Queerness und Altenpflege: „Besonders im Hinblick auf trans Menschen ist das Personal unzureichend informiert“

In dem Artikel „Regenbogenfahne grau in grau“ wurde die Situation von LGBT-Senior*innen in der Altenpflege beleuchtet. In einem ergänzenden Interview spricht Christine, Krankenschwester in der Gerontologie, über ihren Berufsalltag – und zeigt sich unter anderem besorgt über Transphobie im Gesundheitssektor.

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woxx: Viele LGBT-Senior*innen haben Angst, in der Altenpflege diskriminiert zu werden. Ist diese Befürchtung Ihrer Erfahrung nach berechtigt?

Christine: Pflegepersonal, das offen zu seiner Homosexualität steht, oder Menschen, die von ihrem Aussehen her nicht in das binäre Geschlechterbild passen, werden von manchen Heimbewohner*innen diskriminiert. Ich wurde selbst wegen meines kurzen Haarschnitts auf meine sexuelle Orientierung angesprochen, woraufhin ich mich outete. mehr lesen / lire plus

Queer altern: Regenbogenfahne grau in grau

LGBT-Senior*innen sind in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie in der Öffentlichkeit fast unsichtbar. Die Auseinandersetzung mit ihren Belangen legt nahe, dass die Betreuung von Senior*innen allgemein an die gesellschaftliche Realität angepasst werden sollte.

Laut des Berliner Soziologen Marco Pulver fürchten sich viele homosexuelle Frauen und Männer davor, dass ein Umzug in ein Pflegeheim unumgänglich wird und sie sich gegenüber der Pfleger*innen und Mitbewohner*innen verstellen müssen. (Foto: Pixabay)

„Ich möchte in meiner letzten Lebenszeit mich nicht mehr über mein Schwulsein erklären müssen”, wünscht sich der Schweizer Bruno (74). „Ich möchte in einer Umgebung leben, in der das selbstverständlich ist.” In der Schweiz fördert die Organisation „Queer altern“ seit 2014 Dienstleistungsangebote für queere Menschen in den Bereichen Altern, Wohnen und Generationsbeziehungen. mehr lesen / lire plus

Alten- und Pflegeheime: Das Problem mit den Wartelisten

Der Deputierte Marc Goergen (Piraten) erbat in einer parlamentarischen Anfrage Informationen zu den Alten- und Pflegeheimen in Luxemburg. Die Antworten der Familien- und Integrationsministerin Corinne Cahen (DP) bringen zwar Licht ins Dunkel, beleuchten aber auch offensichtliche Problemherde.

Niemand weiß so recht, wie lange man auf ein Zimmer im Alten- oder Pflegeheim warten muss. (Bildquelle: Pixabay)

Manche Fragen lassen sich leicht mit Zahlen beantworten. So beispielsweise die nach der Anzahl von Alten- und Pflegeheimen im Großherzogtum und deren Belegung im vergangenen Jahr. Ende 2018 gab es 30 Centres intégrés pour persones âgées (CIPA), davon wurden 13 Häuser öffentlich, 17 privat verwaltet. In den CIPA waren 96,82 Prozent der insgesamt 3.914 verfügbaren Betten belegt. mehr lesen / lire plus

ARBEIT IM ALTER: Ausrangiert?

Die Wirtschaft schätzt die Kompetenzen Älterer noch viel zu gering, wie aus einer Ceps-Instead-Studie hervorgeht. Damit sich hier etwas ändert, muss bei den über 50-Jährigen mehr in die Weiterbildung investiert werden.

Zu alt und zu teuer sind die „alten Hasen“. Wer heute mit über 50 seinen Job verliert, hat auf dem Luxemburger Arbeitsmarkt schlechte Karten. Diese Feststellung wird auch durch die neue Studie des Ceps Instead bestätigt. Die Analyse mit dem Titel „Travailleurs âgés au Luxembourg – Evolution de leur profil entre 2003 et 2011“ hat sich mit den älteren ArbeitnehmerInnen beschäftigt und ihre Profilentwicklung seit 2003 untersucht.

Den Anstoß zu dieser Untersuchung hat – neben dem demografischen Wandel – das EU-Jahr „du vieillissement actif et de la solidarité entre les générations“, gegeben; zudem plant das Arbeitsministerium, 2012 ein neues Gesetz einzubringen, das helfen soll, ältere Arbeitnehmer im Arbeitsleben zu behalten. mehr lesen / lire plus

WOHNEN FÜR SENIOREN: Werde niemals alt

„Mobilität, Partizipation und Sicherheit“ – so lassen sich die idealen Umstände fürs Wohnen im Alter umschreiben. Die Realität jedoch sieht anders aus: Es mangelt an Wohnstrukturen und Betreuungsdiensten für Senioren.

„Jeder will alt werden, aber niemand will alt sein.“ Das wohl auch deshalb, weil es in der Gesellschaft zunehmend an Wohnstrukturen und Betreuungsdiensten für das so genannte Dritte Alter mangelt. Es ist eine Herausforderung, die vielen westeuropäischen Ländern gemeinsam ist, nicht zuletzt angesichts der demographischen Entwicklung der Bevölkerung. „2030 wird in Luxemburg jeder dritte Bürger über sechzig Jahre alt sein“, so Familienministerin Marie-Josée Jacobs.

Auch wenn heute noch viele Senioren durch Angehörige versorgt werden, kann man künftig auf dieses Unterstützungspotenzial nicht mehr ohne weiteres zurückgreifen: Das Fatale ist, dass es immer weniger jüngere Menschen geben wird, die zur Versorgung der Älteren zur Verfügung stehen. mehr lesen / lire plus