Logement: Tropfen auf den heißen Stein

Mietbeihilfen für sozial Schwache stellte Xavier Bettel in seiner Rede in Aussicht. Eine soziale Maßnahme? Déi Lénk prescht derzeit in der Hauptstadt mit einer Motion vor und will strukturell etwas verändern.

(© Wiki Commons)

Bislang hat die Regierung in Sachen Wohnungspolitik nicht viel vorzuweisen. In seiner Rede zur Lage der Nation unternahm Xavier Bettel den Versuch, bei diesem Thema aus der Defensive herauszukommen. Dabei ging er ganz nach Politik-Drehbuch vor: ein positives Beispiel hervorheben und eine zukünftige Maßnahme ankündigen. Demonstrativ verwies der Premier auf zwei Wohnprojekte auf Kirchberg, die jeweils zu einem Drittel von privaten Promotoren realisiert werden, die die Wohnungen zu einem maximalen Quadratmeterpreis von 4.200 Euro – also deutlich über dem Marktpreis – anbieten wollen. mehr lesen / lire plus

Andrew Niccol: Playstation War

Der Antikriegsfilm „Good Kill“ veranschaulicht die Folgen technisch hochmoderner Verfahren im Krieg gegen den Terror und stellt unmissverständlich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit.

Sehnsuchtsobjekt Flugzeug. Tom Egans Job besteht in der Steuerung von Kampfdrohnen aus einem klimatisierten Container.

US-Airforce-Offizier Tom Egan (Ethan Hawke) bekämpft die Taliban nicht auf konventionelle Art und Weise aus einem Flugzeug in der Luft, sondern aus einem klimatisierten Container in der Wüste von Nevada. Wie an einer Playstation spielend, grillt er per Knopfdruck seine „Ziele“ in Afghanistan, Pakistan oder im Jemen, und wenn der Schuss von der Drohne ein Treffer war, gibt er als Erfolgsmeldung ein tonloses „good kill“ von sich. mehr lesen / lire plus

Wem gehört der „Öffentliche Raum“?

(avt) – Das Thema des neuen Forum-Hefts mag trocken klingen, sollte jedoch gerade Linke interessieren. Denn Luxemburgs Hauptstadt ist das Paradebeispiel einer unwirtlichen Stadt: Auf der einen Seite die protzige Place d’Armes, auf der anderen der gespenstische Kirchberg. Der öffentliche Raum dient in Luxemburg zum Konsum, wird mit Konsumtempeln zugepflastert. Symptomatisch ist hier die Entwicklung des Centre Hamilius, der, einst ein Treffpunkt für Jugendliche und Künstler, nun einer Shopping-Mall weichen muss. Leider sucht man in dem Heft vergeblich nach einem Beitrag darüber. Dahingegen erzählt Milena Steinmetzer in ihrem lesenswerten Beitrag „Am Ende entscheidet die Straße“ von den Hürden bei der Organisation der Schülerproteste und geht am Rande auch auf Aspekte der Gentrifizierung der Luxemburger Oberstadt ein. mehr lesen / lire plus

Fotografie: Sanders Werk neu belichtet

In „Absence of Subject“ in der Villa Vauban trifft Porträtfotografie von August Sander auf Fotoarbeit von Michael Somoroff, aus der das Subjekt entfernt ist. Eine Hommage an Sanders Werk?

(© Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur – August Sander Archiv, Köln; VG Bild-Kunst, Bonn 2015.)

(© Michael Somoroff)

Sanders Fotoserie „Menschen des 20. Jahrhunderts“, eine monumentale Dokumentation der Weimarer Republik, zählt zu den Sternstunden der Dokumentarfotografie. Denn es gelang ihm damit, Abbilder seiner Zeit zu schaffen. Mit seinen nach Status und Ethnie katalogisierten Serien und mehr als 600 Aufnahmen von Menschen aller Schichten zeigte er einen Querschnitt der damaligen Gesellschaft. Gerade weil er dafür eben auch einfache, arbeitende Menschen ablichtete – darunter auch fahrendes Volk, Zirkusakrobaten, Obdachlose und Kriegsversehrte – wurden seine Fotografien von den Nationalsozialisten nicht goutiert. mehr lesen / lire plus

Giulio Ricciarelli: Täter-Land mit Zuckerhaube

„Im Labyrinth des Schweigens“ zeigt beeindruckend das Nachkriegsdeutschland der 1950er Jahre, das seine jüngste Vergangenheit vergessen will und die NS-Täter als unbescholtene Bürger leben lässt.

