Gentrifizierung: Gefährdete Heimaten

Mit dem „Zing“ gelang es Awa Taban-Shomal, im Saarbrücker Szenequartier Nauwieser Viertel eine einzigartige Jazzkneipe zu etablieren. Doch dann wurde der Mietvertrag gekündigt: Ein Investor hat mit dem Gebäude etwas anderes vor. Kein Einzelfall in Zeiten der Gentrifizierung. Ein exemplarisches Lehrstück für Prozesse, die überall voranschreiten, wo Städte nicht eingreifen. Also auch für Luxemburg.

2022 schloss in der Nauwieser Straße 10 nach einem Besitzerwechsel das wohl bekannteste Bordell des Saarlandes. (Copyright: Ekkehart Schmidt)

Awa Taban-Shomal ist zu einer Symbolfigur geworden. Und sie weiß das durchaus, als sie letzten Donnerstag im „Theater im Viertel“ auf die Bühne tritt, um ihren Abschied aus Saarbrücken zu begehen. mehr lesen / lire plus

Fotoausstellung: Iran zwischen den Zeiten

Das Wort „Iran“ weckt zuverlässig viele Assoziationen. Vielleicht schließen Sie einmal kurz die Augen und schauen, welche Bilder hochkommen? Oder Sie besuchen die Fotoausstellung „Iran Between Times“ im Musée national d’histoire et d’art.

Isfahan: Der Fluss an der berühmten Si-o-Se-Brücke liegt trocken. Das Wasser wurde für die Landwirtschaft abgezweigt.

Der österreichische Fotograf Alfred Seiland hat den Iran 2017 und 2019 bereist und mit seinem ganz eigenen Blick betrachtet. 2014 war er im Musée national d‘histoire et d‘art (MNHA) bereits mit dem Projekt „Imperium Romanum“ zu sehen. Dabei regte er anhand großformatiger Fotografien der heutigen Ruinenstätten des ehemaligen Römischen Reiches die Besucher*innen dazu an, über die Verflechtungen zwischen Antike und Moderne und deren Bedeutung nachzudenken. mehr lesen / lire plus

Familienhotels in Corona-Zeiten: Erst Tränen, dann Wut, schließlich Resignation

Der Corona-Lockdown hatte für manche Branchen verheerende Konsequenzen – vor allem für familienbetriebene Gaststätten und Hotels, die Umsatzverluste kaum abfedern können und für die staatliche Hilfen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind.

Holzvertäfelungen: Mal altbacken mit Grand-Duc Jean … (Fotos: Ekkehart Schmidt)

In Howald hat sich ein Drama abgespielt, von dem ich bei meinen Passagen per Expressbus Saarbrücken-Luxemburg auf dem Weg zur Arbeit zunächst nichts mitbekam. Oft habe ich mich gefragt, was für ein Hotel das wohl ist, das die Vornamen der Inhaber im Namen trägt. Aber erst nachdem meine preiswerten und vor allem authentischen Familienbetriebe „Auberge de Reims“ und „Bella Napoli“ im Sommer 2018 beziehungsweise März 2020 geschlossen hatten, wurde dieses etwas weniger zentrale Hotel zur Alternative, falls ich wegen der Arbeit einmal übernachten musste. mehr lesen / lire plus

Ägypten
: Am Tag, als Pierre Sioufi starb

In Ägypten wird in der kommenden Woche der Präsident neu gewählt. Doch von demokratischen Strukturen kann sieben Jahre nach dem „arabischen Frühling“ keine Rede sein. Das zeigt sich auch an der Dynamik der Kairoer Stadtentwicklung.

