Der Neubau eines Stadions für 10.000 Zuschauer in der Nähe der Cloche d’Or wird um einiges teurer als vorgesehen. Die Infrastrukturen für Mannschaften, Presse und sogenannte Vips sind ähnlich hoch als bei einem Stadion, das 50.000 Leuten Platz bietet. Der Sportminister hat in seinem Fünfjahresplan 43 Millionen Euro stehen, wovon der Staat zwei Drittel und die Stadt Luxemburg das andere Drittel tragen sollten. Tatsächlich soll der Bau aber 58 Millionen kosten – wobei Inwertsetzungskosten des Areals, die nicht direkt dem Stadion zuzurechnen sind, nicht eingerechnet sind. Immerhin: Ab 2019 sollen fast 10.000 Menschen auf überdeckten Tribünen an einem verkehrstechnisch leicht erreichbaren Ort in den Genuss einer mit allen Annehmlichkeiten ausgestatteten Sportinfrastruktur kommen. Im Vergleich zu bisher können sich also Luxemburger und ausländische Fans wie Vips fühlen, was denn vielleicht auch die Aggressionsbereitschaft etwas abzubauen hilft. Dass einige noch „vipper“ sind als die anderen – und dass für sie zusätzlich eine separate Business-Lounge und 159 unterirdische Parkplätze öffentlich finanziert werden – hängt an den Fifa/Uefa-Normen für ein Stadion der Kategorie 4, in dem auch internationale Spiele stattfinden können. Und die Fifa weiß, wie man Sponsoren pfleglich behandelt, damit der Sportkommerz auch richtig gedeiht. Dennoch ist die Aufregung ob dieser (teuren) Vorgaben recht heftig. Schließlich ist das ungefähr so, als ob die EU- Kommission dem Parlament eines Mitgliedsstaates vorschreiben würde, es müsse gegen seinen Willen eine absurde Mehrwertsteuer-Erhöhung beschließen, um nicht aus der Gemeinschaft ausgestoßen zu werden. Dat kann dach net sinn.
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