Videospiele: Spiele für die einsame Sofainsel

Warum die Zeit des Social Distancing nicht dazu benutzen, das ein oder andere Videospiel auszuprobieren? Die woxx stellt Spiele mit Langzeitmotivation vor.

Videospiele können echte Zeitfresser sein. Wenn man zu Hause bleiben muss, ist das mehr ein Segen als ein Fluch. Die folgenden Spiele sind allesamt nicht so sehr auf eine lineare Story ausgerichtet, sondern stellen eher virtuelle Sandkästen dar, in denen man sich ausgiebig austoben kann. Unsere Zusammenstellung berücksichtigt Spieler*innen jeder Erfahrungs- und Altersklasse.


Stardew Valley


Als Spieler*in erbt man einen Bauernhof am Rande eines kleinen Dorfes. Der ist zwar heruntergekommen, hat aber großes Potenzial. In putziger Pixelgrafik gehalten, erinnert Stardew Valley an den Nintendo-Klassiker Harvest Moon: Aussähen, gießen, ernten und Tiere füttern sind das tägliche Brot der virtuellen Landwirtschaft. Neben der harten Feldarbeit gibt es aber auch noch einige andere Aktivitäten: angeln, eine geheimnisvolle Höhle erkunden, potenzielle romantische Partner*innen kennenlernen und das Dorf aus den Fängen eines multinationalen Konzerns befreien. Stardew Valley bietet sowohl Abwechslung als auch meditative Monotonie – wer keinen Garten hat, findet hier das nächstbeste Ding. Wer will, kann die Farm auch im Mehrspieler*innenmodus mit bis zu drei Freund*innen bestellen.


Dwarf Fortress


Sieben Zwerg*innen ziehen in die weite Welt hinaus, um eine neue Siedlung zu gründen. Die Brüder Tarn und Zach Adams, die gemeinsam seit 2006 an Dwarf Fortress programmieren, begreifen ihr Werk nicht unbedingt als Spiel, sondern als Geschichtengenerator. Am Anfang einer jeden Partie wird eine komplette Welt mit eigener Geologie, Mythologie und Geschichte generiert, was sich auch im Bewusstsein der Zwerg*innen und ihrem Handeln niederschlägt. Grafisch macht das Spiel nicht viel her, es basiert auf minimalistischen Textsymbolen. Das Wirtschaftssystem der Zwerg*innensiedlung ist äußerst komplex, was in einer sehr steilen Lernkurve mündet. Wer dann endlich eine halbwegs funktionierende Zwerg*innengesellschaft aufgebaut hat, wird diese möglicherweise schnell durch zufällige Ereignisse wie den Angriff von Goblins wieder verlieren. Der letzte Satz im Handbuch des kostenlos verfügbaren Spiels lautet „Losing is fun!“ – das ist auch zum inoffiziellen Motto geworden. Trotz all dieser Widrigkeiten gibt es eine sehr aktive und loyale Fan-Community, außerdem hat Dwarf Fortress es 2012 ins New Yorker Museum of Modern Art geschafft.


Starbound


Dieses Spiel findet in einem großen, prozedural generierten Science-Fiction-Universum statt. Die Spieler*innen verkörpern Figuren, die nach einem Coup von ihrem einfachen Leben als Rekrut*innen des „Terrene Protectorate“ in das einzelgängerischer Abenteuer*innen katapultiert wurden. Dabei kann man Planeten erkunden, neue Gegenstände finden, das eigene Raumschiff erweitern, eine Basis oder gar eine Raumstation aufbauen, Außerirdische treffen oder ein ruhigeres Leben als Landwirt*in genießen. Die Hintergrundgeschichte dient zwar dazu, den Spielfortschritt und Zugang zu immer besseren Ausrüstungsgegenständen zu staffeln, tritt jedoch die meiste Zeit in den Hintergrund. Auch Starbound hat einen Multiplayermodus, um gemeinsam mit Freund*innen die Weiten des Weltalls zu erkunden.


Cities: Skylines


Viele erinnern sich vermutlich an den Klassiker Sim City, bei dem eine Stadt simuliert wird und die Spieler*innen als virtuelle Bürgermeister*innen fungieren. Cities: Skylines nutzt das gleiche Prinzip, kommt allerdings mit moderner Grafik und vielen Neuerungen daher. Besonders hervorzuheben ist dabei die recht realistische Simulation des Straßenverkehrs, bei der alle, die sich im Alltag als Hobby-Straßenplaner*innen hervortun, auf die harte Tour lernen können, dass eine Straßenführung, die nicht zum Verkehrskollaps führt, nicht so einfach ist, wie es scheint. Für Cities: Skylines sind viele Erweiterungen erschienen, außerdem gibt es Modifikationen von der Fangemeinde, mit denen das Spiel weiter an Komplexität und Details gewinnt.

Kerbal Space Program


Wer immer schon davon geträumt hat, fremde Planeten zu besuchen, bekommt mit Kerbal Space Program eine einzigartige Gelegenheit. Planet Kerbal ist von kleinen grünen Figuren bewohnt, die endlich in die weiten des Weltalls vordringen wollen. Relativ realistisch stellt dieser Weltraumsimulator ein Raumfahrtprogramm nach, bei dem die Spieler*innen nicht nur Raketen, Satelliten, Sonden und Rover zusammenbauen, sondern diese auch noch zum Ziel steuern müssen. Es versteht sich von selbst, dass es dabei öfters zu Explosionen und Bruchlandungen kommt – diese führen jedoch nicht unbedingt zu Frust, sondern erhöhen den Spielspaß. Nebenbei lernt man so einiges darüber, wie Raumfahrt funktioniert. Auch bei diesem Spiel gibt es offizielle Erweiterungen und Fan-Modifikationen, die langen Spielspaß garantieren. Für Ende dieses Jahres ist ein zweiter Teil geplant.


Oxygen Not Included


Das Innere eines Asteroiden ist eine eher lebensfeindliche Umgebung. Es gibt kaum Sauerstoff und Wasser – von Nahrung ganz zu schweigen. Trotzdem sind hier Menschen gelandet und die Spieler*innen stehen vor der schwierigen Aufgabe, sie zu versorgen. Der titelgebende Mangel an Sauerstoff ist dabei eine ebenso große Hürde wie die Aufrechterhaltung der Moral und die komplizierte Aufgabe, die Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. Oxygen Not Included ist in putziger Comic-Grafik gehalten, sodass die eigentlich recht düstere Situation im Endeffekt dann doch eher lustig wirkt. Da das Spiel noch in Entwicklung ist, gibt es regelmäßig Updates, mit neuen Funktionen.


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