In den Stiftungsräten großer Umweltschutz-NGOs haben Finanzexpert*innen zunehmenden Einfluss. Einer investigativen Recherche des panafrikanischen Medienunternehmens „African Arguments‟ zufolge sind über die Hälfte der 111 Treuhänder*innen, die in den Stiftungsräten von vier großen Umwelt- und Naturschutz-NGOs sitzen, mit der Finanzbranche verknüpft. Die vier untersuchten Organisationen – „Conservation International‟ (CI), „The Nature Conservancy‟ (TNC), der „World Wildlife Fund-US‟ (WWF-US), und die „Wildlife Conservation Society‟ (WCS) – gehören zu den größten der Welt. Unter den Treuhänder*innen befinden sich Vorstandsvorsitzende von Investitionsbanken, Geschäftsführer*innen von Risikokapitalgesellschaften und Finanziers, die an Banken wie JP Morgan Chase und Goldman Sachs angeschlossen sind. Umweltschutzexpert*innen warnen vor Interessenskonflikten und dem Einfluss der Treuhänder*innen, der zu einem „Machtungleichgewicht‟ führen kann: „Diese NGOs kontrollieren den globalen Diskurs über den Naturschutz‟, zitiert African Arguments Aby Sène, eine Assistenzprofessorin für Management von Park- und Naturschutzgebieten an der US-Amerikanischen Universität Clemson. Die Zunahme an Finanzexpert*innen in deren Stiftungsräten sei beunruhigend, schreibt African Arguments: „Die Vorherrschaft der Finanzexperten scheint mit dem steigenden Interesse an marktorientierter Lösungen für den Klimawandel zusammenzufallen‟. Unter anderem ist beispielsweise die NGO Wildlife Conservation Society (WCS) als Lobby-Gruppe in Brüssel aktiv.
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