Libyen: Die Bankiers der Milizen

In Libyen gefährdet ein sich zuspitzender Machtkampf um die Kontrolle der Zentralbank den fragilen Waffenstillstand in dem gespaltenen Land. Bislang sorgte die Institution dafür, dass die Einnahmen aus dem Ölhandel auf eine für beide Seiten akzeptable Weise geteilt werden.

Die Regierung im Osten Libyens kontrolliert die Ölförderung, die im Westen die internationale Vermarktung: Abd al-Hamid Dbeiba (dritter von rechts), Premierminister der von der UN anerkannten Übergangsregierung während des libyschen Energie- und Wirtschaftsgipfels im vergangenen Januar mit internationalen Vertreter*innen aus Politik und Ölindustrie. (Foto: EPA-EFE/STR)

Es war eine besondere Art des Banküberfalls. Am 25. August stürmten Milizen die libysche Zentralbank in der Hauptstadt Tripolis und setzten einen neuen Vorstand ein, der sofort die Amtsgeschäfte übernahm. mehr lesen / lire plus

Libyen: Alles für den Machterhalt

Aufgrund widersprechender Interessen verschiedener Machtfraktionen in Libyen scheinen eine territoriale Einigung des Landes und demokratische Wahlen in weiter Ferne. Viele bevorzugen den prekären Status quo. Auch die uneinige Haltung der EU-Mitgliedstaaten trägt zu der verfahrenen Situation bei.

Fathi Bashagha nach seiner Ernennung zum libyschen Ministerpräsidenten am 10. Februar 2022 in Tripolis. Sein Regierungssitz befindet sich aber im östlich gelegenen Bengasi, denn sein Vorgänger Abdul Hamid Dbeiba erkennt Bashaghas Wahl durch das Abgeordnetenhaus nicht an. (Foto: EPA-EFE/STR)

Bewaffnete Milizionäre behindern in Libyens Hauptstadt Tripolis am 14. November jeden, der in einen bestimmten Hotelsaal gehen will. Dort soll eigentlich eine Sitzung des Oberhauses des libyschen Parlaments stattfinden, sie muss jedoch abgesagt werden. mehr lesen / lire plus