Das Kunstprojekt „Window Loving“ bringt Kultur auf einen Bürgersteig in Hollerich. Das Zielpublikum: Die Senior*innen der„Résidence Belle-Vallée“.

Der Bürgersteig gegenüber der Senior*innenresidenz „Belle-Vallée“ wird ab morgen zur Bühne. Bildquelle: Grand H
Der Bürgersteig vor der hauptstädtischen Senior*innen-Residenz „Belle-Vallé“ wird ab morgen, den 17. April, zur Bühne. Zwölf Künstler*innen treten bis zum 20. Mai zwei Mal wöchentlich vor den Fenstern der 26 Senior*innen auf. Mit dem Kunstprojekt „Window Loving“ bringt die NGO „Grand H“ Kulturschaffende aus Musik, Theater und Literatur zusammen. Mit dabei sind Milla Trausch, Jean Bermes, André Mergenthaler, Nataša Grujović, Betsy Dentzer, Véronique Kinnen, das Duo Emanuela Iacopini und Rajivan Ayyappan, Gintare Parulyte, Sophie Langevin und Ayo Ade. Die Vorstellungen reichen von Klaviermusik mit Gesang über Poesie-Lesungen bis hin zu Performances.
„L’idée initiale du projet est d’illuminer, d’apaiser le quotidien des résidents agés, confinés via les interventions artistiques“, beschreiben die Organisator*innen die Idee hinter dem Projekt. Der Alltag der Senior*innen sei seit Ausbruch der Krise von Einsamkeit, Isolierung und Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus bestimmt. Besuche von außerhalb sind in den Altenheimen derzeit verboten. Senior*innen, die bekanntermaßen zu den Risikogruppen gehören, sind mehr denn je von der Gesellschaft abgeschottet.
Das Projekt beschränkt sich derzeit auf die „Résidence Belle-Vallée“. Das rührt daher, dass Frédérique Buck, Mitbegründerin von „Grand H“ und Regisseurin des gleichnamigen Dokumentarfilms zu Asylbewerber*innen und ihren Weggefährt*innen, zusammen mit der Schauspielerin Gintare Parulyte im Personenaufzug der Residenz die Kurz-Doku «La Nuit, je rêve» gedreht hat. Die Doku spricht über das Alter, den Erinnerungsverlust, Liebe, Trauer und die Liebe zum Leben. Buck knüpfte während der Dreharbeiten enge Kontakte zu den Heimbewohner*innen, die sie aufgrund des Lockdowns nicht aufrechterhalten kann. Das Projekt ist der Versuch, den Alltag der Senior*innen etwas zu erheitern. Es wird vom Kulturministerium, der Firma Audiovision und dem Graphik-Atelier Monogramm unterstützt. Die Performances werden weder aufgezeichnet noch online gestellt.
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