Ein Interview mit dem Literaturkritiker und Deutschlehrer Jérôme Jaminet und das Gespräch mit dem Bildungsministerium offenbaren ein Kommunikationsproblem in puncto Luxemburgensia an Schulen.
Die Pressebeauftragte des Bildungsministeriums, Myriam Bamberg, teilte auf Nachfrage mit, dass das Ministerium sich zum Ziel gesetzt habe, die luxemburgische Sprache und Kultur nachhaltig zu fördern – und dies in allen gesellschaftlichen Bereichen, also auch in der Bildung.
„Die Anthologien werden regelmäßig erneuert, indem eine Reihe Texte durch neuere Texte ersetzt werden“, so Bamberg. Lies de bal werde nächstes Jahr in einer neuen Fassung veröffentlicht. Des Weiteren erwähnte sie die Webseite kulturgeschicht.lu, die sich zur Zeit noch im Aufbau befindet. Auf der Internetseite finden Schüler*innen der Sekundarstufe Texte, Videos und Tonaufnahmen zu kulturgeschichtlichen Themen in luxemburgischer Sprache.
Befragte Schüler*innen gaben an, wenig über die Möglichkeiten und das Angebot zu luxemburgischer Literatur zu wissen. Zwar hat das Bildungsministerium Pläne um die Luxemburgensia in der Schule zu fördern, leider kommt davon offensichtlich nur wenig in den Schulen und bei der Schüler*innenschaft an. Es muss demnach mehr zwischen dem Bildungsministerium und den Schüler*innen sowie dem Lehrpersonal kommuniziert werden. Erst wenn das passiert, wächst auch die Auseinandersetzung der Schüler*innen mit luxemburgischer Literatur in der Schule. Die luxemburgische Literatur ist immerhin nicht nur ein Teil unserer Kultur, sie stärkt außerdem das Gemeinschaftsgefühl. Oft werden in luxemburgischen Büchern bekannte Orte oder typisch luxemburgische Angewohnheiten erwähnt, mit denen sich die Schüler*innen identifizieren können. Aus dem Grund ist es wichtig, dass auch die luxemburgische Literatur einen Platz in der Schule findet.