Antibiotikaresistenz stellt eine große Gefahr für die allgemeine Gesundheit dar. Um auf die Problematik aufmerksam zu machen, wird jährlich vom 12. bis zum 18. November die Welt-Antibiotika-Woche begangen. Sowohl die breite Öffentlichkeit, Professionelle als auch politische Entscheidungsträger*innen sollen dadurch sensibilisiert werden.
Einer rezenten vom Centre européen de prévention et de contrôle des maladies (ECDC) unterstützten Studie zufolge sterben in Europa jährlich 33.000 Menschen, weil sie resistent gegenüber Antibiotika sind. Seit 2007 steigt diese Zahl von Jahr zu Jahr. Drei Viertel der Krankheiten, die durch Antibiotika-resistente Keime verursacht wurden, manifestieren sich im Pflegekontext. Die Forscher*innen raten unter anderem, Antibiotika nur dann einzunehmen oder zu verschreiben, wenn es unumgänglich ist.
In Luxemburg lag 2017 der Antibiotika-Konsum bei mindestens 5,17 Millionen täglichen Dosen. Damit liegt das Großherzogtum im europäischen Vergleich auf dem siebten Platz. Frauen nehmen im Schnitt mehr Antibiotika ein als Männer. Die meisten Verschreibungen erhalten Kinder im Alter von null bis neun Jahren und Personen über 80. Die meisten Rezepte für Antibiotika werden von Allgemeinmediziner*innen ausgestellt. Obwohl hinlänglich bekannt ist, dass Antibiotika nur gegen bakteriell verursachte Krankheiten helfen, werden sie oft fälschlicherweise gegen Virus-Infektionen eingesetzt.
Im Rahmen des Plan national antibiotiques wurde nun die Kampagne „Antibiotiques. Tirons la sonnette d’alarme!” ins Leben gerufen. Sowohl Ärzt*innenschaft, Pflegepersonal, Apotheker*innen, Patient*innen, Tierärzt*innen, Landwirt*innen als auch die breite Öffentlichkeit werden dazu aufgerufen, Antibiotika mit Vorsicht und verantwortungsvoll zu konsumieren. Teil der Kampagne sind Plakate, Broschüren, Radio- und Videospots, Anzeigen und Internetpublikationen.
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