Im Labyrinth der Akten. Der junge Radmann wird zunächst nur im amerikanischen
Document Center fündig …

Die 1950er Jahre – das war in Deutschland die Zeit des Wirtschaftswunders unter Kanzler Adenauer und die von Volkswagen, Vespas und luftigen Pettycoats: Eine Haube des Wohlstands, die sich wie Zuckerwatte auf das Schweigen über die NS-Vergangenheit legte. Zu viele waren beteiligt, und so wurde geschwiegen über die Mittäterschaft an den nationalsozialistischen Verbrechen. In diese Zeit hat Giulio Ricciarelli seinen Spielfilm verlegt. mehr lesen / lire plus

Eine Stadt für alle

(avt) – Am 5. Mai ist es wieder so weit. Der europäische Aktionstag für Menschen mit Behinderung wird öffentlich begangen. Doch statt zornigen Demonstrationen für Chancengleichheit und zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die Luxemburg bereits 2011 ratifiziert hat, findet der einstige Protesttag nunmehr in einem institutionellen Rahmen statt. So werden vom 2. bis 17. Mai unter dem Motto „Eine Stadt für alle“ Sensibilisierungswochen für Menschen „mit spezifischen Bedürfnissen“ angeboten. Rund sechzig Partnerorganisationen unterstützen das Programm, das unter anderem Events wie „Essen im Dunkeln“ in verschiedenen Restaurants, Führungen durch städtische Museen und durch die Innenstadt für Personen mit eingeschränkter Mobilität, Blinde und Sehbehinderte, Hörgeschädigte sowie Menschen mit einer Lernschwäche bietet. mehr lesen / lire plus

Theater: Zerbrechliche Kriegerin

Stefan Maurer bringt Kleists „Penthesilea“ stark gerafft, doch schlüssig in einer rauschenden Inszenierung auf die Bühne des TNL. Und Nora Koenig überzeugt in der Rolle der charakterstarken Amazonenkönigin.

Verletzliche Amazonen: Penthesilea und ihre Vertraute Prothoe. (Foto: Bohumil Kostohryz)

Bis heute heißt es, das Stück sei zu vielschichtig und im Grunde unspielbar. „Penthesilea“, Heinrich von Kleists zweites Trauerspiel, 1808 veröffentlicht und erst 1876 uraufgeführt, ist in der Tat alles andere als leichte Kost. Widerspruchsvoll ist bis heute auch die Rezeption des Stücks, das Goethe schroff zurückwies und das die Autorin Christa Wolf etwa 100 Jahre später aus feministischer Sicht in ihre Erzählung „Kassandra“ verwob. mehr lesen / lire plus

Nach dem Audit ist vor dem Audit

(avt) – Die Empfehlungen des PWC-Audits (Kosten: 56.000 Euro), in dem der Fonds du logement hinsichtlich seiner Funktions- und Organisationsstruktur überprüft werden sollte, präsentierte anstelle der Wohnungsbauministerin der neue Staatssekretär Marc Hansen vergangenen Dienstag. Bescheidenes Ergebnis der Beratertätigkeit: Es fehlt dem Fonds an einer Strategie und das bestehende Organigramm gibt nicht seine Struktur wieder. Hansen monierte, dass es keinen richtigen Prozess gebe, um herauszufinden, wer diejenigen sind, die besonderen Bedarf nach einer Wohnung hätten; es fehle an einer Priorisierung. Das Punktesystem sei möglicherweise nicht mehr zeitgemäß. Zudem müsse klarer festgelegt werden, wer ein Stück Land kaufe und wer es bebaue. „Vielleicht kommen wir zu dem Schluss, dass es eine syndikale Struktur nicht mehr braucht“, äußerte sich Hansen vage zur Zukunft des Fonds. mehr lesen / lire plus

Europaschule: Heimspiel in Blau

Eine Schule für Differdingen – das ist die Vision des Bildungsministers, der auf einer öffentlichen Veranstaltung der DP-Sektion Differdingen, über die Köpfe des Schöffenrats hinweg? ’sein Projekt‘ promotete.

