Rund die Hälfte von 608 untersuchten heimischen und importierten Lebensmitteln in Luxemburg sind mit Pestiziden belastet. Von einer „dramatischen Lage“, sprach Blanche Weber, die Präsidentin der Umwelt-NGO Mouvement écologique (Méco) auf einer Pressekonferenz am gestrigen Donnerstag; diese sei seit Jahren bekannt. Eine jüngst veröffentlichte Studie der Luxemburger Veterinär- und Lebensmittelverwaltung (Alva) basierend auf Daten von 2022 zeigt: Kaum etwas hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Laut Alva wiesen bloß 54,1 Prozent der Lebensmittel keinerlei Pestizidrückstände auf. Der Méco, der die genannten Daten genauer analysiert hat, kam sogar auf nur 48,2 Prozent. Zweites Ergebnis: Produkte aus biologischem Anbau sind bis zu fünfmal weniger belastet (12,6 Prozent) als konventionell gezüchtete Lebensmittel (61,1 Prozent). Die meisten Rückstände weisen in Treibhäuser gezüchtete Obst- und Gemüsesorten auf. Außerdem sind einige Sorten, wie Erdbeeren oder Tomaten, deutlich mehrfach belastet. Fast ein Drittel der nachgewiesenen Pestizide sind in der EU nicht zur Verwendung zugelassen. Dies verhindert allerdings nicht, dass viele dieser Pestizide weiterhin in der EU produziert und in Drittländer exportiert werden. Durch Lebensmittelimporte von dort landen sie dann doch wieder in EU-Haushalten (woxx 1788). Luxemburg müsse sich auf EU-Ebene für einen Abkehr von Pestiziden einsetzen, auf nationaler Ebene den Pestizidaktionsplan von 2017 nachbessern, sowie umweltschonende Anbaumethoden fördern, so der Méco.
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