Vereinnahmte Revolte: Die ägyptische Version des „arabischen Frühlings“, die am Tahrir-Platz in Kairo ihr Zentrum hatte, wird laut Staatspräsident al-Sisi ein „Wendepunkt in der Geschichte des Landes“ bleiben. Unser Bild zeigt eine Frau, die auf dem Balkon eines am Tahrir-Platz gelegenen Hauses stehend, eine ägyptische Flagge hält, am 18. Februar 2011. (Foto: EPA/Khaled Elfiqi)

Ägypten darf – oder sollte man sagen muss – vom 26. bis 28. mehr lesen / lire plus

Iran
: Stabiles Gleichgewicht

Die jüngsten Unruhen in Iran richtig einzuordnen, fällt dem Westen mit seinem vorherrschenden binären Denken schwer. Waren ökonomische oder politische Gründe der Auslöser? Sind die Demonstranten für oder gegen das Regime? Protestiert oder revoltiert man in der ländlichen Provinz und den Kleinstädten ernsthaft, oder ist man nur außerstande, den Gürtel noch enger zu schnallen?

Auf dem Hauptplatz von Isfahan während des persischen Neujahrsfestes. (Foto: Ekkehart Schmidt)

Stolz erklärt der Unidozent für Informatik, wie er Colaflaschen durch ein winziges Loch entleert, dann mit selbstgemachtem Rotwein füllt und so viel Kohlensäure hinzufügt, bis die Flasche wieder so prall ist, dass sie bei keiner Kontrolle auf dem Weg zu einer Party auffallen würde. mehr lesen / lire plus

LUXEMBURG-ATLAS: Fehlender Tiefgang

Der prächtige Luxemburg-Atlas verhebt sich ein wenig an der umfassenden Darstellung des Kleinstaates. Dennoch stellt er mit nicht wenigen aufschlussreichen Karten und Texten einen Gewinn für neugierige Leserinnen und Leser dar.

FRONTALIERS
Die Herkunftsgebiete der Grenzgänger entfernen sich zunehmend von den luxemburgischen Grenzen. Im Zeitraum von 1991-2005 entstanden neue Pole, die zwar weiter von Luxemburg entfernt sind, jedoch näher an den Hauptverkehrsadern liegen.

Einen Atlas zu erstellen, ist fürwahr eine titanische Aufgabe, die rundheraus Lob und Anerkennung verdient. Auf den Schultern des mythischen Titanen ruhten bei den alten Griechen „die Säulen, die Erde und Himmel auseinander halten“, so Homer. Wahrscheinlich wurde er 1585 von G. mehr lesen / lire plus

SOZIALFINANZ: Aufwind in der Krise

Die Hitze der Krise macht die verschiedenen Formen der Sozialfinanz attraktiv ? aber können sie die Erwartungen erfüllen?

Allein im Oktober hat die Luxemburger Initiative etika so viele neue Sparer gewonnen, wie im gesamten Vorjahr zusammen.

Durch das Debakel der Finanzmärkte haben Großinvestoren in gleicher Weise wie „Otto Normalinvestor“ das Vertrauen in die Banken verloren, denen sie gutgläubig ihre Ersparnisse bzw. die ihrer Kunden anvertraut hatten. Die Krise bietet aber auch die Chance, das Geschäft des Bankiers klassischer Prägung wie auch des Investmentbankers neu zu definieren. Sie sollten sich wieder als gesellschaftliche Akteure im Kontext ihres regionalen Wirtschaftsraumes definieren, in dem sie eine bedeutende Rolle erfüllen, fordern Vertreter der Sozialfinanz. mehr lesen / lire plus

TRANSFRONTALIERS: Den Löwen juckt der Pelz

Am heutigen Freitag steigt in der Stadt das Grenzgängerfest. Ein Insider hat sich für die woxx umgehört, ob es für die Betroffenen tatsächlich so viel zu feiern gibt.

Na das wird heute Abend ein Fest! Frust ablassen, sich etwas wehleidig im gemeinsamen Schicksal suhlen oder aber neu Hinzugekommene trösten und aufmuntern. Ein Fest mit Musik, im Herzen der Stadt, in der sich die meisten immer noch als Teil einer Randgruppe fühlen. Die zwar nicht ausgegrenzt werden, aber nicht wirklich dazu gehören.

Von wem die Rede ist? Von denen, die hier tagsüber die Mittagsmenüs servieren, die auf den Baustellen am Kirchberg schuften oder an Banktresen stehen. mehr lesen / lire plus