In eigener Sache …

Die Präsentation der neuen Europaschule in Differdingen am vergangenen Dienstag im Alten Stadthaus entpuppte sich dank des auf sein altes Feld zurückgekehrten Bildungsministers Claude Meisch, ehemaliger Bürgermeister der Südgemeinde, als eine Werbeveranstaltung der DP. „Wir brauchen ein Lyzeum, das für die Differdinger gut ist“ pries er unverhohlen das Projekt einer staatlich agreierten Europaschule gegenüber den Mitgliedern der lokalen DP-Fraktion an. Neun solcher Schulen gebe es bereits im Ausland. „Die Schule müsse näher bei den Leuten sein“, die neuen Pläne brächten auch „ein Stück Dezentralisierung vom schulischen Angebot“ mit sich, so der Minister. mehr lesen / lire plus

SAUL DIBB: Das Lied vom guten Nazi

Die Verfilmung von Irène Némirovskys Romanfragment „Suite française“ ist kein großer Wurf – trotz der literarisch wertvollen Vorlage und der starken Darstellung eines untypischen Nazi-Offiziers durch Matthias Schoenaerts.

„Vom Winde verweht“ reloaded? Soll französisch wirken,
ist aber nicht mehr als gnadenloser Kitsch …

Kaum ist der Hype um Irène Némirovsky, von der in den vergangenen Jahren immer neue Bücher hervorgezaubert wurden – die ähnlich wie ihr nur zu zwei Dritteln vollendeter Roman nach 60 Jahren in einem Koffer versteckt – von ihrer Tochter wiederentdeckt wurden, vorbei, da beginnt der Hype um die Romanverfilmung von „Suite française“. Allerdings dürfte er schnell wieder abklingen. mehr lesen / lire plus

Fotografie: Ode an die Archive

Mit seinen zwei Ausstellungen „Mémoires en transitions“ im Neumënster und „La projection du passé“ im Natioalarchiv würdigt der Fotograf Andrés Lejona die historischen Archive auf je eigene und beeindruckende Art und Weise.

„La projection du passé“ (Foto: Andrés Lejona, photo inspirée du document ANLUX, Arbed PV-0131)

„La projection du passé“ im Nationalarchiv (AnLux) besteht aus nur sieben, mit großem Aufwand hergestellten, Fotografien. Seiner Arbeit an dem Projekt (im Rahmen des „Mois européen de la photographie“) hat Andrés Lejona Dokumente der Nationalarchive zugrundegelegt und diese in den Räumlichkeiten der Archive so abgelichtet, dass in den Aufnahmen Spiegelungen entstanden. Durch das Arrangement der Objekte und die Technik der Videoprojektion sind die abgelichteten Objekte schnell zu Protagonisten geworden, die eine (vermeintlich) neue Realität widerspiegeln. mehr lesen / lire plus

Wider der Gentrifizierung

(avt) – Dass Bürgermeister auf kommunaler Ebene durchaus einen Spielraum haben, in den Plan d’aménagement generale (PAG) einzugreifen, bewies der grüne Bürgermeister Differdingens, Roberto Traversini, mit einem wichtigen Beschluss: Im Oktober 2014 erließ er ein Verbot, Einfamilienhäuser in Differdingen abzureißen. Am 28. Januar bestätigte der Differdinger Gemeinderat diese Entscheidung, am vergangenen Montag wurde sie vom Ministerium bestätigt. Traversini greift damit zwar nicht direkt in den Mietmarkt ein, machte aber mit seiner Entscheidung Promotoren und Bauherren einen Strich durch die Rechnung, die auf leerstehende Häuser spekulieren, um dort Wohnblöcke zu bauen. Die Preise für Einfamilienhäuser dürften durch Traversinis Entscheidung zumindest nicht weiter steigen. mehr lesen / lire plus

WOHNUNGSBAU: Größenwahn statt Sozialer Wohnungsbau

Obwohl die Regierung betont, dass der Wohnungsbau Priorität habe, steigen die Mieten und belastet die Wohnungsnot die Nicht-Vermögenden. Protzige Großprojekte scheinen Vorrang vor bezahlbarem Wohnraum zu haben.

