ROCK: Room on Fire

Die Rezensionsmaschine läuft: Vom genörgelten „Nichts Neues“ bis zum euphorischen „This really is it“ reichen die Statements der Musikgurus zum lang erwarteten zweiten Album von The Strokes. Wer sich freizumachen weiß vom aktuellen Hype und Anti-Hype wird feststellen: Room on Fire ist tatsächlich so etwas wie der Zwilling zum Debüt „Is this it?“, wenngleich die elf neuen Songs mit einem regelrechten Knall enden. Kein leises Rausschleichen zum Schluss mehr. Auch Zwillinge haben ihre Extravaganzen.

Die New Yorker machen, was sie am besten können, und das sind nun mal ironisch-melancholische Rocksongs mit diesem unnachahmlichen blechern scheppernden Gesang eines Julian Casablancas. Lässig hingerotzte Ohrwürmer gibt’s en masse, stets versehen mit dem Strokes-Markenzeichen der leichten Unterproduktion und kleinen, atemberaubenden Überraschungen (Nick Valensis Gitarre und Fab Morettis Schlagzeug sei’s gedankt). mehr lesen / lire plus

CLINT EASTWOOD: Mystic River

Zwei Morde binden in Clint Eastwoods „Mystic River“ ein Trio von ehemaligen Kindheitsfreunden aneinander – in einem unauflösbaren Knäuel von Schuld, Tabu und Sühne. Nur die Freundschaft ist zerbrochen.

„I know in my soul, I contributed to her death, but I don’t know how,“ meint Jimmy Markum, dessen Tochter Katie von Unbekannten umgebracht wurde. Mit diesem Bekenntnis wird die zentrale Frage nach dem Umgang mit Schuld gestellt, die Clint Eastwoods „Mystic River“ dominiert. Dem Mord vorangegangen ist nämlich eine Serie von Verwicklungen, die in Jimmys Kindheit mit einer Entführung begonnen haben: Zusammen mit seinem Spielkameraden Sean Devine musste er zusehen, wie ihr Freund Dave Boyle von zwei Männern gezwungen wurde, in ihr Auto zu steigen. mehr lesen / lire plus

JEU: Sauver le bonhomme

Vous avez une petite heure à tuer? Un jeu Internet d’exception vous permettra de la passer de manière bien agréable. Des bouts de bois „morts“ traversent l’espace. Ce sont là des microcosmes habités par des créatures bien sympathiques. L’une d’entre elles voit son habitation mise en danger par la trajectoire d’un autre bout de bois. La collision est imminente. La créature décide donc de faire un tour sur le biotope inconnu, pour trouver un moyen de changer la trajectoire de celui-ci. A vous de l’aider en faisant les bons clics. Vous rencontrerez alors des agriculteurs-fumeurs d’herbe, des moutons-mutants au chant magnifique, etc. mehr lesen / lire plus

EXTENSION DU FINDEL: L’aéronef des fous

Les critiques de l’extension du Findel ont du mal à se faire entendre. Pourtant, ils et elles ne manquent pas d’arguments.

Des milliers d’emplois dépendraient des activités économiques à l’aéroport de Luxembourg, c’est pourquoi il faudrait souscrire sans réserve au projet d’extension du Findel. Faut-il être fou pour ne pas souscrire à cette évidence, assenée à coups de communiqués par le gouvernement et le principal parti d’opposition, par le patronat et les syndicats, par les communes quelle que soit leur couleur politique et même par l’association philanthrope Luxemburg Air Rescue? Or, en dépit des apparences, la véritable folie est celle qui frappe les partisan-e-s de l’extension. mehr lesen / lire plus

CANNABIS: Ratten und andere Kiffer

Das Verbot von Cannabis hat nichts bewirkt: Der Konsum besonders unter Jugendlichen nahm in den vergangenen Jahren stetig zu. BefürworterInnen einer Legalisierung fordern einen verantwortlicheren Umgang mit der Droge.

„Großherzogtum an der Nadel“ – so titelte vergangene Woche das Lëtzebuerger Journal seinen Aufmacher über den Jahresbericht 2003 der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen- und Drogensucht (EBDD). Derweil schrieb La Voix: „Etat des lieux, état d’urgence“. Ursache des Aufschreis im Blätterwald: Luxemburg nimmt in puncto Drogenkonsum neben Portugal und Großbritannien einen Spitzenplatz ein.

In dem EBBD-Bericht heißt es unter anderem, der Rauschgiftgebrauch bei jungen Menschen habe in den 15 EU-Mitgliedstaaten innerhalb der vergangenen zehn Jahre stetig zugenommen. mehr lesen / lire plus

KOHL IM BILD: Ein Bild und tausend Worte

Helmut Kohl durfte sich vergangene Woche endlich die schwulstigen Lobeshymnen einer Handvoll ausgelesener Statisten anhören und dabei in Selbstgefälligkeit schwelgen.

Totgesagte leben länger. Damit das so bleibt, lässt die Bundesrepublik seit ihrer Entstehung ihre verdienten Staatsoberhäupter für die Ahnengalerie im Kanzleramt porträtieren. Heuer war es an der Reihe eines weiteren Totgesagten, sich auf 130 mal 110 Zentimeter verewigen zu lassen. Die Einweihung des Helmut-Kohl-Porträts wäre an sich nicht mal der „Bild“-Zeitung eine Meldung wert gewesen, wenn nicht die Inszenierung verdächtig nach einem Rehabilitierungsversuch des seit der Spendenaffäre vollends diskreditierten Oggersheimer ausgesehen hätte.

Nun war Helmut Kohl bekanntlich nie lichtscheu gewesen. Aber spätestens seit er glücklos versucht hatte, seiner Partei in der letzten Bundestagswahl mit markanten Aussagen beizustehen – etwa dem Vergleich von Bundespräsident Thierse mit Reichspropagandaminister Goebbels -, musste er einsehen, dass er die politische Bühne allenfalls noch über den Lieferanteneingang erreichen würde. mehr lesen / lire plus

KINO: Das Wunder von Bern

Der Ball ist rund: Entsprechend der fußballphilosophischen Weisheit von Sepp Herberger versucht auch Sönke Wortmann, den Film „rund“ zu bekommen, indem er den deutschen WM-Gewinn 1954 zum Aufhänger für das deutsche Wirtschaftswunder hochstilisiert. Doch dieser langlebige Mythos war schon immer arg konstruiert. Was den Film letztlich aber rettet, sind die einzelnen Handlungsstränge und der Reiz des Details: 50er Jahre pur, betrachtet aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts.

Im Utopolis mehr lesen / lire plus