diesmal mit einer Selbstbeweihräucherung der Luxemburger Anti-Atom-Bewegung, abgegeben von einem Mitglied des 31 Parteien und Organisationen umfassenden Aktionskomitees – einer Struktur, die Appelle und Petitionen hervorbringt, heiße Eisen wie die Cattenom-Stromleitung aber nicht anpackt. Dass der Import von Atomstrom schwer zu verhindern ist, wird in einem von einem Redaktionsmitglied verfassten Beitrag festgestellt – verdanken tun wir das der neoliberal kontaminierten EU. Außerdem erfährt man im neuen Forum, wie ein historisches Gebäude auf Limpertsberg gerettet wurde, warum die Uni junge ForscherInnen alt aussehen lässt und ob der Papst wirklich ein Kommunist ist.
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