Besitzt du schon oder mietest
du noch? Häuser auf Limpertsberg – einem der teuersten Viertel Luxemburgs.

In kaum einem Bereich klaffen Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander wie beim Wohnungsbau. Trotz aller politischer Verlautbarungen scheint die Entwicklung in Luxemburg vorgegeben wie ein Teufelskreis: Die Bevölkerung wächst, die Haus- und Mietpreise steigen unaufhaltsam – angefeuert durch den Anreiz für Anleger, angesichts des niedrigen Zinsniveaus in Immobilien zu investieren. (Im vergangenen Jahr lockte die Regierung so die Vermögenden mit einem „super-reduzierten TVA-Satz“ von drei Prozent für den Bau von Zweitwohnungen.) mehr lesen / lire plus

GLEICHSTELLUNG: „Wir sind dabei, massiv aufzuholen“

Die Regierung hat sich die Gleichstellung groß auf die Fahnen geschrieben. Im Interview mit der woxx zieht Ministerin Lydia Mutsch eine positive Bilanz.

Stolz auf das Erreichte und optimistisch, was die Zukunft angeht: Die sozialistische Gleichstellungsministerin in ihrem Büro. (Foto: woxx)

woxx: Sind Sie seit Beginn ihrer Amtszeit dem Ziel, Chancengleichheit zu erreichen, ein Stück nähergekommen?

Lydia Mutsch: Ja, das glaube ich schon. Bereits vor meinem Amtsantritt sind wir als neue Regierung der Verwirklichung dieses Anspruchs nähergekommen, weil wir als Erste ein konkretes Ziel im Regierungsprogramm festgelegt haben, nämlich bis 2019 eine Präsenz von 40 Prozent des unterrepräsentierten Geschlechts, also der Frauen, in den Verwaltungsräten der öffentlichen Betriebe und der Firmen, an denen der Staat beteiligt ist, erreichen zu wollen. mehr lesen / lire plus

Forum 350: Landesplanung auf dem Prüfstand

(avt) – „Wie das Monster von Loch Ness spukten die sektoriellen Leitpläne während Jahren durch die luxemburgische Landesplanung …“ heißt es in der Einleitung ins Dossier. Als blinden Fleck machen Jürgen Stoldt und Laurent Schmit aus, dass Luxemburg sich noch immer der Wachstumsdebatte verschließe, obwohl absehbar sei, dass das Land daran scheitern werde. Konsequenterweise fühlt die Forum-Redaktion dem Nachhaltigkeitsminister auf den Zahn. Im Interview mit François Bausch, das mit Fug und Recht als Herzstück des Heftes gelten kann, konfrontiert die Redaktion den einstigen Kämpfer denn auch mit seinem widersprüchlichen politischem Diskurs. Das Fazit des Ministers: Landesplanung hat zwar keinen Einfluss auf das Wachstum, aber über dieses Instrument kann man „die Qualität des Wachstums beeinflussen“. mehr lesen / lire plus

AUTISMUS: Eigene Welt?

Autisten leben in ihrer eigenen Welt, so die landläufige Vorstellung. Dabei wäre es an uns, ihnen Orientierungspunkte zu geben.

Klischee-Autist: Dustin Hoffman in Rainman (1988).

Er zählte Spiel-Karten und Streichhölzer in rasender Geschwindigkeit, las zwei Seiten eines Buches gleichzeitig und blieb auf der Straße, mitten im Verkehr, abrupt stehen, weil die Ampel auf Rot umschaltete. Dustin Hoffman spielte in „Rainman“ (1988) den erwachsenen Autisten und „Savant“ Raymond. Einen sonderbaren, tollpatschigen Menschen, der zwar hochbegabt ist, aber in vielen Alltagssituationen völlig aufgeschmissen. Der Prototyp eines Autisten war filmisch geschaffen. Doch obwohl „Rainman“ zur Enttabuisierung des Phänomens beigetragen hat, hat der Film auch ein Stück weit zur Zementierung des Klischees über Autisten beigetragen. mehr lesen / lire plus

WOHNUNGSBAU: Schlammschlacht

Der Streit um die Personalie Miltgen verschleiert die wirklichen Probleme der Wohnungsbaupolitik. Die öffentliche Hand wird beim sozialen Wohnungsbau nicht aktiv, und die Mieten steigen weiter.

