Eine Beleidigung kann auch ein Kompliment sein, wenn sie von den richtigen Leuten kommt. Als „Trottel“ hatte Oskar Lafontaine (Die Linke) jüngst all jene bezeichnet, die vor seiner Idee zur Gründung einer linken Sammlungsbewegung warnen, wie etwa sein Parteifreund, der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow. Lafontaine, der nach herkömmlichen Maßstäben eigentlich der Parteilinken zugerechnet wird, hatte sich zuletzt angesichts der „verfehlten Flüchtlingspolitik“ seiner Partei eher um den Untergang des Abendlandes als um die sozialistische Morgenröte gesorgt. Ramelow gehört seit langem zu den parteiinternen Kritikern der von Lafontaine und Sahra Wagenknecht vertretenen Politik: „Nicht durch das noch schrillere Beschreiben lösen wir die Probleme, sondern durch gelingende Integration“, warnte er bereits im April 2016. Während er in der Flüchtlingspolitik an linken Basispositionen festhält, eckt Ramelow selbst immer wieder an: So will er eine linke Regierungsbeteiligung auf Bundesebene nicht von einem Nato-Austritt abhängig machen, was ihm seit der Offensive des Nato-Mitglieds Türkei in Syrien wieder vorgeworfen wird. Am Montag, dem 5. Februar, wird Bodo Ramelow um 20 Uhr auf Einladung von déi Lénk über „Möglichkeiten und Grenzen von Regierungsbündnissen aus Linken, SPD und Grünen am Beispiel Thüringens“ sprechen. Die Veranstaltung findet im Cercle Cité, Auditorium Beck (entrée D) in der Rue Genistre 2 in Luxemburg statt.
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