Vom 15. bis 22. Mai läuft die Sensibilisierungsaktion, die zum Testen auffordert: Auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen.
Die HIV-Berodung des luxemburgischen Roten Kreuzes macht darauf aufmerksam, dass heute die Europäische Testwoche angelaufen ist. Ziel dieser Aktion, die 2013 von der Bewegung „HIV in Europe“ ins Leben gerufen wurde, ist es, möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, sich auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen testen zu lassen. Außerdem ist es der HIV-Berodung ein Anliegendarauf hinzuweisen, dass sich auch als HIV-Positive*r ein gutes und langes Leben führen lässt, da es mittlerweile effektive Behandlungsmöglichkeiten gibt. Ganz heilbar ist die Virusinfektion jedoch nicht – aber je früher sie erkannt wird, umso besser.
In Zeiten der Pandemie kann es schwieriger sein, sich testen zu lassen, weshalb die HIV-Berodung neben ihrem normalen Service auch anbietet, einen Selbsttest unter der Telefonnummer 27 55 45 00 oder per E-Mail an hivberodung@croix-rouge.lu zu bestellen. Solche Tests werden auch in Supermärkten und Apotheken verkauft, eine Anleitung zur Benutzung ist auf der Website der HIV-Berodung zu finden.
Manche Expert*innen sehen in der Covid-19-Pandemie eine Chance, die Verbreitung von sexuell übertragbaren Infektionen, insbesondere jene von HIV, einzudämmen oder gar zu stoppen. Menschen, die während des Lockdowns keinen Sex hatten – oder nur mit ihrer üblichen Sexualpartner*in – sollten die Gelegenheit nutzen, sich jetzt testen zu lassen. Dadurch bestünde nun die einmalige Gelegenheit, alle HIV-positiven Menschen zu finden und zu behandeln. Mittels Präexpositionsprophylaxe (PreP) könne dann verhindert werden, dass HIV sich weiter ausbreitet, argumentiert der HIV-Spezialist Alan McOwan im britischen Guardian.
Wer sich in Luxemburg auf sexuell übertragbare Infektionen testen lassen will, findet dazu alle nötigen Informationen auf der Website der HIV-Berodung. Ein interessantes Hintergrundgespräch (geführt vom Autor dieses Beitrages) zu Aids, HIV und der Arbeit der HIV-Berodung lässt sich beim luxemburgischen Sexpodcast „Méi wéi Sex“ nachhören.