„Als wir 1992 die erste große Veranstaltung zur Tram abhielten, haben wir nicht daran geglaubt, dass wir sie noch zu Lebzeiten erleben könnten“. Dem Oekozenter-Präsidenten Théid Faber kamen fast die Tränen, als er am vergangenen Mittwoch den Infrastrukturminister François Bausch begrüßen durfte um über die „pôles d’échanges“ zu referieren. Dabei hieß es, ein interessiertes Publikum davon zu überzeugen, dass die Vorteile der Tram nicht durch das erforderliche Umsteigen wieder zunichte gemacht werden. Die Luxtram-Linie, die in ihrer dritten Ausbaustufe bis 2021 16,4 Kilometer lang sein soll, wird neun solcher Umsteigepole bekommen. Busse aus den diversen Regionen werden dann nicht mehr durch die Stadt fahren, sondern ihre Fahrgäste am nächsten Luxtram-Punkt abliefern. Außerdem werden bestehende und neue P+Rs in die Pole integriert. Da die Tram auf eigener Trasse eine garantierte Fahrzeit hat, sollen sich so die Gesamtfahrtzeiten deutlich verringern. Sorge bereiten allerdings die aktuellen Situation, bei der Busse und Züge nicht aufeinander abgestimmt sind und die tatsächlichen Fahrtzeiten weit von den theoretischen abweichen. Bausch verweist hier auf den großen Nachholbedarf und die vielen Baustellen. Mit der Eröffnung der ersten Trambahn-Teilstrecke wird im Dezember 2017 auch ein einschneidender Fahrplanwechsel bei Bus und Bahn erfolgen. Auf dem Papier und auf den sonnigen Bildern sieht das alles vielversprechend aus. Bleibt zu wünschen, dass die werbegerechten Bus- und Tramhäuschen am Ende auch der Luxemburger Witterung und dem vermehrten Fahrgastaufkommen gerecht werden – von regensicheren und windfesten Übergängen gar nicht erst zu reden.
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