Die Rezensionsmaschine läuft: Vom genörgelten „Nichts Neues“ bis zum euphorischen „This really is it“ reichen die Statements der Musikgurus zum lang erwarteten zweiten Album von The Strokes. Wer sich freizumachen weiß vom aktuellen Hype und Anti-Hype wird feststellen: Room on Fire ist tatsächlich so etwas wie der Zwilling zum Debüt „Is this it?“, wenngleich die elf neuen Songs mit einem regelrechten Knall enden. Kein leises Rausschleichen zum Schluss mehr. Auch Zwillinge haben ihre Extravaganzen.
Die New Yorker machen, was sie am besten können, und das sind nun mal ironisch-melancholische Rocksongs mit diesem unnachahmlichen blechern scheppernden Gesang eines Julian Casablancas. Lässig hingerotzte Ohrwürmer gibt’s en masse, stets versehen mit dem Strokes-Markenzeichen der leichten Unterproduktion und kleinen, atemberaubenden Überraschungen (Nick Valensis Gitarre und Fab Morettis Schlagzeug sei’s gedankt). Schon der Opener „What ever happened“ kriecht gnadenlos in die Gehörgänge und spätestens nach dem dritten Hören weiß man: The end has no end.
The Strokes, „Room on Fire“, RCA Records 2003