(© Fond du Logement)

Die Nachrichten rund um die Absetzung des Vorstandsvorsitzenden des Fonds du Logement, Daniel Miltgen, reißen nicht ab. Einerseits stehen Vorwürfe der missbräuchlichen Einflussnahme im Raum, wonach der Fonds 2011 einer privaten Wohnungsbaugesellschaft im Tausch gegen ein Baugrundstück zu sehr günstigem Bauland verholfen habe. Auf der anderen Seite sind die Ineffizienz, die fehlende Zielbestimmung und der mangelnde Output des Fonds zum Thema geworden. Bereits im Koalitionsabkommen hatte sich die Regierung dazu bekannt, den Wohnungsbaufonds zu reformieren, den Beamtenapparat zu entschlacken und für mehr Transparenz zu sorgen. mehr lesen / lire plus

TIM BURTON: Große Kulleraugen

Mit „Big Eyes“ hat Regisseur Tim Burton sein zweites Biopic gedreht: Die Geschichte der Margaret Keane, deren Gemälde mit den großen Augen von ihrem Mann als seine eigenen Werke vermarktet wurden, ist ein süffiger, pseudofeministischer Hollywoodschinken.

Zwischen Hollywood-Diva und naivem Hausmütterchen:
Amy Adams in der Rolle der Margaret Keane malt Figuren mit großen Augen – wahlweise mit
Hund oder Katze.

Andy Warhol hat’s vorgemacht: Mit der Kopie der Kopie eines Bildes kann man es zu Erfolg bringen. Mehr noch, die Methode wurde zu seinem Mantra und schließlich zum Stilmittel der Pop-Art. Nur wirkte Warhol in den 1960ern/1970ern und nicht in den spießigen 1950ern, in denen Ruhm einer Frau nur dann zuteil wurde, wenn sie an der Seite ihres Gatten glänzen durfte und ansonsten ihr Dasein am Herd fristen musste. mehr lesen / lire plus

Caritas gegen Sparen und für Urlaub

(avt) – Keine Sparmaßnahmen bei den Familienzulagen, so der Konsens der Kritiker auf die im Zukunftspak (2014) vorgestellten Maßnahmen zur Reform des Congé parental. In einer Stellungnahme geht nach dem Aufschrei ihres Sprecher Robert Urbé nun die Caritas im Detail auf die geplante Abschaffung der „Allocation d’éducation“ ein und setzt diese im Verhältnis zum nur halb so oft beanspruchten Congé parental. In dem Positionspapier wird festgestellt: dass nicht jede nicht-erwerbstätige Frau, ihre Situation selbst gewählt habe; so gebe es weder ausreichend Arbeitsplätze, noch Kinderkrippen und Maison Relais. Beim Bezug der Allocation d’éducation bei gleichzeitiger Erwerbstätigkeit zeige sich, dass dem oft ein materielles Problem zu Grunde liege, weswegen der Wegfall der Familienzulagen in vielen Fällen zu einem Bezug von RMG führe. mehr lesen / lire plus

THEATER: Welcome to Paradise

In „Furcht und Wohlstand des Luxemburger Landes“ bringen vier SchauspielerInnen das Thema „Migration“ im Kasemattentheater witzig und virtuos auf die Bühne. Die Texte offenbaren den differenzierten Blick der AutorInnen.

Highlight des Stücks: Leila Schaus als Cultural-Awareness-Trainerin.

Wenn irgendwo in Europa die Grenzen zwischen Ausländern und Einheimischen fließend sind, dann in Luxemburg. Migration ging hier von ihren Anfängen an mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes einher. Schon Ende des 19. Jahrhunderts kamen italienische Gastarbeiter nach Luxemburg, um in der Stahlindustrie zu arbeiten, im 20. Jahrhundert waren es die von der Salazar-Diktatur gebeutelten Portugiesen, die Arbeit im Bausektor suchten und fanden, und heute zieht der Finanzplatz wie ein Magnet Menschen aus aller Welt nach Luxemburg. mehr lesen / lire plus