Die Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ hat mit Unterstützung der Katasterverwaltung ein zweiteiliges Kartenset mit den Radwegen im Großherzogtum Luxemburg herausgebracht.
Das aus einer Nord- und einer Südkarte bestehende Set (ISBN 978-3-936990-75-1) bietet erstmals eine Übersicht über das nationale und regionale Radwegenetz im Maßstab 1:50.000. Viel detailreicher also als die bisherige, einteilige Karte, die einen Maßstab von 1:100.000 aufwies, wie Mike Sartor von der Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ (LVI) anlässlich einer ersten Vorstellung des Kartenmaterials am Mittwoch vor der Presse erklärte. Sartor hat viele der dokumentierten Strecken persönlich abgefahren, die Karten sind also auch praxiserprobt. Zuvor waren sie ein erstes Mal anlässlich der Messe „Rad und Freizeit“ am 17. März in Bonn einem breiten Publikum zugänglich gemacht worden.
Mit ihrer höheren Detailgenauigkeit geben die Karten den Radfahrer*innen Aufschluss über die Beschaffenheit der Radwege und über die Steigungen ab drei, beziehungsweise über fünf Prozent. Zur besseren Planung werden die Streckendistanzen zwischen den wichtigsten Knotenpunkten angeben. Auch die Radverleihstationen sind in den Karten eingetragen. Die besonders familienfreundlichen Radwege auf ehemaligen Bahntrassen werden gesondert hervorgehoben.
Die beidseitig bedruckten Karten weisen an den Rändern großzügige Überlappungen auf, sodass auch Fahrten, die über Strecken führen, die zwischen dem Süd- und Nordteil oder zwischen Vorder- oder Hinterseite liegen, ohne all zu großes Armeverrenken von Statten gehen. Die Erklärungen der Karten sind in Deutsch, Französisch und Englisch abgefasst.
Die Angabe des CFL-Bahnnetzes und der verschiedenen Haltestellen machen eine bequeme Verbindung von Bahn und Rad einfacher. „Bed+bike“-zertifizierte Beherbergungsbetriebe, die sich verpflichtet haben fahrradfreundliche Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten, sind ebenfalls auf der Karte aufgeführt und werden in einem gesonderten Kasten mit ihrer Webpräsenz und ihrer Telefonnummer aufgeführt.
Lückenfüller
Die Herausgeber*innen zeigen sich durchaus mutig: Weil zwischen verschiedenen internationalen, nationalen und regionalen Radwegen noch zahlreiche Lücken klaffen, geben die Karten mögliche Verbindungswege an. „Es handelt sich hier nicht um spezifische Radwege und diese Strecken sind bislang auch nicht ausgeschildert“, betonte die LVI-Präsidentin Monique Goldschmit. Trotzdem erachtet es die LVI als unumgänglich, den vielen in- und ausländischen Tourist*innen in dieser Frage eine Hilfestellung zu geben. Dabei erfahren die Nutzer*innen auch, ob sie die angegebenen Behelfstrecken mit Autos teilen müssen oder ob diese eventuell nur über unbefestigtes Terrain führen. Auch der Übergang zu den bestehenden Radwegenetzen in den Nachbarländern wird auf den Karten durch Angabe von Verbindungswegen vereinfacht.
Dass die Karten auf normalem Papier gedruckt und nicht plastifiziert wurden, erklärt die LVI mit der Hoffnung, möglichst bald eine Neuauflage veröffentlichen zu können. Die soll dann den vom zuständigen Ministerium in Aussicht gestellten Neu- und Ausbaustrecken Rechnung tragen.
In Sachen Digitalisierung soll ein Treffen der LVI mit dem Tourismusminister im Mai mehr Aufschluss geben. Der habe sich in einer vorangegangen Sitzung sehr enthusiastisch gezeigt, unter Beteiligung der LVI eine App zum Luxemburger Radwegenetz herauszubringen.
Das Set ist u.a. in Buchhandlungen erhältlich und kostet dort 9 Euro. Es kann auch bei der LVI bestellt werden, indem man 11 Euro (mit Versand nach Luxemburg) oder 12,50 Euro (mit Versand innerhalb Europas) auf das Konto BIC CCPLLULL – IBAN LU40 1111 0825 6417 0000 mit dem Vermerk „Luxembourg by cycle 2019/20“ überweist.
Auch die Karte Luxembourg by cycle 2017/18 (ISBN 978-3-936990-55-3) im Maßstab 1:100.000 ist noch immer zum Preis von 5 Euro (6 Euro mit Versand nach Luxemburg, 7 Euro mit Versand innerhalb Europas) verfügbar.